Death Stranding im Test: Spielkritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Death Stranding?

Große Erwartungen hatte Hideo Kojima mit der Ankündigung seines letzten Werkes geweckt, was auch an der Trennung von Konami lag. Ungewöhnliche Ideen, ein einfach anderes, vielleicht mutigeres Design und die Freiheit, diese umzusetzen – all das schien möglich. All das wurde auch umgesetzt. Death Stranding ist ungewöhnlich, mutig und nimmt sich die Freiheit, Dinge anders zu machen. Es enttäuscht damit die Erwartungen, gerade indem es sie erfüllt.

Seltsam mutet schon die zentrale Gameplay-Idee an. Death Stranding sei im Kern ein Bring-Quest, der zu einem Spiel mit postapokalyptischem Setting erweitert worden sei, bei der Lastverteilung, Untergründe und dergleichen mehr simuliert werden, schreibt PC Gamer. Das will allerdings kaum ein Tester negativ verstanden wissen. Als große Stärke des Spiels kristallisiert sich das Transportieren und das damit verbundene Reisen heraus.

Der PC hat beim Gameplay Vorteile

Die Reise alleine durch eine menschenleeren Welt zwischen Siedlungen im Kampf gegen das Stolpern wird in allen Rezensionen nahezu einstimmig als fesselndes Element benannt, bei dem sich Spieler gegenseitig helfen können. Denn obwohl es unmöglich ist, eine menschliche Seele zu treffen, tauchen ihre Bauten, etwa Brücken und Straßen, in der Spielwelt auf und können mit Likes bewertet werden, was 4Players als gelungene Kombination von Gameplay und Story lobt, in der es um Kommunikation und Gemeinschaft gehe. Dies alles werde auf dem PC am besten in Szene gesetzt und wirke deshalb am besten, so sagt im Prinzip jeder Test auf dieser Plattform.

In manchen Tests wird zudem bissiger formuliert: Death Stranding sei gut, wenn es aufhöre zu reden, weil dann Welt und Atmosphäre wirken könnten. Giant Bomb moniert etwa, dass in grandioser Selbstüberschätzung endlos, verwirrend und unnötig komplex monologisiert werde, aber die Botschaft über 50 und mehr Stunden Spielzeit die gleiche bleibe und, wie auch die GameStar festhält, nie besonders tiefgründig werde. Auch das Pacing passt vielen Testern nicht. Mal sind wie bei The Sixth Axis der lineare Anfang und Ende der spannende Teil, mal wie bei Polygon oder PC Gamer der freie, wenig narrative Mittelteil, bei dem wiederum der Game Informer im „Morast der Routine“ versinkt. Die Seite befindet außerdem den Kampf gegen Monster und Banditen, die auf den Auslieferungen lauern können, als zu seicht. Sie seien weder fesselnd umgesetzt noch fordernd.

Death Stranding muss polarisieren

Am besten fasst vielleicht Eurogamer die gesammelten Erkenntnisse zusammen. Der Test der Seite hebt den fremdartigen Charakter voller Widersprüche hervor, der Death Stranding am Ende auszeichnet, etwa die Fähigkeit, gleichzeitig spannend und unfassbar öde zu sein, aber dabei furchtbar unter die Haut zu gehen – eine Fähigkeit, die 4Players ebenso betont.

Aus diesem Mut heraus, einfach zu machen und nichts auf Konventionen zu geben, entsteht am Ende ein Spiel, das wirklich aus der Masse heraus stechen kann, bei der gerade die Fremdartigkeit fasziniert und so ein Erlebnis entsteht, das über die Aufrechnung von Stärken und Schwächen hinausgeht. Aus den gesammelten Rezensionen lässt sich aber ebenso der Preis für diesen Mut ablesen: Es trifft schlicht nicht jeden Geschmack, weil es polarisieren muss.

Wertungsüberblick für Death Stranding
Publikation Wertung
4Players 95/100
Eurogamer Empfehlung
Giant Bomb -
Game Informer 7/10
Games Radar 3.5/5
GameStar 79/100
PC Gamer 85/100
Game Informer 7/10
Polygon 8/10
Metacritic (PS4) Presse: 82/100
Nutzer: 7.2/10 (~16.000 Wertungen)
Metacritic (PC) Presse: 86/100
Nutzer: -/10 (0 Wertungen)

Fazit

Wohl kaum ein Spiel scheidet die Geister wie Death Stranding. Für die einen ist das Spiel ein Meisterwerk, für die anderen ein langweiliger Walking-Simulator. Deutlich leichter zu fällen ist das Urteil über die Technik der PC-Version: Die Umsetzung wird ihrem Zweck, das Spiel auf den PC zu bekommen, gerecht, hätte aus der PC-Gamer-Perspektive aber umfassender ausfallen dürfen.

Die Grafik sieht schlussendlich „nur“ so gut wie auf der PlayStation 4 aus. Die Optik ist damit keinesfalls schlecht und bietet einige Highlights. Etwas mehr hätte es aber schon sein können, und wenn es nur das auf der höchsten Stufe weiterhin aggressive LOD gewesen wäre. Die effiziente Umsetzung der PS4-Variante hat aber auch etwas gutes: Die Performance des Spiels ist hoch. Es benötigt für maximale Details auch in Ultra HD nicht zwingend eine High-End-Grafikkarte.

Auffällig bei den Benchmarks ist ein durchweg gutes Abschneiden von AMDs aktueller Navi-Generation. Die Grafikkarten mit RDNA-Architektur sind je nach Modell näher dran oder setzen sich weiter ab von Nvidias Turing-Generation als gewohnt.

Death Stranding im Technik-Test

DLSS bietet ein besseres Bild als die native Auflösung

Auch wenn Death Stranding kein Raytracing unterstützt, bietet es aktuell die beste Umsetzung von DLSS 2.0 (Test). Nvidias nur auf GeForce RTX verfügbares KI-Upscaling liefert in der Quality-Einstellung ein besseres Bild als die native Auflösung, ohne störende Grafikfehler zu erzeugen. Zudem gibt es einen ordentlichen Leistungsschub.

AMDs ebenfalls im Spiel integriertes FidelityFX bringt einen vergleichbaren FPS-Gewinn, kann aber qualitativ nicht mit DLSS mithalten. Sollte DLSS 2.0 in anderen Spielen – sei es mit oder ohne Raytracing – in Zukunft ähnlich gut abschneidet, wird AMD reagieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Technologie und ihre Umsetzungen in Spielen kurz-, mittel- und langfristig weiterentwickelt.

ComputerBase hat Death Stranding von Publisher 505 Games zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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