Diskrete Grafikkarten: Nvidia saugt AMDs Marktanteile auf
Acht von zehn diskreten Grafikkarten kommen laut Jon Peddie zuletzt wieder von Nvidia, die AMD ein großes Stück vom Kuchen abgenommen haben. AMD konnte dank neuen und leistungsstarken APUs im Notebook jedoch Intel einige Marktanteile bei integrierten Grafikeinheiten abnehmen.
Im Gesamtmarkt knabbert AMD Intel Anteile ab
Im Gesamtmarkt der Grafikchips (eigenständig und integriert) konnte Nvidia fast 18 Prozent mehr GPUs ausliefern, die bekanntlich alles diskrete Lösungen sind. AMD legte im Quartalsvergleich zum ersten Dreimonatszeitraum des Jahres aber auch noch um 8,4 Prozent zu, hier vor allem dank APUs, also in Prozessoren integrierten Grafiklösungen. Das reichte aus, um Intel knapp drei Prozent des Marktanteils streitig zu machen, indem AMD nun bei 19 Prozent steht, während Intel 67 Prozent mit integrierten Grafiklösungen für sich behauptet.
AMD verliert im diskreten Bereich deutlich
Im diskreten Bereich tut sich AMD nach wie vor schwer. Navi konnte diverse Achtungserfolge einstreichen, doch gegen Nvidias High-End-Modelle hat der Hersteller nach wie vor nichts aufzubieten. Im letzten Quartalsbericht kam zudem die Aussage hinzu, dass weniger Grafikkarten vor allem im Channel verkauft wurden, eine der Stärken von AMDs Geschäft. Nvidias GeForce verkaufen sich dagegen noch immer sehr gut, dort stand im zweiten Quartal sowohl gegenüber dem ersten Quartal als auch gegenüber dem Vorjahr ein Plus von rund 25 Prozent in den Büchern.
Das zeigen nun auch die Zahlen von JPR. AMDs Marktanteil sank binnen eines Jahres von 29 auf 20 Prozent, während im Gegenzug der von Nvidia von 71 auf 80 Prozent wuchs. Nvidia profitiert dabei vom Wachstum des PC-Marktes aufgrund der Pandemie-Situation deutlich mehr als der Mitbewerber. Gegenüber dem Vorjahr ist der PC-Markt um fast 13 Prozent gewachsen, auch die sogenannte Attach-rate von GPUs, also PCs und Notebooks, in denen neben der CPU mit integrierter Grafik noch eine zusätzliche diskrete Lösung verbaut wird, ist weiter geklettert und liegt nun bei 126 Prozent.
Positiver Ausblick bei fast allen Unternehmen
Der Ausblick für das dritte Quartal sieht ebenfalls rosig aus für den gesamten Markt. Die Marktforscher rechnen mit der traditionellen Herbst-Belebung, im Schnitt erwarten Firmen rund 12 Prozent mehr Umsatz im aktuellen dritten Quartal. Mit neuen Produkten bringen sich die Firmen ebenfalls in Stellung, bereits angefangen mit den ersten neuen GeForce-Mobile-GPUs für Intels neue CPU-Serie Tiger Lake, gefolgt vom großen Showdown im diskreten Bereich der Grafikkarten, der von Nvidia Anfang September eröffnet wird. AMD setzt derweil voll auf Renoir und erwartet viele neue Notebooks im Herbst, die neuen GPUs wird es dort vermutlich erst im vierten Quartal geben.