Asus TUF Gaming A17 im Test: Benchmarks in Apps und Games
2/4ComputerBase hat das Notebook mit Windows 10 Version 2004 und den mit Stand Anfang Juli aktuellen Treibern getestet.
Leistung nach Profilen
Asus stellt für das TUF Gaming A17 drei Leistungsprofile zur Wahl, die sich wie üblich größtenteils über die maximal erlaubte Energieaufnahme definieren. Auch die Höchsttemperaturen sind von Relevanz. Im Modus „Leise“ werden dem Ryzen 7 4800H bei voller Auslastung der acht Kerne über das angeschlossene externe Netzteil mit einer Nennleistung von 180 Watt höchstens 20 Watt zugestanden, was zur Folge hat, dass der Turbotakt bei rund 2,7 GHz und damit deutlich unter den eigentlich möglichen 4,3 GHz bleibt. Da die ausgelesene Temperatur der Ryzen-4000-APU in diesem Szenario nicht einmal 60 Grad Celsius erreicht, ist hier keine weitere Einschränkung gegeben.
Erst ab dem Modus „Leistung“, in dem der CPU das von AMD per Spezifikation festgelegte Energiebudget von dauerhaft bis zu 45 Watt – ausgelesen mit HWiNFO – zugestanden wird, meldet der Temperatursensor Werte von bis zu 97 Grad Celsius, weshalb im TUF Gaming A17 trotz hoher Lüftergeschwindigkeit von durchweg 4.400 U/min der Takt mit knapp über 3,1 GHz immer noch deutlich zu niedrig ausfällt. Sofern die Temperatur unter die Schwelle von 90 Grad Celsius fällt, wird automatisch wieder mehr Energie zugelassen, wodurch somit auch sprunghaft der Takt steigt. Zu beobachten sind kurzweilig bis zu 3,8 GHz.
Stufe | Powerlimit (kurzfristig) |
Powerlimit (mittelfristig/dauerhaft) |
Takt (dauerhaft, ca.) |
---|---|---|---|
„Leise“ | 32 Watt | 28/20 Watt | 2.700 MHz |
„Leistung“ | 60 Watt | 45/30 Watt | 3.100 MHz |
„Turbo“ | 62 Watt | 48/40 Watt | 3.600/3.400 MHz |
CPU: Leistung, Takt und Temperatur je Profil
Im von Asus „Turbo“ genannten höchsten Leistungslevel sind die Limits noch ein kleines Stück weiter nach oben verschoben, allen voran, weil den Lüftern keine Beschränkungen auferlegt werden. Auf bis zu 5.500 U/min drehen diese im TUF Gaming A17 hoch, um dem Ryzen 4800H ein höheres Powerlimit zu ermöglichen. Die Leistungsaufnahme liegt fünf bis sechs Minuten bei rund 48 Watt und die Temperatur kratzt über den genannten Zeitraum an der 90-Grad-Marke, womit die Taktraten auf allen Kernen mit rund 3,6 GHz höher ausfallen.
In der Spitze steigt die Temperatur sogar auf rund 98 Grad Celsius. Das Leistungsniveau ist jedoch nicht von längerer Dauer. Nach der heißen Phase wird die Leistungsaufnahme auf nur noch 40 Watt heruntergefahren, wodurch der anliegende Takt aller Kerne auf rund 3,4 GHz reduziert wird. Damit erhitzt sich der mobile 7-nm-Prozessor von AMD nur noch auf unbedenkliche 82 Grad Celsius im Mittel, während die Lüfter mit nahezu gleichbleibenden 5.000 U/min drehen.
GPU: Leistung, Takt und Temperatur je Profil
Die GeForce GTX 1660 Ti darf im TUF Gaming A17 eine elektrische Leistung von 80 Watt aufnehmen. Das entspricht den maximalen Vorgaben von Nvidia für diese GPU. In zwei der drei möglichen Profile – „Leistung“ und „Turbo“ – wird die maximale TDP auch dauerhaft ausgereizt. Im sparsameren Modus „Leise“ ereilt der GPU das Schicksal des Ryzen 4000, denn nach einem kurzen Zeitraum von rund 60 Sekunden, in dem die volle Leistung der GTX 1660 Ti abgerufen werden kann, folgt ein harter Schnitt, um die viel zu hohen Temperaturen abzufangen. Dann darf die Grafiklösung mit maximal 25 Watt weiterrechnen, wodurch die Gesamtleistung in Spielen deutlich gemindert wird. Sind die Temperaturen gefallen, steigen TDP und Takt zwar wieder an, doch spielen lässt sich in diesem Modus – der in der Tat sehr leise agiert – nicht.
