Sony Xperia 1 II im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Unter den vielen sehr ähnlichen Smartphones der letzten Monate ist das Xperia 1 II eine gelungene Abwechslung, die schon beim Design klarstellt, dass Sony etwas Eigenständiges auf die Beine stellen wollte. Das ist mit dem kantigen Design, dem Festhalten an einem Notch-freien Display und einer Kopfhörerbuchse sowie nach vorne gerichteten Stereo-Lautsprechern definitiv gelungen. Sogar eine Status-LED gibt es bei Sony noch. Das Xperia 1 II fällt vor allem in Schwarz spektakulär unspektakulär aus, hinterlässt damit aber einen durchweg überzeugenden Eindruck und bringt gerade mit diesem schlichten Stil frischen Wind in eine Welt immer stärker abgerundeter Smartphones, die wenig mehr können als gut aussehen. Das Xperia 1 II lässt sich noch richtig greifen und mit dem flachen Display gut bedienen. Zwei Merkmale, die vielen anderen Smartphones mittlerweile fehlen.

Sony Xperia 1 II im Test
Sony Xperia 1 II im Test

Bei der technischen Ausstattung ist das Kamerasystem das herausragende Merkmal des Modells. Was Sony dem Anwender mit der Photo- und Cinema-Pro-App zur Hand gibt, ist ein Straight Flush, der die gesamte Konkurrenz bloßstellt. Zum Royal Flush fehlt allerdings ein RAW-Modus, der ohne konkreten Termin als Update folgen soll. Dennoch: Kein anderes Smartphone bietet derzeit ab Werk eine größere Optionsvielfalt für Foto- und Videoaufnahmen. Für das Fotografieren nur mit der Standard-App ist das Xperia 1 II eigentlich zu schade, obwohl auch hier die Ergebnisse gut bis sehr gut ausfallen.

Mit Snapdragon 865, 8 GB RAM, 256 GB Festspeicher und 5G-Unterstützung samt DSS-Support gibt es beim Antrieb des Xperia 1 II kaum etwas zu meckern, wenngleich beim Speicher und vor allem Kartenleser teils deutliches Potenzial nach oben besteht. Wer ein absolutes High-End-Smartphone kauft, darf in allen Bereichen das Beste vom Besten erwarten. Dass das beim Xperia 1 II nicht immer zutrifft, zeigt auch das Display, dem eine Werkskalibrierung fehlt und das nicht so hell wie die Konkurrenz leuchtet sowie bei 60 Hz verharrt. Dass Sony nicht überall ganz oben mitspielt, verdeutlicht zudem der Akku, der mit 4.000 mAh so groß wie nie zuvor ist, aber der ebenfalls verbesserten Konkurrenz weiterhin hinterherläuft.

Und dann wäre da noch der nicht gerade kleine Elefant im Raum zu nennen: der Preis. 1.200 Euro sind eine derart heftige Ansage, dass sie noch in mehreren hundert Metern Entfernung Köpfe verdreht und für eine wirre Mischung aus Staunen, Entsetzen, Leugnen und irgendwann dann doch so etwas wie Akzeptanz sorgt. So richtig will sich der Preis aber auch nach mehreren Wochen des Testens und all den wirklich tollen Highlights nicht als gerechtfertigt manifestieren. Trotzdem muss man es Sony lassen, dass das Xperia 1 II eine Ansage sondergleichen ist und seine Käufer finden wird.

Sony Xperia 1 II
24.07.2020
  • Unfassbar mächtige Pro-Kamera-Apps
  • Gute bis sehr gute Foto-Automatik
  • Zweistufiger Kamera-Auslöser
  • Erfreulich eckiges Design ohne Notch
  • Hochwertige Materialwahl
  • Exzellente Verarbeitung
  • IP68-Zertifizierung
  • Sehr hohe Display-Auflösung
  • Äußerst blickwinkelstabiles OLED
  • Frontseitige Stereo-Lautsprecher
  • Schneller Snapdragon 865
  • Hohe Leistung auch unter Dauerlast
  • 5G auf allen relevanten Frequenzen
  • Beinahe Stock-Android 10
  • 3,5-mm-Kopfhörerbuchse
  • Speicher erweiterbar
  • Aktuell kein RAW-Modus
  • Videomodus verbesserungswürdig
  • Display ohne korrekte Kalibrierung
  • OLED-Helligkeit nicht auf Top-Niveau
  • 60 Hz maximale Bildwiederholfrequenz
  • Langsamer microSD-Cardreader
  • Keine Dual-SIM-Option

ComputerBase wurde das Xperia 1 II leihweise von Sony zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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