Quartalsbericht: LG macht die Coronakrise schwer zu schaffen
Anders als Samsung meistert LG die Coronakrise bei weitem nicht so gut. 18 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr werden von 24 Prozent geringerem Gewinn im operativen Geschäft begleitet. LG wird dabei zum Verhängnis, dass sie primär Sparten haben, die von den wirtschaftlichen Folgen durch das Virus betroffen sind.
Die Auto-Sparte im Abwärtsstrudel
Und so steht als Verlierer das bislang stets solide Auto-Zulieferer-Geschäft ganz vorn. Hier teilt LG die Leiden der gesamten Auto-Industrie, die in einigen Teilen fast zum Stillstand gekommen war. 36 Prozent weniger Umsatz und deutliche Verluste muss LG auf den Bereich abschreiben. Für das dritte Quartal erwartet LG eine leichte Besserung, der Ausblick bleibt dennoch verhalten.
In den weiteren Primärsegmenten von LG sind die Rückgänge nicht so dramatisch, aber dennoch markant. Das größte Standbein, das Geschäft mit weißer Ware und Klimaanlagen, bei LG zusammengefasst unter Home Appliance & Air Solution sah einen Umsatzrückgang von über 15 Prozent, blieb dabei aber prozentual gesehen ähnlich profitabel. Letzteres gilt auch für die TV-Sparte, der Umsatzrückgang war durch die Geschäftsschließungen mit über 24 Prozent jedoch weitaus gravierender. LG will sein Heil wie alle anderen in Zukunft vermehrt online suchen und setzt auf die angestammten Märkte und Marken insbesondere im Premium-Bereich.
Ähnliches gilt auch für das zuletzt ständige Sorgenkind, die Smartphone-Sparte. 19 Prozent weniger Umsatz als vor einem Jahr, aber eingedämmte Verluste vermeldet der Bereich. Eingeschränkte Marketing-Ausgaben, Eindämmung der Ressourcenverschwendung und angepasste Kostenstrukturen bei neuen Smartphones zeichnen das zweite Quartal aus meldet der Hersteller, das will LG auch in Zukunft nutzen, um den Bereich profitabler zu machen. Das LG Velvet (Test) sowie weitere Mainstream-Modelle sollen dabei helfen.
Nur 50 Mio. Gewinn bei 10 Mrd. Umsatz
Unterm Strich blieb LG bei einem Umsatz von 12,8 Billionen Won (rund 10,5 Milliarden US-Dollar) nur ein kleiner Nettogewinn von 65,6 Milliarden Won, knapp 54 Millionen US-Dollar, übrig. Das entspricht einer Gewinnquote von gerade einmal 0,5 Prozent vom Umsatz.