Weniger sparsam sind hingegen „Leistung“ und „Turbo“, die trotz nahezu identischer Leistungsaufnahme der GTX 1660 Ti für unterschiedliche Ergebnisse beim maximalen Takt sorgen. Von rund 1,7 GHz fällt die Taktrate der GPU bei erstgenanntem Profil nach rund 30 Sekunden langsam auf beständige 1,6 GHz. Ein ähnliches Verhalten ist im Turbo-Modus zu beobachten. Beim Start des Testlaufes taktet die GPU mit 1,8 GHz. Mit steigernder Dauer pendelt sich der Wert auf rund 1,7 GHz ein. Werden in die Betrachtung die Temperaturen mit eingeschlossen, ist das Vorgehen nachvollziehbar. Im Profil „Turbo“ sind die Werte mit rund 70 Grad Celsius über die gesamte Dauer des Testlaufs bedingt durch höhere Umdrehungsgeschwindigkeiten der Lüfter von 5.500 U/min durchweg niedrig genug, um einen höheren Boost-Takt zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu wird die GPU im Profil „Leistung“ mit einer reduzierten Lüfterdrehzahl von bis zu 4.400 U/min bis zu 75 Grad Celsius warm. Es handelt sich offenkundig um ein festgesetztes Limit im TUF Gaming A17, weshalb der Takt rund 100 MHz niedriger ausfällt.
Daraus resultiert eine um knapp 10 Prozent höhere Framerate zugunsten des „Turbo“-Profils, während im gleichen Zuge die Frametimes lediglich 3 Prozent besser ausfallen. Dem entgegen steht bei relativer Betrachtung der FPS am Beispiel F1 2019, dass die Diskrepanz zwischen „Leistung“ und „Turbo“ mit 86 FPS zu 94 FPS beim Spielen keinen spürbaren Unterschied ausmacht. Die geringere Kluft bei den Frametimes ist ohnehin nicht besonders von Belang.
Anwendungsleistung im Detail
Über einen umfangreichen Testparcours mit Alltags- und Heavy-Workload-Lasten kann der Ryzen 7 4800H im TUF Gaming A17 eine gute Figur hinterlassen. In typischen Endanwender-Szenarien liegt die 7-nm-APU nur knapp 5 Prozent hinter dem schnelleren Renoir-Bruder Ryzen 9 4900HS im schlanken Asus Zephyrus 14 und ist über 60 Prozent schneller unterwegs als der mit einem um 10 Watt niedrigeren Leistungsbudget von 35 Watt bedachte Vorgänger Ryzen 7 3750H, der im HP Pavilion Gaming 15 steckt.
Leistung in Alltagslasten
Mit einem Intel Core i7-10875H, wie er unter anderem im Gigabyte Aorus 17G und Gigabyte Aero 15 OLED verbaut ist, kann es der mobile Zen-2-Prozessor selbst im günstigen Notebook-Segment durchaus aufnehmen, sofern die Bedingungen rund um die Leistungsaufnahme gleichauf liegen und auch die verbauten Kühllösungen ähnlich dimensioniert sind. Lediglich drei Prozentpunkte Rückstand zum noch in 14-nm-Strukturbreite gefertigten Comet-Lake-H-Gegenspieler sind in Alltagsszenarien kaum spürbar und ein Achtungserfolg für AMD. Auch der Ryzen 9 4900HS ist bei gleicher TDP mit einem Abstand von 5 Prozent in direkter Schlagdistanz.
Leistung in Heavy-Workload-Szenarien
Wird der Prozessor richtig gefordert, kann der Ryzen 7 4800H das Rennen noch offener gestalten und den direkten Konkurrenten Intel Core i7-10875H zumindest im Gigabyte Aero 15 OLED mit 45 Watt TDP hinter sich lassen – mehr Kerne, mehr Takt und eine höhere Zen-2-IPC sind starke Argumente für mobile AMD-CPUs im Jahr 2020. Selbst der mit höherem Energiebudget von 62 Watt betriebene mobile Intel-Prozessor ist mit der Renoir-APU in AMDs Modus „Leistung“ nur noch auf Augenhöhe, obgleich die halb so große Leistungsaufnahme von auf Dauer 30 Watt ein Ausrufezeichen mehr für AMD im Notebook setzt.
Spieleleistung im Detail
Zuletzt hatte die Redaktion die Spieleleistung potenter Notebooks in F1 2019 und Shadow of the Tomb Raider getestet. F1 2019 erhielt inzwischen allerdings ein Update, das die Leistung deutlich anhebt. Ältere Testergebnisse sind nicht mehr vergleichbar. Und auch in Shadow of the Tomb Raider war es jetzt Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.
