Rückstand bei LTE-Ausbau: Telefónica schafft Zwischenziel, ohne Geldstrafe
Telefónica musste beim LTE-Ausbau aufholen, um zumindest die Nachfristen von den Versorgungsauflagen aus dem Jahr 2015 zu erreichen. Wie die Bundesnetzagentur heute mitteilte, hat der O2-Mutterkonzern das Zwischenziel erreicht.
Ursprünglich lautete die Vorgabe, dass Mobilfunkbetreiber bis zum 1. Januar 2020 mindestens 98 Prozent der Haushalte bundesweit und 97 Prozent der Haushalte je Bundesland mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor abdecken müssen. Hauptverkehrswege wie Autobahnen und Schienen sollten vollständig versorgt sein.
Zwischenziel erreicht, weitere LTE-Stationen fehlen noch
Telefónica scheiterte aber. Laut den im Januar von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ergebnissen deckte der Netzbetreiber lediglich 84,3 Prozent der Haushalte ab. Bei Bundesautobahnen und Schienen bestand ebenfalls noch Nachholbedarf.
Geldbußen folgten damals aber noch nicht. Stattdessen wurde Telefónica von der Regulierungsbehörde verpflichtet, bis zum 31. Juli insgesamt 3.040 LTE-Stationen zu errichten – bei einem Scheitern hätte ein Zwangsgeld in Höhe von 600.000 Euro gedroht.
Damit sind potentielle Strafen aber noch nicht vom Tisch. Bis Ende September muss Telefónica weitere 1.900 Standorte aufbauen. Und bis zum Jahresende müssen die Auflagen vollständig erfüllt sein – dafür fordert die Bundesnetzagentur noch weitere rund 2.660 LTE-Stationen.
Telekom und Vodafone müssen ebenfalls nachrüsten
Die Deutsche Telekom und Vodafone konnten die LTE-Auflagen bis zum Stichtag am 1. Januar ebenfalls nicht erfüllen, schnitten aber deutlich besser ab als Telefónica. So hat die Telekom vor Ablauf der Nachfrist Ende September bereits 97 Prozent der Haushalte versorgt. Bis zum Jahresende müssen daher nur noch die Hauptverkehrswege vollständig abgedeckt werden.
Vodafone muss derweil noch bis Ende September die Haushalte vollständig abdecken und bis zum Jahresende ebenfalls auch die Hauptverkehrswege.