Workstation-CPU: AMD Ryzen Threadripper Pro macht Epyc alle Ehre
Mit der neuen Lenovo-Workstation P620 geben auch die AMD Ryzen Threadripper Pro ihr Debüt. Die für gewerbliche Desktop-Workstations bestimmte CPU-Serie bietet doppelt so viele Speicherkanäle und PCIe-4.0-Lanes wie die Threadripper für Verbraucher, ist in diesen Punkten ebenbürtig zu AMD Epyc und Intel klar überlegen.
Premiere für AMD Ryzen Threadripper Pro
Erst kürzlich waren die Spezifikationen der AMD Ryzen Threadripper Pro 3000 durchgesickert, die an dieser Stelle und mit Vorstellung der Lenovo ThinkStation P620 offiziell bestätigt werden können.
Die Speerspitze bildet der Threadripper Pro 3995WX mit 64 Kernen und 128 Threads, der mit 2,7 GHz Basis- und 4,2 GHz Boost-Takt etwas langsamer als der Threadripper 3990X (2,9/4,3 GHz) agiert. Ähnliches zeigt sich auch beim Pro 3975WX im Vergleich zum 3970X. Die Modelle Pro 3955WX (16 Kerne/32 Threads) und Pro 3945WX (12 Kerne/24 Threads) besitzen wiederum einen vergleichsweise hohen Basistakt von 4,0 GHz, zu diesen gibt es aber kein direktes Pendant bei Threadripper 3000, die erst bei 24 Kernen starten. Im Consumer-Segment hat AMD aber bereits in der Mainstream-Plattform (AM4) mit Ryzen 9 3900X und Ryzen 9 3950X Prozessoren mit 12 und 16 Kernen. Für alle Threadripper Pro wird eine Thermal Design Power (TDP) von 280 Watt genannt.
Der wesentliche Unterschied zu den Threadripper für Verbraucher liegt in der Speicherunterstützung, denn die Pro-Varianten sollen bis zu 2 TB Arbeitsspeicher über acht statt vier DDR4-Kanäle anbinden können. Hinzu kommt die Unterstützung von Registered-DIMMs sowie bis zu 128 PCIe-Lanes. Damit entspricht die Ausstattung weitgehend den Server-Pendants der Epyc-Serie. Ein weiterer Unterschied zu den Consumer-Threadripper liegt in den sogenannten AMD Pro Technologies, die erweiterte Funktionalität in den Bereichen Sicherheit und Support liefern, die für Unternehmen relevant sind.
Kerne/Threads | Takt / max. 1C-Takt | L3-Cache | Speicherkanäle/Takt | TDP | Preis (UVP, Start) |
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Threadripper Pro 3995WX | 64/128 | 2,7/4,2 GHz | 256 MB | 8/DDR4-3200 | 280 Watt | ? |
Threadripper 3990X | 64/128 | 2,9/4,3 GHz | 256 MB | 4/DDR4-3200 | 280 Watt | $ 3.990 |
Threadripper Pro 3975WX | 32/64 | 3,5/4,2 GHz | 128 MB | 8/DDR4-3200 | 280 Watt | ? |
Threadripper 3970X | 32/64 | 3,7/4,5 GHz | 128 MB | 4/DDR4-3200 | 280 Watt | $ 1.999 |
Threadripper 3960X | 24/48 | 3,8/4,5 GHz | 128 MB | 4/DDR4-3200 | 280 Watt | $ 1.399 |
Threadripper Pro 3955WX | 16/32 | 3,9/4,3 GHz | 64 MB | 8/DDR4-3200 | 280 Watt | ? |
Threadripper Pro 3945WX | 12/24 | 4,0/4,3 GHz | 64 MB | 8/DDR4-3200 | 280 Watt | ? |
Vorerst wird es die Ryzen Threadripper Pro ausschließlich bei Lenovo geben, wenn die damit bestückte ThinkStation P620 im Oktober 2020 den Markt erreicht. Doch lässt sich AMD ein Türchen für Produkte anderer Partner offen und schließt diese zu einem späteren Zeitpunkt nicht gänzlich aus. In diesem Segment ist AMD nun klar überlegen, denn Intels Workstation-Plattform um Xeon W der Cascade-Lake-Serie liefert deutlich weniger Kerne (maximal 28), weniger DDR4-Speicherkanäle (6) und noch kein PCIe 4.0, worauf AMD und Lenovo ausdrücklich hinweisen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Lenovo unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.