Amazon Echo Auto im Test: Fazit
3/3Für 60 Euro kommt Alexa ins Auto
Amazon Echo Auto ist zum Preis von 59,99 Euro auf Amazon* ausschließlich in der Farbe Schwarz erhältlich.
Sprachsteuerung ist zu begrüßen
Die Sprachsteuerung über Alexa ist insbesondere im Auto für den Fahrer sinnvoll, da er den Blick zum Umschalten eines Radiosenders oder der Playlist in Spotify über Apple CarPlay oder Android Auto nicht von der Straße nehmen muss. Sofern es nicht zu laut ist, werden die Befehle von Alexa auch im Fahrzeug zuverlässig umgesetzt. Gerade wenn man bereits Echo-Lautsprecher nutzt, ist man mit der Steuerung vertraut und muss sich nicht umgewöhnen.
Echo Auto ist das Alter des Wagens gleichgültig
Positiv ist zudem, dass Echo Auto auch in älteren Fahrzeugen problemlos funktioniert, sofern sie AUX-In oder Bluetooth bieten. Ist beides nicht vorhanden, kann sich der Nutzer mit anderen Lösungen behelfen. Im Test kam ein Wagen mit dem Baujahr 2006 ohne Bluetooth, aber mit AUX-In und Zigarettenanzünder und ein im Bereich Infotainment deutlich moderner ausgestattetes Modell Baujahr 2017 mit Bluetooth, USB und CarPlay/Android Auto zum Einsatz. Bei letzterem ist der Schritt zu Alexa im Auto deutlich kleiner, da das Fahrzeug mit CarPlay und Android Auto schon reichhaltigere Funktionen und auch eine Sprachsteuerung über Siri oder Google Assistant bietet. Vor allem älteren Wagen lässt sich so aber ein wenig Moderne einhauchen.
Die Kabel stören, nicht nur optisch
Bei beiden Modellen gleichsam störend sind die Kabel. Beim Fahrzeug aus 2017 muss zwar nur das Stromkabel verlegt werden, aber selbst das verläuft von oben nach unten über die Mittelkonsole und den Bildschirm des Infotainment-Systems, um von den oberen Lufauslässen zum unten platzierten USB-Anschluss zu gelangen. Soll parallel das Smartphone geladen werden, muss zudem auf den Adapter für den Zigarettenanzünder zurückgegriffen werden. Erfreulicherweise ist dieser mit zwei USB-Anschlüssen ausgestattet, so dass neben dem Echo Auto ein weiteres Gerät geladen werden kann – in alten Fahrzeugen ohne USB beispielsweise das Smartphone. Im Fahrzeug von 2006 müssen hingegen beide Kabel verlegt werden, was in der Praxis nicht nur optisch, sondern auch praktisch noch störender ist. Denn der AUX-Eingang und der Zigarettenanzünder sind nicht direkt am Radio, sondern unter der Armlehne zwischen den vorderen Sitzen platziert. Beide Kabel verlaufen somit von den Luftauslässen nach unten und wahlweise rechts oder links am manuellen Schalthebel vorbei unter die Armlehne. Möchte man die Kabel nicht einfach lose hängen lassen, muss man selbst zu Hilfsmitteln greifen – oder man verabschiedet sich vom aufgeräumten Innenraum des Fahrzeugs.
Datenvolumen des Smartphones wird belastet
Nicht vergessen sollte man als Nutzer aber, dass beispielsweise die Wiedergabe eines Radiosenders über einen Sprachbefehl durch Alexa zwangsläufig den Internetstream des Musiksenders und somit das Datenvolumen des verbundenen Smartphones nutzt, da nicht das FM-Radio des Fahrzeuges zum Einsatz kommt, das diesen Zweck ebenso erfüllen würde, ohne dabei eine Internetverbindung verwenden zu müssen.
Echo Auto: Der FM-Transmitter des neuen Jahrzehnts
Es sind deshalb vor allem die mangelnde Verknüpfung und Integration mit dem Fahrzeug, die Echo Auto wie eine Übergangslösung wirken lassen. Das Modell ist der FM-Transmitter oder Bluetooth-Dongle des neuen Jahrzehnts, die man erst vor wenigen Jahren aus neuen Fahrzeugen dank aufgewerteter Infotainment-Systeme verbannt hat. Es bleibt zu hoffen, dass es Echo Auto genauso gehen wird, denn wirklich komfortabel, praktisch und alltagstauglich wird Alexa im Auto erst, wenn es kein Zubehör, kein Kabel und kein verbundenes Smartphone mehr braucht und es auch auf die Funktionen des Fahrzeugs direkt zugreifen kann. Für manche klingt dies wie eine Wahnvorstellung, für andere ist es der logische Schritt des vernetzten Autos, der derzeit nur viel zu langsam vonstatten geht.
ComputerBase hat Echo Auto leihweise von Amazon zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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