Preise für Next-Gen-Spiele: Ubisoft verlangt dieses Jahr noch 60 Euro
Ubisoft wird die Preise für Next-Gen-Spiele zumindest in diesem Jahr nicht erhöhen. Vorerst bleibt es bei rund 60 Euro Startpreis. Was im kommenden Jahr passiert, lässt der Anbieter aber sehr deutlich offen und behält sich somit alle Optionen vor.
Ubisoft CEO Yves Guillemot bestätigte gegenüber Investoren, dass aktuell mit dem gleichen Preis wie bei der vorherigen Konsolengeneration geplant werde. Auf Nachfrage sagte Guillemot, dass sich diese Aussage auf die drei Spiele beziehe, die zum Weihnachtsgeschäft erscheinen sollen. Betroffen sind damit Assassin's Creed: Valhalla und Watch Dogs: Legion. Alles, was darüber hinaus geht, wird durch die Zusicherung nicht abgedeckt.
Dadurch hält sich Ubisoft die Option offen, Preissteigerungen im Jahr 2021 vorzunehmen, sollte sich das Modell als profitabel entpuppen. Einen Feldversuch hat bereits 2K Games mit NBA 2K21 gestartet, der als erstes Indiz für mittelfristig anstehende, offene Steigerungen der Verkaufspreise von Spielen gewertet wird. In den vergangenen Jahren wurden Preiserhöhungen durch DLCs und Mikrotransaktionen verschleiert, mit denen Umsätze kräftig gesteigert werden konnten.
Gründe für das Abwarten
Mikrotransaktionen gehören allerdings bereits zur DNA von Ubisoft-Spielen und erfreuen sich, wie jeder Quartalsbericht aufs Neue zeigt, immer größerer Beliebtheit. Der Verkaufspreis verliert demgegenüber an Bedeutung. Dies macht es einfacher, zunächst abzuwarten, wie ein höherer Preis am Markt angenommen wird.
Aus Marketing-Sicht ergibt es ohnehin Sinn, Cross-Gen-Spiele zu einem einheitlichen, „normalen“, Preis anzubieten und nur reine Next-Gen-Titel zu verteuern. So ließe sich aus Anbietersicht überzeugender argumentieren, dass sich Spieleentwicklung mit jeder Konsolengeneration verteuere, sollen denn die technischen Möglichkeiten der neuen Hardware ausgereizt werden, weil der Vergleich mit der „Old-Gen-Version“ entfällt oder sich der kleinste gemeinsame Nenner aller Plattformen nach oben verschiebt. Diesen Aspekt hatte der langjährige Chef von Sonys Spiele-Studios bereits ins Spiel gebracht, gleichzeitig aber auch den Sinn immer größerer, längerer und umfangreicherer Spiele in Frage gestellt, die gleichermaßen für Kostensteigerungen verantwortlich sind.