Lancool II Mesh im Test: Aufbau außen

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Valentin Karnehm
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Neues Frontcover für mehr Airflow

Der Korpus des Lancool II und Lancool II Mesh sind komplett identisch, hier ändert der Hersteller nur die Frontabdeckung. Dank großflächiger Mesh-Einsätze soll der Luftdurchsatz erheblich erhöht werden.

Lancool II Mesh Front-I/O
Lancool II Mesh Front-I/O

Die Front kann wie beim Pure Base 500(DX) (Test) ausgehend von der unteren Kante abgenommen werden, was bei den beiden ComputerBase zur Verfügung gestellten Testmustern allerdings weniger Gewalt erfordert hat als beim Gehäuse von be quiet!. Hinter der Mesh-Front sitzt kein weiterer Staubfilter, diese Funktion muss daher das Mesh selbst übernehmen. Durch die Ausbuchtung zum Abnehmen der Front klafft an der Unterseite eine große Lücke, durch die Staub ungehindert eindringen kann. Dahinter liegen bis zu drei 120-mm- oder bis zu zwei 140-mm-Lüfter. Im Boden und auf dem Deckel befinden sich entsprechende Staubfilter, die entnommen werden können, ohne das Gehäuse auseinanderbauen zu müssen. Der Staubfilter des Bodens sitzt dabei ziemlich fest in der Kunststoffschiene, die Herausnahme erfordert etwas Gewalt.

ARGB-Beleuchtung sollte als Blickfang dienen

In der RGB-Version kommt das Lancool II Mesh mit drei ARGB-Lüftern, die in der Front vorinstalliert sind. Die Lichteffekte der adressierbaren LEDs können wahlweise über ein kompatibles Mainboard oder die beiden manuellen Schalter an der Frontblende gesteuert werden. Es gibt einen Schalter um den Beleuchtungsmodus zu verändern und einen weiteren um die Farbe anzupassen. Wem die Beleuchtung nicht gefällt, der kann sie deaktivieren.

So weit zumindest die Theorie, denn in der Praxis sind bei der Einrichtung der RGB-Beleuchtung einige Probleme aufgetreten. Die Beleuchtung des Lancool II Mesh ließ sich zunächst weder über das Gehäuse noch über das Mainboard starten. Auch in der Gebrauchsanweisung ist die Verkabelung schlecht und die Funktionen der Knöpfe so gut wie gar nicht beschrieben. Vorkenntnisse sollten daher vorhanden sein.

Auch mit Hilfe des Herstellers und bestimmten Tastenkombinationen, die nicht in der Gebrauchsanweisung zu finden sind, ließ sich die Steuerung allerdings nicht zurücksetzen. Ein zweites Muster wurde zur Verfügung gestellt. Die proprietäre Lösung des Lancool Mesh II ließ sich nun per Plug & Play starten. Andere Testberichte sprechen nicht von diesem Problem. Die Beleuchtung der Lüfter scheint klar durch die Mesh-Front und die beiden Knöpfe am Front-I/O-Panel bieten ein abwechslungsreiches Lichterspiel.

Front-I/O-Panel mit USB 3.1 Gen. 2 Typ C nur optional

Das Lancool II Mesh bietet wie das Lancool II den obligatorischen Ein-/Ausknopf und einen Audio-Ein- bzw. -Ausgang. Zudem verfügt es über zwei USB-3.0-Buchsen; einen Anschluss für USB 3.1 Gen 2 Typ C an der Frontblende gibt es nur optional und dieser ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Bei der RGB-Variante findet sich daneben ein Knopf zur Steuerung der Farbe und ein weiterer zur Steuerung des Modus der ARGB-Beleuchtung.

Sichtfenster auf beiden Seiten

Das Lancool II hat zwei Seitenteile aus 4 mm starkem gehärteten Glas. Sie sind über Scharniere befestigt und können entsprechend zur jeweiligen Seite hin aufgeklappt werden. Eine Einrastfunktion an der Seite des Korpus funktioniert magnetisch. Außerdem erstrecken sich die Seitenteile nicht über die volle Gehäusehöhe, sondern nur über ca. zwei Drittel der Gesamthöhe. Auch das untere Drittel lässt sich beidseitig nach unten hin aufklappen. Das bietet zum einen den Vorteil, dass die Seitenteile aus Glas nahtlos in die restliche Gehäuseseite und Front übergehen. Zum anderen ist das untere Drittel der linken Seite mit einem Mesh-Einsatz bestückt, der mehr Luftzufuhr für die Grafikkarte ermöglichen soll.

Die Rückseite des Lancool II Mesh
Die Rückseite des Lancool II Mesh

An einigen Stellen wurde sichtbar gespart

Die Seitenteile im unteren Drittel sind recht dünn ausgeführt. Das führt dazu, dass das Seitenteil auf der rechten Seite leicht ausbeult, wenn beispielsweise Kabel von innen dagegen drücken. Etwas mehr Materialstärke wäre wünschenswert gewesen. Der Staubfilter auf der Oberseite überdeckt gerade so die Schrauben der oberen Lüfter und beult bei deren Benutzung entsprechend aus. Die Scharniere sind ebenfalls äußerst praktisch, wirken aber wie eine günstige Lösung.

Abgesehen davon haben die unteren Scharniere eine andere weiße Farbe als das Blech: Sie weisen einen deutlichen Gelbstich auf, während das Gehäuse selbst in sehr kaltem (blauen) Weiß gehalten ist.

Auch der Boden wirkt billig, auf den ersten Blick wie aus Kunststoff, obwohl er das nicht ist, und die Montageschrauben für den Innenraum sind durch die Gummierung so kurz geraten, dass sie die Installation behindern. Die Laufwerkskäfige, auf die später noch näher eingegangen wird, sind aus Kunststoff. Ein überzeugendes Konzept zur Minimierung von Vibration liegt nicht vor. Bei dem ersten Testmodell funktionierte die RGB-Beleuchtung nicht, beim zweiten war das Kabel eines der beiliegenden Lüfter stark gequetscht. Beide Fehler sprechen nicht für das Qualitätsmanagement.