Destiny 2: Jahr-1-Inhalte und originale Kampagne verschwinden
Bungie steckt viele Teile von Destiny 2 in die „Content Vault“. Verloren geht alles, was bis zum Ende des ersten Jahres nach Veröffentlichung erschienen ist. Darunter leidet die Free-to-Play-Version des Shooters besonders, denn der Ersatz für die gestrichenen Inhalte wird teils aus dem kommenden „Beyond-Light“-DLC stammen.
Wenn der DLC am 10. November erscheint, verschiebt Bungie alle Erweiterungen aus dem ersten Jahr nach der Erstveröffentlichung in die Vault. Betroffen sind Red War, Curse of Osiris und Warmind inklusive aller Schauplätze, Zwischensequenzen, Story-Missionen, Raids, Strikes, Verkäufer und Gegenstände. Während die beiden letztgenannten die ersten beiden DLCs des Spiels waren, meint Red War die eigentliche Einzelspieler-Kampagne von Destiny 2. Auch sie kann dann nicht länger gespielt werden. Die Vault hatte Bungie eingeführt, um die Menge der verfügbaren Inhalte unter Kontrolle zu halten; irrelevante Teile des Spiels sollten über diesen Mechanismus durch neue, spannendere ersetzt werden.
Nur bezogen auf den Mehrspieler-Teil des Shooters ließe sich argumentieren, dass dadurch trotz frischer Ergänzungen eine Aufspreizung der Spielerbasis vermieden wird. Dies hat Vorteile für das Matchmaking. Betroffen sind aber auch Story-Teile, auf die selbst Käufer der ersten Stunde Zugriff verlieren. Gleichzeitig suggeriert Bungie den Eindruck, dass Neues schnell gespielt werden muss, weil es sonst verschwinden könnte. Diese FOMA-Taktik wird sicherlich Auswirkungen auf die Spielerzahlen haben, weil sie für das nicht-spielen psychologische Hürden aufbaut.
Free to Play verliert
Gleichzeitig wird die Free-to-Play-Version unattraktiver, weil die nun entfallenden Schauplätze ihre Inhalte massiv beschneiden. Sie verliert im Prinzip alle bislang zugänglichen Einzelspieler-Missionen und Teile des Online-Angebots. Ersetzt werden sollen die Jahr-1-Inhalte durch eine „Origin-Story“ im Cosmodrom der Serie, das mit den Jahr-4-Inhalten veröffentlicht werden soll. Der Beschreibung zufolge handelt es sich dabei aber eher um ein überarbeitetes und erweitertes Tutorial für das Spiel. Spielbar bleiben aktuell die Forsaken- und Shadowkeep-Kampagnen. Sie waren aber nicht Teil der Free-to-Play-Version. Zudem gilt diese Zusicherung nur für Jahr 4 des Spielbetriebs. Eine vollständige Auflistung aller Änderungen steht im Blog von Bungie zur Verfügung.
Im Kern wird Destiny 2: Last Light dadurch zu einer Demoversion umgebaut. Ihre neue Rolle dürfte sich damit ändern: Sie soll Gameplay und Vorzüge des Spiels zeigen, um für den Kauf aktuellerer DLCs zu werben. Über die Gründe für diesen radikalen Schnitt kann nur spekuliert werden. Möglich ist, dass sich die Free-to-Play-Version finanziell nicht auszahlt oder ein hoher Anteil der Free-to-Play-Spieler ohnehin einen oder mehrere DLCs erwirbt. Beides ließe eine Änderung der Positionierung dieser Basisversion logisch erscheinen.