Death Stranding im Test: GPU- und CPU-Benchmarks sowie Frametimes
2/4Sämtliche Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 3900XT (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wird. Als Mainboard wurde das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 0802) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten können entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3200, 14-14-14-32-1T) standen dem Prozessor zur Verfügung. Ein frisch aufgespieltes Windows 10 2004 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 3.0 installiert, dasselbe galt für AMDs aktuellen Chipsatztreiber.
Als Treiber wurden der Adrenalin 20.7.2 beziehungsweise der GeForce 451.67 genutzt. Beide sind offiziell für Death Stranding optimiert.
Testsequenz und Einstellungen
Die Testszene zeigt einen 25 Sekunden langen Marsch ziemlich zu Beginn des Spiels. Die Szene bietet eine hohe Weitsicht, viel Vegetation, Wasser, volumetrischer Nebel und einige Gebäude auf weiter Entfernung. Die Testsequenz ist ziemlich anspruchsvoll, Death Stranding läuft in der Regel minimal schneller.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 sowie 3.840 × 2.160 wird das Sehr-Hoch-Preset und damit die maximale Detailstufe genutzt. DLSS oder FidelityFX sind ausschließlich in den entsprechenden Artikelabschnitten aktiviert.
Auflösung | Grafikdetails |
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1.920 × 1.080 | Sehr-Hoch-Preset |
2.560 × 1.440 | Sehr-Hoch-Preset |
3.840 × 2.160 | Sehr-Hoch-Preset |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Death Stranding stellt nur moderate Anforderungen an die Grafikkarte. In 1.920 × 1.080 kommen auch eine GeForce GTX 1060 sowie Radeon RX 580 auf mehr als 60 FPS, für 2.560 × 1.440 sind dafür eine GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 Super, Radeon RX Vega 56 oder Radeon RX 5600 XT ausreichend – die Radeon RX 5500 XT scheitert nur knapp daran. Erst ab 3.840 × 2.160 muss es etwas schneller, aber auch nicht deutlich schneller werden. Ja, erst ab der GeForce RTX 2080 Super wird die 60-FPS-Marke geknackt. Aber die GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super und die Radeon RX 5700 XT scheitern nur knapp daran und liefern ein gut spielbares Ergebnis ab.
AMD RDNA fliegt auf und davon
AMDs Navi-Generation mit der RDNA-Architektur fühlt sich offenbar pudelwohl in Death Stranding. So liefert die Radeon RX 5700 XT in WQHD 1 Prozent mehr FPS und 4 Prozent bessere Frametimes als die GeForce RTX 2070 Super, während letztere in AAA-Spielen gewöhnlich 11 respektive 9 Prozent schneller ist. Das zieht sich bis hinab zur Einsteigerklasse, in der die Radeon RX 5500 XT schneller ist als die GeForce GTX 1650 Super und die Radeon RX 590.
Auch wenn Death Stranding eigentlich für die PlayStation 4 und damit eine GCN-GPU optimiert worden ist, kann die Radeon RX Vega 64 auf Basis von GCN nicht annähernd mit der Radeon RX 5700 XT mithalten. Letztere ist in WQHD 31 Prozent schneller, in Ultra HD sind es gar 35 Prozent. Im Spiele-Schnitt liegt der Vorsprung dagegen bei deutlich geringeren 22 Prozent.
Im Vorgänger-Duell AMD GCN gegen Nvidia Pascal gibt es einen Gleichstand. Die GeForce GTX 1080 ist in Death Stranding in WQHD 1 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, gewöhnlich gibt es einen Gleichstand – in dem Duell gibt es also ein Unentschieden. Die GeForce RTX 2070 Super mit der aktuellen Turing-Architektur ist in WQHD 28 Prozent, in Ultra HD 34 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080. Im Durchschnitt liegt das Super-Modell sonst 36 Prozent vorne. Pascal, Turing und GCN verhalten sich damit wie gewohnt, RDNA sticht dagegen positiv hervor.
