Sony WF-XB700 im Test: Klang, Latenz und Fazit
2/2Bass-fokussierter, guter Klang
Der Klang der Sony WF-XB700 legt den Fokus auf den Bass, wie es das Modell aus der Extra-Bass-Serie auch verspricht. Neutral ist der Klang somit nicht. Tiefe Frequenzen werden auch bei niedriger Lautstärke wiedergegeben und gehen nicht verloren. Der Bass ist dabei aber nicht dumpf und wummernd, sondern klar definiert in Szene gesetzt. Aktuelle Popmusik kommt der Ausrichtung der WF-XB700 somit am ehesten zugute.
Bei den Höhen mangelt es den WF-XB700 etwas an Klarheit und Prägnanz. Sie stechen nie eindrucksvoll hervor, sondern bleiben immer etwas zurück. Wenn man darauf wartet, dass sie sich von der restlichen Musik abheben und eine breite Bühne entfalten, bleibt genau dies aus. Dafür verzerren die Höhen auch bei maximaler Lautstärke kaum und werden nicht hart.
Die Mitten werden zwar gut und differenziert ausgespielt, bleiben aber auch etwas hinter den Bässen zurück und könnten in Relation lauter ausfallen. Gesang ist gut verständlich und wird nicht von den Bässen überlagert.
Den Sony WF-XB700 fehlt an dieser Stelle tatsächlich ein Equalizer oder auswählbare Presets, die je nach Einsatzzweck und Genre gewählt werden könnten.
Etwas blecherne Telefonie mit viel Filterung
Bei der Telefonie liefern die Sony WF-XB700 einen etwas blechernen Klang, der durch eine starke Filterung entsteht. Denn Hintergrundgeräusche werden abseits heller, plötzlicher Geräusche fast vollständig eliminiert. Die Verständlichkeit ist somit gut, auch wenn der Anrufer etwas dumpf und blechern klingt. Am Anfang und Ende gesprochener Worte ist zudem das typische leichte Rauschen der Filterung zu hören. Gelegentliche Anrufe lassen sich über die WF-XB700 somit durchaus führen, für lange Gespräche sollte man seinem Gegenüber zuliebe besser zu einer Alternative wie dem Smartphone greifen.
Normale Latenzen
Für die Messung der Latenz wird sowohl unter Android als auch iOS auf AAC als Audio-Codec zurückgegriffen. Dieser zeichnet sich nicht durch besonders niedrige Latenzen wie etwa aptX LL aus. Entsprechend kommen auch die WF-XB700 auf eine Latenz von 160 bis 180 ms, was bedeutet, dass dem Audio-Codec durch die In-Ears keine unnötige Verzögerung hinzugefügt wird.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Mit einer Extraportion Bass, einer IPX4-Zertifizierung und ihrem extravaganten Design sind die kabellosen In-Ear-Kopfhörer Sony WF-XB700 in erster Linie eine Option für den kombinierten Einsatz aus Fitnessstudio und Alltag. Der Klang erreicht insgesamt gerade noch ein „Gut“, wobei die Mitten und Höhen hinter den Bässen zurückbleiben und ihrerseits etwas an Präsenz und Klarheit vermissen lassen. Die Akkulaufzeit von rund 9 Stunden ist sehr gut und länger als bei den meisten anderen kabellosen In-Ears. Allerdings lädt das Ladecase die Ohrhörer nur ein Mal vollständig auf. Die Samsung Galaxy Buds+ (Test) können in dieser Hinsicht aber mithalten und übertreffen die WF-XB700 sogar noch.
Doch im Vergleich zu den hervorragenden Sony WF-1000XM3 (Test) fehlt den WF-XB700 nicht nur eine aktive Geräuschunterdrückung, sondern auch die Unterstützung durch die Sony-Headphones-Connect-App, um Firmware-Updates einspielen, Anpassungen an der Steuerung vornehmen und einen Equalizer nutzen zu können. Auch einen Transparenzmodus lassen die In-Ears vermissen.
Die Steuerung hat Sony hingegen gut, wenn auch ungewöhnlich umgesetzt. Denn Fehleingaben werden effektiv verhindert und die Ohrhörer trotz Tasten bei der Bedienung nicht jedes Mal ins Ohr gedrückt.
Das ausladende Design sorgt dafür, dass die WF-XB700 zwar sehr angenehm und sicher im Ohr sitzen, aber nicht unter Mützen getragen werden können. Wer gerne nur einen Ohrhörer allein benutzt, ist bei den WF-XB700 zudem auf den linken Ohrhörer beschränkt, denn nur dieser lässt sich alleine nutzen.
- Guter Klang
- Lange Akkulaufzeit
- Sehr angenehmes Tragegefühl mit festem Halt
- Vollständige Bedienung über Ohrhörer
- Schnellladen
- Kein Transparenzmodus
- Keine optionale App für Updates und Anpassungen
- Ausladende Ohrhörer
- Keine vollständige Einzelnutzung
Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 150 Euro und einen Straßenpreis von derzeit noch fast 140 Euro haben die Sony WF-XB700 viel Konkurrenz. Sehr gute Alternativen stellen dabei die im Test bereits häufiger erwähnten Samsung Galaxy Buds+ (Test) für nur 115 Euro dar. Aber auch die Jabra Elite 75t (Test), die für 180 Euro mehr bieten, sind einen Blick wert.
ComputerBase hat die WF-XB700 leihweise von Sony zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.