Skullcandy Sesh Evo im Test: Viele Verbesserungen und guter Klang für 80 Euro

Frank Hüber
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Skullcandy Sesh Evo im Test: Viele Verbesserungen und guter Klang für 80 Euro

tl;dr: Die Skullcandy Sesh Evo hinterlassen im Test einen durchweg positiven Eindruck. Skullcandy hat die Schwächen des Vorgängers ausgeräumt und bietet zusätzlich eine bessere Akkulaufzeit, einen besseren Klang, eine Schnellladefunktion, eine sehr gute, unterbrechungsfreie Einzelnutzung, USB-C und AAC.

Die Sesh Evo sind das neue Einstiegsmodell der kabellosen In-Ears bei Skullcandy. Als Nachfolger der Skullcandy Sesh (Test) sind sie in den Farben Bleached Blue, Pure Mint, Deep Red und True Black für 79,99 Euro erhältlich. Der Preis ist im Vergleich zu den Sesh, deren unverbindliche Preisempfehlung bei 59,99 Euro liegt, gestiegen. Die getestete True-Black-Variante unterscheidet sich von den Sesh durch eine farblich dunklere Absetzung an der Außenseite der Ohrhörer, die bei der ersten Generation hellgrau ist.

Im Lieferumfang der Skullcandy Sesh Evo sind neben den Ohrhörern und dem Case ein kurzes USB-A-auf-USB-C-Ladekabel, drei Silikon-Ohrpassstücke und eine Kurzanleitung enthalten. Die Änderungen und Verbesserungen im Vergleich zu den Skullcandy Sesh sind auch bei den Sesh Evo zahlreich.

Technische Daten der Sesh Evo im Vergleich

Schnellladen und fast 6 Stunden Akkulaufzeit

Wie bei den neuen Indy Fuel (Test) hat Skullcandy auch bei den Sesh Evo die Akkulaufzeit deutlich verbessert. Sie steigt von ehemals 10 Stunden auf nunmehr insgesamt 24 Stunden. Die Ohrhörer sollen mit einer Akkuladung 5 Stunden durchhalten, weitere 19 Stunden liefert dann das Ladecase. Auch die Sesh Evo verfügen über eine Schnellladefunktion, die innerhalb von 10 Minuten eine Musikwiedergabe für weitere 2 Stunden sicherstellt. Das kabellose Laden, das die Indy Fuel in ihrer Neuauflage bieten, können die günstigeren Sesh Evo hingegen nicht vorweisen. Im Test halten die Sesh Evo bei mittlerer Lautstärke rund 5:45 Stunden mit einer Akkuladung durch.

IP55 und gute Einzelnutzung

Von den Sesh unverändert übernommen hat Skullcandy die IP55-Zertifizierung, die vor Regen, Schweiß und Staub schützt. Zudem können beide Ohrhörer jetzt auch einzeln genutzt werden. Anders als bei den Indy Fuel wird die Wiedergabe beim Wechsel zwischen Mono- und Stereobetrieb in keine Richtung unterbrochen, was diesen sehr viel angenehmer macht. Die Wiedergabe setzt lückenlos fort.

Wie die Indy Fuel haben auch die Sesh Evo die Tile-Tracker-Technologie integriert, so dass man zumindest darauf hoffen kann, sie bei Verlust über das Bluetooth-Netzwerk wiederzufinden.

Das Ladecase der Sesh Evo ist im Vergleich zu den Sesh unverändert. Es misst 78,4 × 34,3 × 38,5 mm (B × H × T) und weist eine länglichere, kantigere Form als das 62,7 × 55,3 × 27,6 mm messende Exemplar der Indy Fuel auf. Das vergleichbare Ladecase der Huawei FreeBuds 3i (Test) und der Honor Magic Earbuds (Test) ist mit 80,7 × 35,4 × 29,2 mm etwas breiter, aber schmaler. Für die meisten Hosentaschen ist das Ladecase der Sesh Evo nicht geeignet.

USB-C und leichte Ohrhörer

Aufgeladen wird das Ladecase über USB-C an der Rückseite. An der Vorderseite sitzen vier LEDs, die den Akkustand des Ladecases anzeigen. Über die Taste neben den LEDs lässt sich der Akkustand abfragen. Das Ladecase bringt 54 g auf die Waage, jeder Ohrhörer einzeln wiegt 5,0 g. Während die Ohrhörer minimal leichter als die Indy Fuel sind, ist das Ladecase rund 5 g schwerer.

Skullcandy Sesh Evo

Die Ohrhörer lassen sich gut aus dem Ladecase entnehmen, sitzen in diesem aber so fest, dass sie auch geöffnet kopfüber nicht herausfallen. Beim Einsetzen müssen die Ohrhörer mit dem größten Silikonaufsatz ein wenig in das Case gedrückt werden, um einzurasten.

