Ryzen 5 4650G und 4750G im Test: Fazit und Empfehlung

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Volker Rißka
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AMDs APUs auf Renoir-Basis sind im Sommer 2020 mit einem Paukenschlag auch im Desktop angekommen. Die CPU-Leistung steigt massiv an, die oft belächelte Sparte „AMD-APU“ tritt imposant aus dem Schatten der reinen Prozessoren heraus. Wer einen in Anwendungen sehr schnellen PC ohne überbordende Ansprüche an die GPU benötigt, ist hier genau richtig.

Was der neue AMD Ryzen 7 (Pro) 4750G als Flaggschiff mit seinen acht Kernen und 16 Threads leistet, steht den bisherigen Matisse-Desktop-Modellen kaum in etwas nach. Für Intels bis vor wenigen Tagen noch aktuelles Flaggschiff Core i9-9900K wird es da ebenfalls eng. Das war selbst vor einem Jahr zum Start der letzten APU-Generation im Desktop noch undenkbar.

AMD Ryzen 5 Pro 4650G und Ryzen 7 Pro 4750G
AMD Ryzen 5 Pro 4650G und Ryzen 7 Pro 4750G

Verstecken muss sich auch der kleinere AMD Ryzen 5 (Pro) 4650G nicht. Zwölf Threads auf Basis von Zen 2 hängen das bisherige APU-Flaggschiff von AMD in Anwendungen um 80 Prozent im Durchschnitt bei geringerem Energiebedarf ab, für einen Aufpreis laut Liste von nur 60 US-Dollar. Die Renoir-Desktop-Produkte sind deshalb direkt der Sargnagel für die alten Lösungen auf Basis von Picasso und Raven Ridge, sofern der Preisaufschlag nur eine geringere bis keine Rolle spielt.

Im Vergleich zu Renoir im Notebook weniger beachtlich hat sich die GPU weiterentwickelt. Und mit Stand Anfang August werfen die schlechteren Frametimes in Spielen noch ein Fragezeichen auf. Das Verhalten sollte sich allerdings über neue Treiber lösen lassen.

Unterm Strich gilt dennoch: Ein sehr schneller Office-PC kann ab heute ohne Frage mit einem Ryzen 4000 bestückt werden, wie es der Arlt Mr. Whisper vormacht. Und die Aufrüst-Kits bestehend aus neuem Ryzen, B550-Mainboard und RAM sind eine Option für den Kundenkreis, der diese Lösungen eventuell doch den klassischen CPUs vorzieht. Für einen relativ kleinen Geldbeutel lassen sich auf diesem Wege mit wenigen Handgriffen extrem potente PCs zusammenstellen.

Renoir im Desktop wird so problemlos seinen Weg gehen, es wäre nicht überraschend, wenn im Herbst auch große Lebensmittel-Discounter entsprechende Angebote in ihren Regalen führen. Die breite Adaption von Renoir im Notebook deutet es bereits an.

ARLT Mr. Whisper mit AMD Renoir
ARLT Mr. Whisper mit AMD Renoir

Spieler greifen natürlich weiterhin zu den normalen Matisse-CPUs („Ryzen 3000“) und kombinieren sie mit einer dedizierten GPU. Ein wenig mehr Leistung durch höheren Takt und zum Teil auch TDPs sowie die breite Verfügbarkeit im freien Handel sorgen seitens AMD schon dafür, dass dies auch so bleiben wird. Zudem steht dort bereits die kommende Generation in den Startlöchern.

ComputerBase hat den Test-PC sowie die zweite APU von Arlt unter Mithilfe von AMD zur Verfügung gestellt bekommen. Es gab kein NDA, eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.

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