Patriot P210: Neue SATA-SSD der Billigklasse mit bis zu 2 TB
Patriot hat mit der P210 eine neue Serie von SATA-SSDs aufgelegt, die vor allem preisbewusste Käufer finden soll. Speicherkapazitäten von 256 GB bis 2 TB sind im gewohnten 2,5-Zoll-Formfaktor für rund 30 Euro bis 190 Euro erhältlich.
Die neue P210-Serie soll die vor einem Jahr eingeführte P200-Serie ersetzen. In der Pressemitteilung ist auch von einem Modell mit 128 GB die Rede, doch fehlt auf den Produktseiten und im Handel davon jede Spur.
Leistung unterhalb der P200
Die Leistungswerte laut Hersteller liegen mit maximal 520 MB/s lesend, 430 MB/s schreibend sowie 50.000 IOPS bei wahlfreien 4K-Transfers niedriger als bei der P200, die mit bis zu 530 MB/s lesend und 460 MB/s schreibend sowie 90K/80K IOPS beim wahlfreien Lesen/Schreiben angegeben wird. Der 2,5-Zoll-Formfaktor mit 7 mm Bauhöhe bleibt wie die SATA-3-Schnittstelle mit 6 Gbit/s unverändert.
SMI-Controller und QLC-Flash?
Hatte Patriot bei der P200 noch Angaben zum eingesetzten Controller gemacht, fehlt dieses Detail bei den Datenblättern der neuen P210. Händler sprechen allerdings vom SM2259XT (PDF), einem 4-Kanal-Controller ohne DRAM-Cache vom Hersteller Silicon Motion, der den SM2258XT der P200 beerbt und auch mit QLC-NAND umgehen kann. Dass diesmal zumindest teilweise QLC-NAND zum Einsatz kommt, ist sehr wahrscheinlich, denn der SM2259XT unterstützt wie sein Vorgänger maximal 16 NAND-Chips, weshalb zumindest beim 2-TB-Modell QLC-NAND mit 1 Terabit (128 GByte) pro Chip eingesetzt werden dürfte. Mit derzeit üblichen TLC-Speicherchips mit 512 Gigabit (64 GB) ließe sich mit diesem Controller nur eine SSD mit 1 TB realisieren. Bei der P200-Serie mit TLC-NAND wurde daher beim 2-TB-Modell mit dem Maxiotek MAS0902A ein anderer Controller eingesetzt.
Wie bei vielen SSD-Drittanbietern gilt aber, dass sich Komponenten wie Controller und NAND-Flash innerhalb einer Serie im Laufe der Zeit ändern können.
Eine der günstigsten SSDs
Mit Preisen von derzeit 28 Euro, 51 Euro, 92 Euro und 187 Euro unterbietet die neue Patriot P210 sogar den bereits günstigen Vorgänger und zählt zu den derzeit günstigsten SSDs im Preisvergleich.
Der fehlende DRAM-Cache als potenzielle Leistungsbremse wie auch die Unklarheit bei verwendeten Komponenten und die für SATA-SSDs niedrigen IOPS sollten vor dem Kauf aber zumindest bedacht werden.
Qualitätsanspruch ließ bei Testmustern zu Wünschen übrig
Patriot verspricht zwar „einen strengen Qualitätskontrollprozess“ für die „erstklassigen Komponenten“, hat in der Vergangenheit aber bei Testmustern gerade in puncto Qualität des Endprodukts Mängel offenbart: Zwei Muster der Patriot Viper VPN100 (Test) wiesen etwa einen Luftspalt zwischen Kühler und Controller auf, der einer effektiven Kühlung im Weg steht. Erst beim dritten Muster wurde ausgebessert. Ein anderer Test einer Patriot-SSD kam gar nicht zustande, da ein fehlerhaftes Tool die SSD beim Firmware-Update unbrauchbar gemacht hatte.