Death Stranding im Test: DLSS 2.0 vs. FidelityFX vs. native Auflösung
3/4DLSS 2.0 arbeitet in Death Stranding sehr gut
Death Stranding bietet als Ausnahmetitel DLSS 2.0, ohne dabei zugleich auch Raytracing zu unterstützen. Das wirkt seltsam, ergibt aber Sinn. Denn auch wenn DLSS vielleicht ursprünglich dafür gedacht war, die hohen Raytracing-Anforderungen auszugleichen, lässt sich das KI-Upsampling genauso gut zur generellen Verbesserung der Performance nutzen.
Ebenso ungewöhnlich ist, dass es mit „Performance“ und „Quality“ in Death Stranding nur zwei verschiedene DLSS-Stufen gibt, denn bisherige Spiele mit DLSS 2.0 boten immer drei Stufen an. Auf Nachfrage teilt Nvidia mit, dass dem Spiel das Balanced-Preset fehlt, Performance und Quality sind dagegen wie bei den anderen DLSS-2.0-Spielen umgesetzt. DLSS lässt sich, wie gewohnt, im Grafikmenü aktivieren. Ein Neustart oder ähnliches ist nicht nötig, es kann „on the fly“ hin und her geschaltet werden.
Eingestellte Auflösung | Renderauflösung „Quality“ |
Renderauflösung „Performance“ |
---|---|---|
1.920 × 1.080 | 1.280 × 720 | 960 × 540 |
2.560 × 1.440 | 1.706 × 960 | 1.280 × 720 |
3.840 × 2.160 | 2.560 × 1.440 | 1.920 × 1.080 |
Bevor es an den Performancenutzen von DLSS 2.0 geht, stellt sich die Frage, wie es um die Bildqualität bestellt ist. In den bisherigen Spielen mit dem aktuellsten KI-Upsampling war es so, dass je nach Szene die Optik etwas schlechter oder aber auch etwas besser aussah – schlussendlich konnte DLSS ein vergleichbares Niveau wie die native Auflösung erreichen. Auch im jüngsten Blick auf die Technik zeigten sich allerdings hier und da Grafikfehler.
Für den Vergleich ist es ratsam, sich aufgrund der besseren Qualität das Original-Video herunterzuladen. Auf YouTube unabhängig von der Monitorauflösung am besten in 4K ansehen.
Mit DLSS oft schöner und ohne Grafikfehler
In Death Stranding setzt DLSS 2.0 noch einen drauf. Der optische Eindruck mit dem KI-Upsampling ist in vielen Fällen so gut wie mit der nativen Auflösung und oft auch leicht besser. Hinzu kommt, dass während des Spielens keinerlei Grafikfehler mit DLSS aufgefallen sind. Der einzige Punkt, in dem die native Auflösung stellenweise überlegen ist, ist die Geometrie-Glättung – hier helfen viele native Pixel oft schlicht mehr. Immer gilt das allerdings nicht, manche Geometriekanten hat auch DLSS besser im Griff.
Die Bildruhe ist mit DLSS minimal bis deutlich besser als mit der nativen Auflösung, was das gesamte Bild betrifft. Das gilt sowohl für niedrige als auch für hohe Auflösungen. Darüber hinaus zeigt sich die Grafik mit DLSS schärfer als mit TAA, was zwar nicht durchweg ins Auge springt, aber vor allem bei der Darstellung von Schrift zu bemerken ist. Die bisherigen Beobachtungen beziehen sich auf die Einstellung DLSS Quality, die mit den gezeigten Ergebnissen der nativen Auflösung vorzuziehen ist.
DLSS Performance verhält sich wie DLSS Quality, aber auf etwas geringerem Niveau. Das Bild ist leicht unschärfer (bleibt aber schärfer als die native Auflösung), die Bildunruhe nimmt etwas zu und bei der Geometrie lassen sich mehr Kanten erkennen. Nur der letzte Aspekt fällt direkt negativ ins Auge. DLSS Performance reicht damit nicht ganz an die Darstellung der nativen Auflösung heran, ist aber dem Reduzieren der Grafikdetails für mehr Leistung definitiv vorzuziehen.
60 FPS in „Ultra HD“ sind mit einer RTX 2060 möglich
DLSS 2.0 bringt wie gewohnt einen großen Leistungsschub, was aufgrund der verringerten internen Auflösung auch nicht verwundert. Zwar benötigt auch die Rekonstruktion per Tensor Cores etwas Renderzeit, doch sind diese Kosten deutlich geringer als der Gewinn durch die verringerte Pixelanzahl. Und somit kommt in 3.840 × 2.160 mit DLSS in der Quality-Einstellung auch eine GeForce RTX 2060 auf knappe 60 FPS. Der Leistungsgewinn beträgt 41 Prozent gegenüber der nativen Auflösung. Wer DLSS auf Performance stellt, erhält ein weiteres Plus von 27 Prozent, gegenüber der nativen Auflösung steigt die Geschwindigkeit um 79 Prozent.
Auf der GeForce RTX 2070 Super fällt der Geschwindigkeitsgewinn ähnlich aus.Dort bringt in Ultra HD DLSS Quality ein Plus von 42 Prozent, die Framerate steigt damit von nicht ganz 60 FPS auf 83 FPS an. Performance bringt noch einmal einen Schub von 25 Prozent auf fast 105 Bilder in der Sekunde.
FidelityFX kommt nicht an DLSS 2.0 heran
AMDs FidelityFX nutzt in Death Stranding automatisch immer Upscaling, beide Auflösungsachsen werden auf 75 Prozent der eingestellten Pixel reduziert. Wer möchte, kann das Bild auch nachschärfen, was ratsam ist. Der Regler lässt sich frei von 1 bis 100 einstellen, im Test hat sich 25 als guter Kompromiss aus Bildruhe und -Schärfe bewiesen.
Anders als DLSS 2.0 funktioniert FidelityFX unabhängig vom Hersteller auf einer AMD- und einer Nvidia-Grafikkarte. Das Endergebnis liefert ordentliche Ergebnisse ab, sieht aber durchweg schlechter als die native Auflösung aus. Vor allem die Geometrie wird weniger geglättet, wodurch die Unruhe im Bild sichtbar zunimmt. Zusätzlich wird die Grafik minimal unschärfer, was sich zwar durch mehr Nachschärfen ändern lässt, doch flimmert die Grafik danach entsprechend noch mehr. Damit ist bei der Jagd nach mehr FPS auch der Einsatz von FidelityFX sinnvoller als die Grafik-Presets zu reduzieren. An das hohe Niveau von DLSS kommt die Technologie in dem Spiel aber nicht heran.
FidelityFX ist genauso schnell wie DLSS
Der Leistungsschub von FidelityFX fällt genauso groß aus wie der von DLSS in der Quality-Einstellung. Damit erreicht die GeForce RTX 2060 in „Ultra HD“ erneut 60 FPS im Durchschnitt, was einem Leistungsgewinn von 41 Prozent entspricht. Die GeForce RTX 2070 Super legt um 43 Prozent zu, AMDs Radeon RX 5700 XT um 42 Prozent. Die Radeon RX 5700 XT liefert sich damit mit und ohne FidelityFX einen engen Zweikampf mit der GeForce RTX 2070 Super.