XRSpace: Manova VR-Headset und World kommen nach Deutschland
Das 2017 von Ex-HTC-CEO Peter Chou gegründete Unternehmen XRSpace will im vierten Quartal mit dem VR-Headset Manova und der zugehörigen VR-Welt des gleichen Namens auch in Deutschland an den Start gehen. Vertriebspartner des integrierten, vollständig kabellosen Headsets, das 649 Euro kosten soll, wird die Deutsche Telekom.
XRSpace hatte das Headset und die zugehörige virtuelle Welt dieses Jahr Ende Mai in Taiwan vorgestellt. Das Unternehmen will mehr als einfach nur ein weiteres Hardware-Produkt auf den Markt bringen, sondern mit der Manova World auch eine passende Umgebung schaffen, in der sich Träger des Headsets treffen und gemeinsam ihre Freizeit verbringen können – quasi eine Mischung aus Second Life, Sims und Facebook.
Die Manova World und ihre Spaces
Neben einer eigenen Wohnung bietet die Manova World zahlreiche öffentliche Plätze, an denen sich Avatare treffen und gemeinsam Zeit verbringen können. In der virtuellen Welt lässt sich zusammen durch die Stadt bummeln, ein Kinofilm schauen, Sport treiben oder im Club tanzen. Zur Manova World gehören außerdem ein Strand mit Bar und Basketballplatz, private Meeting-Locations und Orte in der Wildnis zum Laufen, Meditieren und Entspannen.
Manova Headset setzt auf Snapdragon 845
Der Zugang zu dieser virtuellen Welt erfolgt über das Manova Headset. Es gehört zur selben Kategorie autarker Headsets wie das Oculus Quest (Test) und HTC Vive Focus, doch XRSpace sieht sich im Direktvergleich besser als die Konkurrenz aufgestellt. Zum einen ist das Headset mit 470 Gramm rund 20 Prozent leichter als das Quest, zum anderen ist mit dem Snapdragon 845 statt 835 ein schnellerer Prozessor verbaut; mehr RAM mit 6 GB statt 4 GB gibt es ebenfalls. Die Auflösung liegt bei 2.880 × 1.440 Pixeln mit einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz. Obwohl das Headset leichter als die Konkurrenz ist, steckt mit 4.600 mAh ein größerer Akku im Manova Headset.
5G soll Einzug halten
XRSpace will das Manova Headset auch mit 5G-Konnektivität anbieten, anders als auf der Webseite präsentiert ist dies bei der ersten Generation aber noch nicht der Fall. Mit dem Snapdragon 845 wäre diese Umsetzung auch nicht auf Anhieb möglich, da Qualcomms erstes 5G-Modem mindestens den Snapdragon 855 voraussetzt.
Bei der Bedienung vertraut XRSpace vollständig auf die Gestensteuerung über beide Hände, dafür sitzen Kameras im vorderen Bereich der Brille. Eine kompakte Fernbedienung wie die des Oculus Go liegt dennoch bei, falls die Bedienung darüber gewünscht ist. Spiele in VR sollen sich über die Fernbedienung besser bedienen lassen, für die Navigation und Interaktion in der Manova World sind die Hände vorgesehen.
Die Manova World ist zu Beginn kostenlos
Manova Headset und Manova World sollen im vierten Quartal – wahrscheinlich Ende Oktober – in Deutschland an den Start gehen. Vertriebspartner des 649 Euro teuren Headsets wird die Deutsche Telekom, wobei XRSpace angesichts der Mobilfunkanbindung Subventionen erwartet, wie ein Sprecher zum ersten Ausprobieren der Plattform in Berlin erklärte. Der Zugang zur Manova World soll zu Beginn kostenfrei sein, später seien Pakete mit unterschiedlich vielen Spaces geplant. Die Kosten könnten vergleichbar mit Netflix bei 5 bis 6 Euro für ein Basispaket und 12 bis 13 Euro für ein Premium-Paket liegen, final entschieden sei dies aber noch nicht. Die Deutsche Telekom wird innerhalb der Manova World ihren eigenen Space mit unter anderem Zugriff auf MagentaTV erhalten.
Abseits von Hardware und Zugang zur Manova World soll Umsatz über die Vermietung von Fläche, Eintritt zu Events und Gegenständen in der virtuellen Welt generiert werden. Anbieter könnten ihre eigenen virtuellen Warenhäuser in der Manova World haben oder dort Sportveranstaltungen übertragen. Das eigene Avatar wiederum könnte Kleidung bekannter Ketten und Marken kaufen, um diese in der Manova World zu tragen.