AMD: Renoir war ursprünglich nur mit bis zu 6 Kernen geplant
Der Leistungssprung, den AMD Renoir (Test) gegenüber Picasso im Notebook sowie im Desktop vollzogen hat, ist beachtlich – und größer, als es AMD ursprünglich selbst geplant hatte. Das hat Sonu Arora, verantwortlich für AMDs SoC-Entwicklung, auf der Konferenz Hot Chips verlauten lassen.
8 Kerne waren plötzlich erreichbar
AMD Picasso gab es als Ryzen 3000U mit 15 Watt und Ryzen 3000H mit 35 Watt TDP mit maximal vier Zen+-Kernen samt aktiviertem Simultaneous Multi-Threading. Für Renoir, im Gegensatz zu Matisse für den Desktop-PC (Ryzen 3000) kein Chiplet-I/O-Die, sondern ein monolithisches Design, waren maximal sechs Zen-2-Kerne für einen spürbaren Fortschritt geplant.
Im Laufe der Entwicklung hätte sich dann allerdings gezeigt, dass der Wechsel auf die neue 7-nm-Fertigung und Fortschritte an der Architektur einen Chip mit acht CPU-Kernen ermöglichen. Auch Vega in 7 nm war dafür ausschlaggebend.
Die von 14 auf 7 nm umgestellte GPU erwies sich bei vertretbarem Stromverbrauch als derart taktfreudig, dass die Leistung der 11-CU-Variante von Picasso von Renoir selbst mit einer 8-CU-Version übertroffen werden konnte – in Summe sank der Flächenbedarf der neuen iGPU damit um 61 Prozent und mehr Platz für CPU-Kerne wurde frei.
Flächen- und Effizienzvorteile
Neben dem Flächenvorteil erwies sich auch der Sprung in der Effizienz als größer als vermutet. Nicht nur die neue Fertigung, sondern auch die Optimierungen am Turbo-Verhalten, der Deaktivierung inaktiver Bereiche sowie an Speicher-Controller und Infinity Fabric haben viel Leistungsbudget freigemacht, das zwei zusätzliche Kerne möglich gemacht hat. Beim Infinity Fabric spricht AMD von einem Effizienzvorteil von bis zu 75 Prozent.
AMD Renoir ist seit dem Frühling als Ryzen 4000U (15 Watt) und Ryzen 4000H (45 Watt) für Notebooks verfügbar, Anfang August erfolgte mit Ryzen 4000G (Test) der Schritt in den Desktop-PC.