Skullcandy Sesh Evo im Test: Klang, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
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Guter Klang ohne Rauschen

Die Skullcandy Sesh Evo bieten einen insgesamt guten Klang. Wie bereits erwähnt, setzt das Equalizer-Preset „Music“ den Fokus etwas auf den Bass und „Movie“ bietet den ausgeglichensten Klang. Der Modus „Podcast“ raubt fast den gesamten Bass. Anders als die Indy Fuel spielen die Sesh Evo tiefe Frequenzen deutlich besser und druckvoller aus – sie sind auch bei niedriger Lautstärke gut zu hören. Bei gehobener Lautstärke ist der Bass zudem druckvoller. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Sesh Evo besser abdichten und etwas weiter in den Gehörgang eindringen als die Indy Fuel. Der Bass agiert dabei nicht ganz so differenziert wie bei einigen sehr viel teureren Modellen, überlagert die Mitten und Höhen aber nicht.

Die Mitten klingen sauber und Gesang wird sehr verständlich wiedergegeben. Den Höhen fehlt es mitunter leicht an der letzten Prägnanz und Klarheit, was feine Details etwas zu kurz kommen lässt. Positiv anzumerken ist, dass die Höhen auch bei voller Lautstärke nicht unangenehm hart werden. Wie eingangs bereits geschrieben, ist der Klang der Sesh Evo somit nicht der neutralste, klarste und differenzierteste, aber im Alltag für eine bunt gemischte Musikwiedergabe bestens geeignet.

Von dem hochfrequenten Rauschen, das ComputerBase den Skullcandy Sesh noch bescheinigen musste, ist bei den Sesh Evo zudem nichts mehr zu hören.

Kein Transparenzmodus

Wie bereits erwähnt, bieten die Sesh Evo keinen Transparenzmodus, mit dem man Umgebungsgeräusche an das Ohr durchleiten kann.

Blecherne Telefonie mit hörbarer Filterung

Die Filterung der Umgebungsgeräusche bei der Telefonie ist bei den Sesh Evo zu stark, was zu verzerrten Tönen der Hintergrundgeräusche und einem teils unnatürlichen Klang führt. Vogelgezwitscher beispielsweise klingt nach elektronischen Tönen und am Anfang und Ende gesprochener Wörter ist ein starkes Rauschen der aktiven Filterung zu hören. Die Stimme des Trägers wirkt mitunter ein wenig blechern und mechanisch, weil sie durch die Anpassungen etwas verzerrt wird. All diese Filterung führt zwar nicht zur natürlichen und angenehmen Stimme, aber durchaus zu einer guten Verständlichkeit. Gelegentliche Telefonate sind mit den Sesh Evo möglich, für lange Gespräche sollte man aber zum Smartphone selbst oder Alternativen greifen.

Normale Latenzen

Die Latenz der Skullcandy Sesh Evo wird bei Nutzung von AAC unter Android und iOS bewertet. Sie liegt bei rund 160 bis 180 ms, tendiert jedoch beim Einsatz von AAC eher zu 180 ms.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Skullcandy Sesh Evo hinterlassen im Test einen durchweg positiven Eindruck. Der Hersteller hat die Schwächen des Vorgängers ausgeräumt und bietet mit den Sesh Evo zusätzlich eine bessere Akkulaufzeit, einen besseren Klang, eine Schnellladefunktion, eine sehr gute, unterbrechungsfreie Einzelnutzung, USB-C und AAC.

Skullcandy Sesh Evo
Skullcandy Sesh Evo

Die positiven Aspekte vom Vorgänger wie die IP55-Zertifizierung und das sehr angenehme Tragegefühl hat Skullcandy hingegen übernommen. Dass die Sesh Evo keine optionale App-Unterstützung bieten, ist vor allem im Hinblick auf mögliche Firmware-Updates verbesserungsfähig, ansonsten fehlt ihnen im Alltag aber keine App.

Weiterhin nur eingeschränkt geeignet sind die Sesh Evo für Sport und für die Telefonie. Zwar ist der Anrufer gut verständlich, klingt aber ein wenig blechern und die Filterung der Hintergrundgeräusche geht etwas zu stark ans Werk. Extras wie Auto-Pause und Bluetooth-Multi-Connect bieten sie zwar nicht, in dieser Preisklasse sorgt dies aber nicht für Kritik. Ein Transparenzmodus hätte die Ohrhörer jedoch weiter aufgewertet.

Skullcandy Sesh Evo
03.07.2020
  • Guter Klang
  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Vollständige Bedienung über Ohrhörer
  • Sehr gute Einzelnutzung
  • Schnellladen
  • Nur eingeschränkt für Sport geeignet
  • Kein Transparenzmodus
  • Keine optionale App für Firmware-Updates

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 80 Euro sind die Skullcandy Sesh Evo einen Blick wert, wenn man sich beispielsweise Arbeitswege musikalisch untermalen möchte. Sobald eine breite Verfügbarkeit gewährleistet ist, die derzeit im Handel nicht gegeben ist, könnte der Preis zudem noch etwas fallen.

ComputerBase hat die Sesh Evo leihweise von Skullcandy zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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