Intel Xe HP: Profi-GPU liefert doppelte Ampere-FP32-Leistung
Raja Koduri ließ es sich im Rahmen des umfangreichen Architecture Day nicht nehmen, auch etwas zu der Profi-GPU Intel Xe HP zu sagen. Diese wird in drei Lösungen angeboten. Das Flaggschiff schlägt im Labor trotz geringen Taktraten des frühen Samples bereits alle bisher bekannten Produkte um mehr als den Faktor 2.
Offiziell sprach Koduri nicht von Nvidia, doch die Erwähnung, dass bisherige Produkte rund 20 TFLOPS FP32-Leistung liefern, ist ganz klar ein Fingerzeig zu Ampere. Nvidias erste Lösung A100 liefert 19,5 TFLOPS in FP32-Anwendungen. Mit über 42 TFLOPS aus einem einzelnen Package, wie Intel betont, übertrifft man den Wert deutlich.
Drei Grundgerüste hat Intel am Start: Intel Xe HP mit einem Tile, mit zwei Tiles oder mit vier Tiles. Gezeigt hatte Intel diese bereits vor wenigen Wochen via Twitter, damals deutete Koduri bereits die Leistung an, allerdings vermutlich für INT8: Knapp ein Petaops soll die Lösung erreichen. Zum Vergleich: Nvidia A100 bietet 624 Teraops an INT8-Leistung. Der Vorsprung dort wäre demnach deutlich geringer.
Die technischen Details zur GPU sind nach wie vor dünn gesät. Es handelt sich um eine skalierbare Version mit dem Ziel 75 bis 300 Watt, HBM ist als Speicher gesetzt. Das Benchmarktool in der Vorführung las 2.048 Compute Units aus, die mit 1.300 MHz arbeiten.
Mehr Details wird Intel erst in den kommenden Monaten verraten, denn Intel Xe HP wird erst 2021 erscheinen. Erste Samples sollen jetzt aber bereits an Partner ausgeliefert werden, nachdem die Tests im Labor erfolgreich waren.
Das Bindeglied: SG1 ist vier Mal so stark wie DG1
Doch nicht nur ganz oben, sondern auch im Einstieg hatte Intel Neuigkeiten zu vermelden. SG1 ist eine Lösung, die oberhalb der ersten diskreten GPU DG1 rangiert, Intel sprach rund vom Faktor 4 in der Leistung. DG1 ist für dünne und leichte Notebooks gedacht und im einfachsten Sinne die ausgekoppelte LP-Grafikeinheit von Tiger Lake mit eigenem Speicher als diskrete GPU. Die integrierte Grafik von Tiger Lake und DG1 nutzen den gleichen Treiber und sollen zusammenarbeiten können – wie und in welcher Form hat Intel heute nicht verraten. Beide Lösungen, DG1 und SG1, sollen noch in diesem Jahr erscheinen.
ComputerBase hat die Informationen im Rahmen des Architecture Day 2020 von Intel vorab unter NDA erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Berichterstattung fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin.