Google Pixel 4a im Test: Leistung, Software und Akkulaufzeiten
3/4Im Pixel 4a sorgt ein Qualcomm Snapdragon 730G für Vortrieb, der den Snapdragon 670 des Pixel 3a (Test) ablöst. Das klingt von der Nomenklatur her vorne besser, aber hinten schlechter. Unterm Strich ist der neue Chip aber ein klarer Schritt nach vorne, sowohl bei CPU und GPU als auch Fertigung. Mit 6 GB LPDDR4X-RAM und 128 GB UFS 2.1 verbaut Google zudem 50 Prozent respektive 100 Prozent mehr Speicher.
Snapdragon 730G im Überblick
Der Snapdragon 730G stammt aus der optimierten 8LPP- statt 10LPP-Fertigung von Samsung und bietet insgesamt acht CPU-Kerne, davon zwei Kryo 470 Gold auf Basis des ARM Cortex-A76 statt A75, die zudem mit bis zu 2,20 GHz statt 2,00 GHz takten, sowie sechs Kryo 470 Silver erneut auf Basis des ARM Cortex-A55, aber mit bis zu 1,80 GHz statt 1,70 GHz.
Die CPU unterscheidet nur der Prime-Core
Vergleichswerte zum Pixel 3a stehen aufgrund einer seitdem erfolgten Umstellung der Benchmarks nur im PCMark zur Verfügung. Hier liegt das Pixel 4a 15 Prozent vor dem Pixel 3a und nur 5 Prozent hinter dem Snapdragon 765G des OnePlus Nord. Benchmarks wie Geekbench bescheinigen dem Chip einen Rückstand von eher bis zu 20 Prozent. Tatsächlich ist der einzige Unterschied zum Snapdragon 765(G) ein Prime-Core mit 2,30 respektive 2,40 GHz statt 2,20 GHz für die Gold-Cores. Die größeren Unterschiede finden sich bei der GPU.
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- JetStream 2
- PCMark Work 2.0
- PCMark Computer Vision
Die Praxiserfahrungen mit dem Pixel 4a beschränken sich bisher auf wenige Tage, doch zumindest in diesem Zeitraum unterscheidet sich das Bediengefühl eines Pixel 4a nur minimal von dem eines OnePlus Nord. Der gefühlte Geschwindigkeitsvorteil entsteht beim Nord vor allem über das 90 Hz schnelle Display, weniger über das marginal schnellere SoC oder mehr RAM. Denn beliebte Apps aus dem Play Store, etwa Facebook, Instagram, WhatsApp oder Twitter, und auch Google-Apps wie Gmail und YouTube laufen auf dem Pixel 4a vergleichbar schnell zum OnePlus Nord.
Wo man das insgesamt schwächere Paket spürt, auch gegen die richtigen Flaggschiffe, sind Situationen wie das parallele Installieren von Apps mit gleichzeitiger Nutzung oder wenn aufwendigere Tasks wie Videoschnitt oder auch der Nachtmodus der Kamera durchgeführt werden. Hier nimmt sich ein Pixel 4a wenige Momente oder beim Export von Videos auch einige Minuten mehr Zeit als ein Snapdragon-8xx-Smartphone.
Bis zu 66 Prozent mehr GPU-Leistung
Die GPU ist mit der Adreno 618 nur auf den ersten Blick nicht weit entfernt von der Adreno 615 des Snapdragon 670, in praxisnahen Benchmarks wie dem GFXBench fallen die Messwerte aber deutlich besser aus. Je nach Auflösung, gewähltem Detailgrad und API liegt das Pixel 4a zwischen 38 und 66 Prozent vor dem Pixel 3a. Im Snapdragon 730G ist die Adreno 618 15 Prozent schneller als im normalen Snapdragon 730. Zum Spiele-Smartphone für Toptitel mit maximalen Details wird das Pixel 4a damit zwar nicht, ein netter Zugewinn gegenüber dem Vorjahr ist es dennoch. Zum Snapdragon 765G mit Adreno 620 aus Geräten wie dem LG Velvet (Test) oder dem OnePlus Nord (Test) fehlen zwischen 24 und 40 Prozent.
- GFXBench Aztec Ruins 1440p (High) Offscreen Vulkan/Metal
- GFXBench Aztec Ruins 1080p (Normal) Offscreen Vulkan/Metal
- GFXBench Car Chase 1080p Offscreen OpenGL ES 3.1/Metal
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen OpenGL ES 3.1/Metal
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen OpenGL ES 3.0
- 3DMark Sling Shot Extreme Unlimited OpenGL ES 3.1/Metal
- 3DMark Sling Shot Unlimited OpenGL ES 3.0
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
Schnellerer UFS 2.1 statt eMMC-Speicher
Durch einen Wechsel von traditionell eher langsamem eMMC auf immerhin UFS 2.1 liefert das Pixel 4a deutlich bessere Lese- und Schreibwerte für den Flash-Speicher. Google setzt zwar auf eher mittelklassigen Speicher von SK Hynix, doch der Zugewinn fällt nicht unerheblich aus. Der Speicher lässt sich bei Google wie eh und je nicht erweitern, doch mit 128 GB gibt es doppelt so viel Speicher wie im letzten Jahr.
Android 10 mit 3 Jahren Update-Garantie
Das Pixel 4a wurde der Redaktion mit Android 10 samt Sicherheits-Updates von Mai 2020 zur Verfügung gestellt; neuere Updates wurden nicht angeboten. Hier gilt es aber klar eine Abgrenzung zwischen dem frühen Testgerät, das potenziell noch nicht an der normalen Verteilung teilnimmt, und zu normalen Geräten aus dem Handel zu ziehen, denn wenn das Smartphone in erst rund zwei Monaten in Deutschland auf den Markt kommen wird, können Nutzer von zeitnahen und regelmäßigen Android-Updates sowohl für das Betriebssystem selbst als auch für die Sicherheits-Patches ausgehen.
Google gibt auch für das Pixel 4a eine Update-Garantie von mindestens drei Jahren für das Betriebssystem und die monatlichen Sicherheits-Updates, die an Pixel-Smartphones mit als Erstes verteilt werden. Gemessen am Marktstart im Oktober können Pixel-4a-Besitzer mit Updates auf Android 11, 12, 13 und eventuell Android 14 rechnen, sofern dessen Release in den Support-Zeitraum bis mindestens Oktober 2023 fällt. Für denselben Zeitraum sichert Google monatliche Sicherheits-Updates zu. Das ist nach wie vor der beste Software-Support, den es im Android-Segment gibt, und weiterhin ein klarer Pluspunkt für Google-Smartphones im Allgemeinen.
Mittelmäßige Akkulaufzeiten
Der Akku des Pixel 4a misst 3.140 mAh und erreicht damit ein vergleichbares Niveau zum Pixel 3a mit 3.000 mAh, bietet aber etwas mehr als das Pixel 4 mit 2.800 mAh. Gegenüber der Konkurrenz, die auch in dieser Preisklasse immer öfter 4.000 mAh und mehr bietet, ist das auf dem Papier ein Einschnitt, der für den Erhalt des guten OLED-Displays oder der Pixel-4-Hauptkamera gemacht werden musste.
Wenig überraschend landet das Pixel 4a nur geringfügig vor dem Pixel 3a, in YouTube sind es 8 Prozent respektive 1 Stunde mehr Laufzeit. Auch im PCMark 2.0 reicht der Akku nur für einen Platz im Mittelfeld. Solide über den gesamten Tag kam das Pixel 4a im Test dennoch. Mehr als akzeptablen Durchschnitt liefert Google jedoch nicht ab.
Google selbst attestiert dem Smartphone bis zu 24 Stunden Laufzeit. Dieser Angabe liegt allerdings eine gemischte Verwendung aus Telefonieren, Datennutzung sowie „anderen Features“ zugrunde und schließt zudem Funktionen wie das Always-on-Display aus, das im Testzeitraum von ComputerBase stets aktiv war.
Schnelles Laden mit USB Power Delivery
Auch das kabellose Laden hat es nicht in das Pixel 4a geschafft, stattdessen erfolgt der Ladevorgang klassisch über USB Typ C. Google nutzt keinen eigenen Standard, sondern „USB Power Delivery“ (USB-PD 2.0) mit bis zu 18 Watt. Das passende Ladegerät und ein 1 m langes USB-Typ-C-auf-Typ-C-Kabel liegen dem Smartphone bei. Zum Zubehör gehört außerdem ein Adapter von USB Typ C auf eine Typ-A-Buchse.