Lancool II Mesh im Test: Testergebnisse

Testmethodik und Testsystem

Für den Test wurden die drei im Lieferumfang enthaltenen und in der Front vorinstallierten Lüfter an ihrem Platz belassen. Als AiO-Wasserkühlung wurde eine Corsair Hydro H100i Platinum 240 mm verwendet, die die CPU, einen Ryzen 7 2700X, im Test kühlt. Die AiO-Wasserkühlung befindet sich im Deckel, ihre Lüfter befördern die Luft im Testaufbau von unten nach oben aus dem Gehäuse.

Aus Gründen der Vergleichbarkeit zu anderen kürzlich erschienenen Gehäuse-Tests auf ComputerBase wurde mit der gleichen Hardware wie üblich getestet. Einzig das Mainboard, vormalig ein ITX-Mainboard, wurde gegen eine entsprechende ATX-Hauptplatine getauscht.

	Komponente
CPU	Ryzen 7 2700X
Mainboard	MSI Gaming M7 AC X470
Arbeitsspeicher	G.Skill TridentZ DDR4-3200
Grafikkarte	Gigabyte GeForce RTX 2070 Mini ITX 8G
CPU-Kühler	Corsair Hydro H100i Platinum 240 mm
Netzteil	Corsair CX650M
Lüfter	3 x Frontlüfter, max. 1300 rpm (vom Hersteller nicht näher spezifiziert)
Datenträger	SanDisk Ultra SSD (256 GB)

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Die Lautstärke wurde im Abstand von einem Meter zur Gehäusewand aufseiten der Grafikkarte gemessen. Der Geräuschpegel ohne aktive Geräuschquellen im Raum lag bei 28 dB. Die Skalierung der Einheit Dezibel (dB) erfolgt logarithmisch. Das bedeutet, dass eine Steigerung von 10 dB für das menschliche Empfinden etwa einer Verdopplung der Lautstärke entspricht.

Temperaturen und Lautstärke im direkten Vergleich mit denen des Pure Base 500DX

Sowohl bei der Lautstärke als auch bei der Temperatur wird als Vergleich das ebenfalls kürzlich bei ComputerBase getestete Pure Base 500DX vom Hersteller be quiet! herangezogen. Bis auf das Mainboard wurde die identische Hardware zum Testen verwendet. Diese wurde relativ leistungshungrig ausgewählt, um das Gehäuse an seine Grenzen zu bringen. Der verwendete CPU-Kühler Corsair Hydro H100i Platinum 240 mm schafft es ohne Mühe, auch unabhängig von der guten Durchlüftung des Gehäuses, den verbauten Ryzen 7 2700X mit einer TDP von 105 W unter Volllast zu bändigen. Der im Desktop mit potenter Kühlung immer mögliche Multi-Core-Turbo von 4,3 GHz wird auch im Extremszenario Prime95 dauerhaft erreicht.

Die verwendete Grafikkarte, die Gigabyte GeForce RTX 2070 Mini ITX 8G, ist trotz ihrer geringen Größe erstaunlich leistungsfähig. Die Taktraten unter Dauerlast lagen im Test mit 1.760 bis 1.875 MHz im Rahmen der Erwartungen. Das Lancool Mesh II bietet andererseits mehr als ausreichend Platz für eine deutlich größere und damit auch noch leistungsfähigere und leisere Grafikkarte.

Für den Test wurden die Betriebspunkte Idle (also ohne Last auf dem Windows-Desktop), Office und YouTube, „Fordernde Last“ im Spiel Shadow of the Tomb Raider sowie „Synthetische Last“ unter Prime95 und FurMark ausgewählt. Die Raumtemperatur lag zum Zeitpunkt des Tests bei 25 °C.

Temperatur

Im Idle und Office-Betrieb liegen die Temperaturen der GPU bei ca. 45 °C. Geschuldet ist dies dem Zero-Fan-Mode der Grafikkarte. Das Pure Base 500DX kann hier sogar mit 6 °C geringerer Maximaltemperatur glänzen. Bei den Temperaturen der CPU liefern sich die beiden Gehäuse ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Unter Prime95 und 3DMark ist die Maximaltemperatur sogar bis auf die erste Nachkommastelle identisch, im Spiel Shadow of the Tomb Raider bleibt die CPU im Lancool Mesh II rund 2,5 °C kühler.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei der Grafikkarte. Im Idle und bei YouTube gibt es hier einige Unterschiede, mit leichtem Vorteil für das Pure Base 500DX. Unter Last dagegen zeigen sich das Lancool II Mesh und das Pure Base 500DX als ziemlich gleich gut gekühlt. Im Spiel Shadow of the Tomb Raider hat das Lancool II Mesh mit 64 °C die Nase um 2 °C vorne, unter Prime und 3DMark hingegen ist das Pure Base 500DX um 1 °C kühler. Die Temperaturwerte in beiden Gehäuse liegen allerdings weit unterhalb des kritischen Bereichs. Auch eine deutlich leistungshungrigere Hardware sollte daher keine Probleme darstellen.

Temperaturen mit Lüftern unter der Grafikkarte

Eine Besonderheit des Lancool II Mesh sind die beiden optionalen Lüfter, die direkt unter der Grafikkarte verbaut werden können. Für einen kleinen Zusatztest wurden an dieser Stelle zwei Lüfter des Modells Arctic P12 PWM PST installiert. Für die Messungen wurde das Spiel Shadow of the Tomb Raider verwendet.

Der Test zeigt, dass die Temperaturen der Grafikkarte durch die Verwendung dieser beiden optionalen Lüfterplätze verbessert werden konnten, und zwar um gut 2 °C. Das Lancool II Mesh kommt in dieser Konfiguration auf GPU-Temperaturen von bis zu 61,8 °C, die Temperaturen der CPU sind hingegen so gut wie gar nicht betroffen.

Lautstärke

Beide Gehäuse verfügen über eine Seite aus Temperglas aufseiten der Grafikkarte, auf der die Lautstärke gemessen wird. Der Lautstärke in beiden Gehäusen kommt im Leerlauf außerdem zugute, dass die Grafikkarte einen Idle-Modus besitzt. Dieser schaltet den Lüfter komplett ab, wenn die Temperatur der GPU unter 55 °C verweilt bzw. fällt. Im Idle stellt die AiO-Wasserkühlung mit ihrer Pumpe daher die Hauptgeräuschquelle dar. Die Pumpe ist im Idle tatsächlich aus dem Lancool Mesh II herauszuhören, es resultieren 31,5 dB. Beim Pure Base 500DX ist sie mit 31 dB quasi gleich laut. Damit befindet sich die Lautstärke des Systems im Idle sowie auch im Office-Betrieb oder in YouTube bei beiden Gehäusen im nicht störenden Bereich. Die Gehäuselüfter des Lancool Mesh II hört man etwas über die restlichen Komponenten des Systems hinaus. Am lautesten ist dennoch in beiden Gehäusen die Pumpe der AiO-Wasserkühlung.

Unter Last hingegen, gleich ob synthetisch oder in Spielen, übertönt die Grafikkarte in beiden Gehäusen die restliche Hardware deutlich. Im Pure Base 500DX schlägt sie mit bis zu 40,7 dB zu Buche, im Lancool II Mesh sogar mit bis zu 41,8 dB. In beiden Gehäusen, vor allem aber beim Lancool II Mesh, ist die Grafikkarte unter Last bereits störend. Ganz besonders dreht sie im Lancool II Mesh unter Prime und 3DMark auf und hebt die Geräuschkulisse auf bis zu 42,4 dB an.