Je höher die GPU-Last, desto besser die Frametimes
Auf den ersten Blick hat Death Stranding einwandfreie Frametimes. Das zeigt sich an den Messungen in 3.840 × 2.160, die allen vier Grafikkarten ein sehr gutes Ergebnis attestieren. Vor allem die Radeon RX 5700 XT und die GeForce RTX 2070 Super schneiden gut ab, doch auch die Radeon RX Vega 64 und die GeForce GTX 1080 kommen auf ein ordentliches Ergebnis.
Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass das Ergebnis nur im GPU-Limit so aussieht. Je mehr die CPU eine Rolle spielt (Auflösung runter, GPU-Leistung rauf), desto unruhiger werden die Frametimes. Dann zeigen sich immer mal wieder einige große Ausreißer, die auch zu spüren sind. In dem Fall ist es ratsam, die GPU-Last zu erhöhen – das Verhalten sollte per Patch schnellstmöglichst behoben werden.
Auffällig ist zudem, dass Death Stranding nach dem Laden erst einige Zeit benötigt, um wirklich ruckelfrei zu laufen. Offenbar ist das Shader-Caching nach dem Laden noch nicht fertig, was dann die Ruckler erzeugt. Auch das sollte behoben werden.
CPU-Benchmarks zeigen teils große Unterschiede (Update)
4 CPU-Kerne sind ohne SMT zu wenig für Death Stranding bei maximalen Grafikdetails. Der Core i3-9100 mit eben dieser Konstellation zeigt nicht nur entsprechend schlechte Frametimes, der Rechner hakt auch spürbar andauernd während der Testsequenz. Das ist unspielbar. Die Framerate ist zwar noch dreistellig, doch ist die CPU offensichtlich überfordert.
Viel braucht es für die Lösung des Problems nicht, 4 Kerne mit SMT sind bereits ausreichend. Der Core i7-7700K liefert auf einer GeForce RTX 2080 Ti FE in 1.920 × 1.080 zwar nur 12 Prozent mehr FPS als der kleinere Ableger, aber mal eben 190 Prozent bessere Frametimes. Das Haken ist verschwunden. AMDs Ryzen 5 1600X kann trotz zwei zusätzlicher Kerne nicht ganz mithalten und muss sich um 18 beziehungsweise 6 Prozent geschlagen geben.
AMDs Ryzen-3000-Generation ist deutlich schneller als der „Ur-Ryzen“. Der Ryzen 5 3600 mit ebenfalls 6 Kernen liefert 31 Prozent mehr Bilder in der Sekunde und 44 Prozent bessere Frametimes. Der Ryzen 9 3900XT setzt darauf noch einmal 11 respektive 3 Prozent oben drauf. Und damit ist der Ryzen 9 3900XT auch 7 beziehungsweise 11 Prozent schneller unterwegs als der Core i9-9900K. Nicht nur AMD-Grafikkarten fühlen sich pudelwohl in Death Stranding, dasselbe gilt für AMD-Prozessoren.
Weitere CPU-Tests konnten aufgrund des anschlagenden Aktivierungslimits (Kopierschutz) des Spiels leider nicht durchgeführt werden. Die Tests zeigen aber trotzdem, dass Death Stranding mit mehr als 4 CPU-Kernen bei aktiviertem SMT in der Praxis offenbar wenig anfangen kann. Dazu sind die Ergebnisse sowohl bei den AMD- als auch bei den Intel-CPUs bei unterschiedlicher Kernanzahl zu gleich. 6 Kerne bringen noch einen kleinen Schub, das war es dann aber auch.
Bei den durchgeführten CPU-Benchmarks geht es nicht darum zu zeigen, welcher Prozessor theoretisch eine bessere Performance in Death Stranding zeigt. Das Ziel der Tests ist es herauszufinden, ob der Prozessor in realitätsnahen Einstellungen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Deshalb gibt es keine Benchmarks in sehr niedrigen Auflösungen, die die Grafikkarte so wenig wie möglich belasten. Stattdessen ist Full HD bei vollen Grafikdetails das häufigste Szenario für die CPUs, das im Spielalltag genutzt wird.