Auf vier Notebooks neu erstellte und damit perfekt vergleichbare Benchmarks in drei beliebten Spielen – F1 2019 (Full HD, Preset „Ultrahoch“, TAA, 16 x), Overwatch (Full HD, Preset „Niedrig“, 100 %) und Red Dead Redemption 2 (Full HD, Preset „Ultra“, Vulkan) – erlauben detaillierte Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des Gesamtpakets. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Ryzen 7 4800H und GeForce GTX 1660 Ti Max-Q im Asus TUF Gaming A17 dicht an die Leistung eines Core i7-9750H mit GeForce GTX 1660 Ti (Razer Blade 15, Base Model 2019) herankommt.
Trotz des Altersunterschieds der CPU-Generationen schafft es die neuere und im kleineren Fertigungsprozess hergestellte Renoir-APU ohne Restriktionen beim Energiebudget (Modus „Turbo“) jedoch nicht, mit identischer GPU (Nvidia GeForce GTX 1660 Ti) bei den gemittelten FPS besser abzuschneiden. Bei den ermittelten Frametimes schneidet die Renoir-APU wiederum etwas besser ab und kann zumindest einen Gleichstand mit dem Core i7-9750H erringen.
Auf die einzelnen Spiele heruntergebrochen, sind die gewonnenen Erkenntnisse für den Ryzen 7 4800H im Zusammenspiel mit der GeForce GTX 1660 Ti unterschiedlicher zu bewerten. In zwei der drei getesteten Titel, die mehr die GPU fordern, liegt die Leistung auf gleichem Niveau. Den Ausreißer markiert Overwatch als besonders CPU-lastiges Spiel, in dem der Core i7-8750H mit der GTX 1660 Ti im Razer-Notebook des Jahres 2019 einen Vorsprung von satten 10 Prozent bei den Bildern pro Sekunde und 5 Prozent bessere Frametimes für sich verbuchen kann.
Spielen im Akkumodus möglich
Ein exemplarischer Testlauf mit F1 2019 in den sonst auch im Test genutzten Einstellungen FHD, Ultrahoch, TAA, 16 x und DX12 bescheinigen dem TUF Gaming A17 eine eingeschränkte Tauglichkeit, Spiele ausreichend gut im Akkumodus darzustellen. Im Modus „Leise“ erreicht das Gaming-Notebook über den Testlauf betrachtet im Durchschnitt 28 FPS, während im Profil „Leistung“ auf dem 17 Zoll großen 120-Hz-Bildschirm mit Adaptive Sync nahezu konstante 30 Bilder pro Sekunde dargestellt werden. Reduzierte Details oder alternativ auch eine niedrigere Auflösung kann für höhere und somit spielbarere Frameraten sorgen.
Leistung der Laufwerke
Im Testexemplar des Asus TUF Gaming A17 ist eine NVMe-SSD vom Typ Kingston OM8PCP3512F-AB mit Anbindung über PCIe 3.0 x4 verbaut – immer ist das allerdings nicht der Fall, denn für gewöhnlich entscheiden die Notebook-Hersteller je nach Verfügbarkeit, Preis und Marktsituation bei einem vergleichbaren Leistungsniveau, welche Laufwerke in den Modellen zum Einsatz kommen.
Das 500-GB-Modell ist für ein 1.000-Euro-Gerät nicht die schlechteste Wahl, wenn die Vergleichswerte mit anderen, teils deutlich teureren Notebooks betrachtet werden. Lesend schlägt die vierfach angebundene M.2-SSD unter anderem das Systemlaufwerk im Asus Zephyrus G14 mit AMD Renoir um 16 Prozent und das Gigabyte Aero 15 OLED sogar um 37 Prozent. Mit dem Razer Blade 15 und dessen NVMe-SSD kann das Modell von Kingston hingegen nicht konkurrieren.
Schreibend zeigt sich derweil ein anderes Bild. Statt wie lesend im oberen Drittel ordnet sich die SSD im TUF Gaming A17 nur im unteren Drittel des Rankings ein, da sie lediglich knapp halb so schnell wie das Laufwerk im Zephyrus G14 ist. Selbst zur schon langsamen Intel 660p im HP Pavilion Gaming 15 ist kein signifikanter Abstand mehr vorhanden.
Während der mehrfach hintereinander durchgeführten Testreihe stieg die Temperatur des Kingston-Laufwerks nicht über 48 Grad Celsius und blieb damit im absolut unkritischen Bereich.