Project Cars 3 im Test: GPU-Benchmarks, Frametimes und einen Treibervergleich
2/3Alle nachfolgenden Benchmarks wurden mit einem AMD Ryzen 9 3900XT (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wird. Als Mainboard wurde das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 0802) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten können entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-38, optimierte Sekundär-Timings) standen dem Prozessor zur Verfügung. Ein frisch aufgespieltes Windows 10 2004 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert, dasselbe galt für AMDs aktuellen Chipsatztreiber.
Als Treiber wurden der Adrenalin 20.8.2 beziehungsweise der GeForce 452.06 genutzt. Beide sind noch nicht offiziell für Project Cars 3 optimiert. Der mittlerweile erschienene Adrenalin 20.8.3 wird im Laufe der nächsten Woche nachgetestet.
Testsequenz und Einstellungen
Die Wahl der Benchmark-Szene von Project Cars 3 ist kompliziert, da man mit dieser und den weiteren Einstellungen wie das Wetter die Performance massiv verändern kann. Die Redaktion hat sich schlussendlich für eine 25 Sekunden lange Fahrt auf der Strecke Shanghai Henan Loop entschieden, die zu den anspruchsvollsten gehört. Die Sequenz findet bei bewölkter Nacht statt, was ebenso auf die Hardware geht. Auf Regen wird dagegen verzichtet, obwohl dieser die Framerate noch einmal deutlich drückt und aufgrund der Reflexionen die GPU-Last erhöht. Allerdings ist die Framerate dann so niedrig, dass es selbst für Full HD eine sehr schnelle Grafikkarte benötigt. Ein McLaren 570S GT4 dient als Fahrzeug, der Start erfolgt von der Mitte des Starterfeldes bestehend aus 15 KI-Autos. Ein Replay wird für die Benchmarks genutzt, das jedoch dieselben Anforderungen an die CPU und die GPU stellt wie das Selberfahren.
Für die Auflösungen Full HD, WQHD sowie Ultra HD werden die maximalen Grafikdetails genutzt. SSAA bleibt dagegen durchweg abgeschaltet.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Maximale Details, kein SSAA |
2.560 × 1.440 | Maximale Details, kein SSAA |
3.840 × 2.160 | Maximale Details, kein SSAA |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Project Cars 3 verlangt nach einer schnellen Grafikkarte. So ist es mit einem AMD-Modell selbst in Full HD kaum möglich, die 60-FPS-Marke zu erreichen – obwohl es sich bei der Testszene noch nicht mal um ein Worst-Case-Szenario handelt. Schaltet man in der Sequenz Regen hinzu, benötigt es gleich eine GeForce RTX 2080 Super für 60 FPS. Die Anforderungen sind dann extrem. Doch auch ohne Regen kann längst nicht jede Grafikkarte das Spiel in Full HD spielbar wiedergeben. Mit einem aktuellen Einsteigermodell macht es bei maximaler Qualität keinen Spaß, diese muss dann reduziert werden.
GeForce gewinnt das Rennen gegen Radeon
GeForce-Beschleuniger schlagen sich in Project Cars 3 deutlich besser als die Radeon-Pendants. Das ist nicht sonderlich verwunderlich, denn Nvidia-GPUs waren in der Project-Cars-Serie meist deutlich schneller als die Konkurrenz von AMD. So ist die GeForce RTX 2070 Super in 2.560 × 1.440 bei den Durchschnitts-FPS 15 Prozent schneller. Das ist gar nicht so weit vom AAA-Standard entfernt, der bei 11 Prozent liegt. Allerdings sind die 0,2 % Perzentil-FPS bei der GeForce um 26 Prozent besser, was ein deutlicher Vorsprung ist.
Bei der alten Generation ist der Unterschied noch größer. Die GeForce GTX 1080 ist um 11 und 19 Prozent besser. Gewöhnlich arbeiten beide Grafikkarten gleich schnell. Das Nvidia-interne Duell ist dagegen ausgeglichen. Die GeForce RTX 2070 Super ist in Project Cars 3 35 und 38 Prozent flotter unterwegs als die GeForce GTX 1080. Das liegt nahe am AAA-Schnitt, der bei 36 Prozent liegt.
AMDs alte GCN-Architektur, allen voran deren Flaggschiff Vega, stürzt in Project Cars 3 zwar nicht völlig ab, wie zuletzt in neuen Spielen des Öfteren gesehen. Aber auch in diesem Rennspiel ist RDNA klar besser unterwegs. Die Radeon RX 5700 XT ist je 30 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, ansonsten liegt das Plus bei rund 22 Prozent.
Die Frametimes sind ordentlich, aber mit Auf und Ab
Project Cars 3 hat merkwürdige Frametimes. Auf einer Radeon RX 5700 XT und GeForce RTX 2070 Super sehen diese von der Art fast identisch aus. Die Frametimes schwanken in einem Atemzug und ohne Pause um einige Millisekunden, größere Ausreißer gibt es dagegen nicht. Beim Spielen hat das bei höheren Frameraten keinerlei Auswirkungen. Wenn die Leistung aber geringer wird, fühlt sich Project Cars 3 deswegen schnell unrund an. 50 FPS sind das Minimum, das in dem Spiel anliegen sollte. Höhere Frameraten lassen die Steuerung dann deutlich direkter wirken. Monitore mit einer höheren Bildwiederholfrequenz sind in dem Rennspiel spürbar im Vorteil, das Bild wirkt sichtbar flüssiger.
Die GeForce GTX 1080 verhält sich dann wie die schnelleren Karten, jedoch sind die Abstände zwischen den einzelnen Bildern noch einmal ein Stück größer. Entsprechend muss die Framerate auf einer Pascal-Karte für dasselbe Spielgefühl höher als bei einem Turing- oder Navi-Modell sein. Die Radeon RX Vega 64 verhält sich interessanterweise deutlich anders. Dort sind die Abstände zwischen den Frames viel kleiner, quasi als „Ausgleich“ gibt es aber immer mal wieder mittelgroße Ausreißer. Das fühlt sich beim Spielen eher noch schlechter an. An dem Frametime-Verhalten müssen die Entwickler noch arbeiten.
Adrenalin 20.8.3 ohne große Änderungen (Update)
Der offiziell für Project Cars 3 optimierte Adrenalin 20.8.3. bringt keine größeren Fortschritte bei der Performance, sowohl Radeon RX Vega 64 als auch Radeon RX 5700 XT reagieren vergleichbar zum Adrenalin 20.8.3. Es gibt nur jeweils eine Ausnahme. In 1.920 × 1.080 bringt der neue Treiber auf der Radeon RX Vega 64 einen kleinen Schub von 3 und 2 Prozent, in anderen Auflösungen gibt es dagegen keine Unterschiede. Und die Radeon RX 5700 XT legt in 3.840 × 2.160 um 2 und 4 Prozent zu – dafür in den beiden anderen Auflösungen nicht.