Synology DS220+ im Test: Fazit
4/4Das NAS für den ambitionierteren Privatkunden
Die DS220+ weist auf dem Papier mit einem neuen Prozessor und einer zweiten LAN-Schnittstelle vergleichsweise geringe Änderungen gegenüber der DS218+ (Test) auf. Allerdings sind beides sinnvolle Neuerungen, von denen derzeit auch viele Privatkunden mit normaler Netzwerkinfrastruktur profitieren können, die ambitioniertere Anforderungen an ihr NAS stellen, als es etwa eine DS220j (Test) bedient, aber auf Funktionen wie einen NVMe-SSD-Cache oder eSATA der DS720+ (Test) verzichten können.
Denn mit der Leistung und der x86-Architektur ist man auch als Privatkunde auf der sicheren Seite und kann problemlos eventuell später geplante Projekte wie HomeBridge, eine Server-Software, die eine HomeKit-kompatible Bridge auf dem Synology-NAS bereitstellt, umsetzen. Deshalb ist die DS220+ derzeit abseits der Nutzung als reiner Netzwerkspeicher für Privatkunden die beste Wahl im Portfolio von Synology – sie bietet ein sehr gutes Verhältnis aus Preis, Leistung, Software-Möglichkeiten und Hardware-Ausstattung, kombiniert mit einem enorm stabilen Betrieb, der einem Dauerbetrieb nicht im Weg steht.
RAM-Upgrade sinnvoll
Einzig beim Arbeitsspeicher gilt wie schon bei den anderen neuen Modellen von Synology, dass auch der DS220+ 4 Gigabyte RAM besser zur Seite gestanden hätten als die verbauten 2 Gigabyte, da dann ab Werk auch tatsächlich die Virtualisierungsfunktionen genutzt werden könnten. Wer das NAS für viele Anwendungen und Projekte nutzen möchte, sollte deshalb selbst günstig ein 4 GB großes DDR4-SODIMM-Modul nachrüsten.
1,8 Watt im Ruhezustand der HDDs
Positiv an dieser Stelle muss noch einmal die Leistungsaufnahme der DS220+ hervorgehoben werden. Denn auch wenn Synology mit jeder neuen NAS-Generation kleine Verbesserungen vornimmt, sind die 1,8 Watt im Ruhezustand bemerkenswert und bisher von keinem anderen NAS im Testfeld erreicht worden. Nicht nur aufgrund dieser Eigenschaft, sondern wegen des gelungenen Gesamtpakets, das auch für viele Privatanwender einen genaueren Blick wert sein sollte, erhält die DS220+ eine Empfehlung.
- hohe Übertragungsgeschwindigkeit
- Link Aggregation
- niedrige Leistungsaufnahme
- Verschlüsselung (AES 256)
- USB 3.0
- ausgereifte Software
- AppStore
- eingeschränkte Virtualisierungsmöglichkeiten
Das 1-Gigabit-Limit ist erreicht
Doch auch die DS220+ zeigt, dass die aktuelle Hardware den Gigabit-Schnittstellen überlegen ist. Was für die meisten Heimanwender derzeit noch unproblematisch ist und nur bei einigen Enthusiasten mit 10-Gigabit-Netzwerk als K.-o.-Kriterium gesehen wird, bringt Synology gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen, die bereits jetzt mit 2,5 oder gar 10 Gigabit werben kann. Auch die DS220+ könnte Daten mit einem schnelleren Netzwerkstandard schneller übertragen, weshalb Synology bei den Plus-Modellen zusätzlich IEEE802.3an (10GBase-T) oder IEEE802.3bz (2.5GBase-T/5GBase-T) anbieten sollte, auch wenn davon aktuell nur eine Minderheit tatsächlich profitieren würde.
ComputerBase wurde die DS220+ von Synology leihweise zum Testen unter NDA zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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