Google: Android 10 läuft auf mehr Geräten als frühere Versionen
Google hat nach mehr als einem Jahr Pause wieder Zahlen zur Verteilung der verschiedenen Android-Versionen vorgelegt. Statt der bislang genutzten prozentualen Verteilung gibt Google jedoch an, auf wie vielen Geräten eine Version über einen Zeitraum von 300 Tagen zum Einsatz kommt. In diesem Vergleich führt Android 10.
Die Bekanntgabe der Zahlen geht mit der Ankündigung einher, dass Android 10 seit dem Start der Verteilung vor 300 Tagen auf mittlerweile über 400 Millionen Geräten installiert ist. Die Angabe umfasst sowohl aktualisierte Smartphones als auch solche, die über ein Update auf die aktuelle Version des Betriebssystems aktualisiert wurden.
Im Direktvergleich mit den früheren Android-Versionen Android 9 (Pie), Android 8.1 (Oreo MR1) und Android 8 (Oreo) schneidet Android 10 (Q) bezogen auf die ersten 300 Tage seit der Verfügbarkeit des Betriebssystems am besten ab. Mit Android 9 erreichte Google im gleichen Zeitraum unter 300 Millionen Geräte, bei Android 8.1 waren es leicht über 100 Millionen Geräte und bei Android 8 weniger als 100 Millionen Geräte.
Maßnahmen für schnellere Updates
Auf dem Android-Entwickler-Blog begründet Google den Erfolg mit mehreren über die letzten Jahre durchgeführten Maßnahmen, die die Verteilung von Android-Updates beschleunigen sollen. Dazu zählen Project Treble mit Android Oreo, Generic System Images (GSI) mit Android Pie und Project Mainline mit Android 10. Project Treble löste OEM- und SoC-Abhängigkeiten vom restlichen Code des Betriebssystems und mit den GSIs konnten OEMs am Developer Preview Programm teilnehmen, um Vorschauversionen bereitzustellen.
Google macht A/B-Partitionen zur Pflicht
Project Mainline ermöglicht Updates gewisser Betriebssystem-Komponenten über Google Play. Mit Android 11 steigert Google deren Anzahl von 12 auf 21, darunter die neun Neuzugänge Tethering, NNAPI, Cell Broadcast Receiver, adbd, Internet Key Exchange, Media Provider, statsd, WiFi und SDK extension. Mit Android 11 macht Google zudem A/B-Partitionen zur Pflicht, um Android-Updates still im Hintergrund durchzuführen und mit dem nächsten Neustart zu aktivieren. Während das aktive System auf einer der beiden Partitionen (A) läuft, wird das Update auf einer Kopie davon auf einer zweiten Partition (B) aufgespielt. Anschließend bedarf es lediglich eines Neustarts, in dessen Verlauf das System von der zweiten Partition gestartet wird. Virtuelle A/B-Partitionen in Android 11, die künftig vorgeschrieben sind, sollen den Nachteil des größeren Speicherbedarfs dieser Update-Methode lösen.
Android 10 zuletzt bei unter 10 Prozent
In absoluten Zahlen fristet Android 10 allerdings weiterhin ein Nischendasein. Zwar gibt Google diese Zahlen seit Mai letzten Jahres nicht mehr über das Android Dashboard aus, doch Entwickler können die Zahlen beim Starten eines neuen Projekts im Android Studio einsehen. Doch auch hier liefert Google seit mindestens April dieses Jahres keine aktuellen Zahlen aus. Demnach liegt Android 10 mit Stand April 2020 bei 8,2 Prozent, für Android 9 sind es 31,3 Prozent und für Android 8.1 und 8 zusammen 21,3 Prozent.