TWS-In-Ears und -Earbuds im Vergleich
Skullcandy Sesh Evo Skullcandy Sesh Skullcandy Indy Fuel Skullcandy Indy Mpow M9 Anker Soundcore Spirit Dot 2 Audio-Technica ATH-CK3TW iFrogz Airtime Sport JBL Reflect Flow Jaybird Vista JBL Tune 220TWS Huawei FreeBuds 3i
Akkulaufzeit Ohrhörer 5 h 3 h 6 h 4 h 5 h 5,5 h 6 h 5 h 10 h 6 h 3 h 3,5 h
Akkulaufzeit mit Ladecase 24 h 10 h 30 h 16 h 30 h 16 h 30 h 25 h 30 h 16 h 19 h 13 h
Wireless Charging Nein Nein Ja Nein Ja Nein
ANC Nein Ja
Bluetooth-Standard 5.0
Audio-Codecs SBC, AAC SBC SBC, AAC SBC, AAC SBC, aptX SBC, AAC SBC, AAC SBC, AAC
USB-Typ USB-C Micro-USB USB-C Micro-USB USB-C Micro-USB USB-C Micro-USB USB-C
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase 5,0 / 54 g 4,5 / 51 g 5,5 / 48 g 5,5 / 48 g 5,0 / 44 g 6,0 / 50 g 4,7 / 50 g 6 / 68 g 8 / 73 g 6 / 32 g 5,0 / 45 g 5,4 / 51 g
Zertifizierung IP55 IPX7 IPX7 Nein IPX5 IPX7 Keine
Preis 80 Euro 55 Euro 120 Euro 66 Euro 40 Euro* 80 Euro* 75 Euro 70 Euro 125 Euro 180 Euro 90 Euro 119 Euro

6-mm-Treiber und normaler Frequenzgang

Die Treiber in den Sesh Evo haben wie bei den anderen Skullcandy-In-Ears einen Durchmesser von 6 mm. Die Impedanz gibt der Hersteller auch bei den Sesh Evo mit 32 Ohm wie bei den Indy Fuel an, bei den Sesh sind es 16 Ohm. Auch der Schalldruckpegel ist mit 99 bis 105 dB identisch, allerdings lag dieser bei den Sesh ebenfalls schon über dem der Indy. Unverändert ist der Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz.

SBC, AAC und Bluetooth 5.0, aber kein Multi-Connect

Überraschend bieten die günstigeren Skullcandy Sesh Evo anders als die Indy Fuel nicht nur den Audio-Codec SBC, sondern auch AAC. Für die Datenübertragung kommt erneut Bluetooth 5.0 zum Zuge. Bluetooth-Multi-Connect bieten die Sesh Evo nicht. Um ein anderes Endgerät zu koppeln, muss deshalb immer erst die aktuelle Bluetooth-Verbindung getrennt werden. Ein schneller Wechsel zwischen den Mobilgeräten ist so nicht möglich.

Wie alle aktuellen In-Ear-Kopfhörer schalten sich die Sesh Evo beim Herausnehmen aus dem Ladecase automatisch ein und verbinden sich mit dem letzten Endgerät oder starten den Kopplungsprozess. Beim Zurücklegen in das Ladecase werden die Ohrhörer automatisch ausgeschaltet.

Vollständige Bedienung über Tasten

In jedem Ohrhörer sitzt eine Taste zur Bedienung, mit deren Betätigung die Ohrhörer leicht in den Gehörgang gedrückt werden. Die Bedienung ist erneut verzögerungsfrei und vollständig – sie erlaubt nicht nur eine Anpassung der Lautstärke, sondern bietet bei den Sesh Evo wie bei den Indy Fuel sogar noch mehr. Ein einfaches Drücken auf einen beliebigen Ohrhörer startet die Wiedergabe oder pausiert sie. Zweifaches Drücken auf den linken Ohrhörer reduziert die Lautstärke, auf dem rechten wird sie hierdurch erhöht. Dreifaches Drücken auf den linken oder rechten Ohrhörer aktiviert den Sprachassistenten des Smartphones.

Auch das viermalige Drücken ist noch belegt und wechselt zwischen den Equalizer-Presets „Music“, „Podcast“ und „Movie“. Wie bei den Indy Fuel nimmt der Modus „Podcast“ dem Klang den Bass, während „Music“ den stärksten Fokus darauf legt. Das Equalizer-Preset sorgt hingegen für den ausgewogensten Klang.

Wird die Taste auf dem linken Ohrhörer gedrückt und zwei Sekunden gehalten, wird einen Track zurück gesprungen , auf den rechten hingegen einen Track vor.

Kein Transparenzmodus

Einen Transparenzmodus („Ambient Mode“) wie bei den Indy Fuel hat Skullcandy den Sesh Evo nicht spendiert. Von der Umgebung bekommt der Träger bei der Musikwiedergabe deshalb je nach Lautstärke nichts mehr mit.

Kein Auto-Pause und Auto-Play

Auch eine von immer mehr In-Ear-Kopfhörern bekannte Auto-Pause- und Auto-Play-Funktion nutzen die Sesh Evo nicht. Die Wiedergabe pausiert somit nicht automatisch, wenn ein Ohrhörer aus dem Ohr genommen wird, und setzt nicht automatisch wieder ein, wenn er wieder ins Ohr eingesetzt wird.

Skullcandy-App kennt die Sesh Evo nicht

Die Skullcandy-App unterstützt nur die neuen Indy Fuel, Indy Evo und Push Ultra, nicht aber die Sesh Evo. Aufgrund des quasi nicht vorhandenen zusätzlichen Nutzens der App ist das Fehlen bei den Sesh Evo zu verschmerzen. Ein Firmware-Update für die Ohrhörer, um etwaige Probleme aus der Welt zu schaffen oder Verbesserungen allen Kunden zukommen zu lassen, kann so nicht draufgespielt werden. Die Sesh Evo behalten den Funktionsumfang und Klang, mit dem man sie kauft.

Sehr angenehmes Tragegefühl

Die Sesh Evo haben das sehr angenehme, nicht zu feste Tragegefühl der Sesh übernommen und entfalten ebenfalls keinen störenden Druck im Ohr. Sie sitzen aber erneut (beim Tester) nicht so fest, dass sie uneingeschränkt für Sport geeignet sind.

Tragekomfort der Skullcandy Sesh Evo
Tragekomfort der Skullcandy Sesh Evo

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