Troy: A Total War Saga im Test: CPU- und GPU-Benchmarks sowie Frametimes

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Alle nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 3900XT (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wird. Als Mainboard wurde das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 0802) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten können entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-38, optimierte Sekundär-Timings) standen dem Prozessor zur Verfügung. Ein frisch aufgespieltes Windows 10 2004 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert, dasselbe galt für AMDs aktuellen Chipsatztreiber.

Als Treiber wurden der Adrenalin 20.8.1 beziehungsweise der GeForce 451.67 genutzt. Beide sind zumindest nicht offiziell für Troy: A Total War Saga optimiert.

Testsequenz und Einstellungen

Da Troy: A Total War Saga je nach Szene sehr unterschiedliche Anforderungen an die Hardware stellt, nutzt ComputerBase für CPU- und GPU-Tests verschiedene Testsequenzen. Gemein haben beide, dass sie auf der Wiederholung einer Spielsequenz basieren, was jedoch keinen Einfluss auf die GPU- und CPU-Last hat – die Leistung liegt so hoch wie zur Aufnahme. Bei der Wiedergabe wird die Kamera jedes Mal leicht auf der Y-Achse verschoben, was aber keinen relevanten Einfluss (weniger als 1 Prozent) auf die Leistung hat.

Die Testszene für die Grafikkarten-Benchmarks finden im Szenario „Füße der Thetis“, die Prozessor-Benchmarks im Szenario „Aktaions Flucht“ statt. Für die Prozessor-Benchmarks sind in Full HD sämtliche Grafikdetails maximiert, inklusive der besonders CPU-fordernden Gras-Einstellung „Extrem“. Für die Grafikkarten-Benchmarks sind unabhängig von der Auflösung ebenso alle Details maximiert, die Grasdetails sind aber auf der Stufe „Ultra“ belassen.

Auflösung Detailstufe
Prozessor-Benchmarks
1.920 × 1.080 Ultra-Preset, Schatten „Extrem“, Wolken „Hoch“, Gras „Extrem“
Grafikkarten-Benchmarks
1.920 × 1.080 Ultra-Preset, Schatten „Extrem“, Wolken „Hoch“
2.560 × 1.440 Ultra-Preset, Schatten „Extrem“, Wolken „Hoch“
3.840 × 2.160 Ultra-Preset, Schatten „Extrem“, Wolken „Hoch“

Prozessor-Benchmarks zeigen Skalierung auch mit 16 Kernen

Eines muss man Troy: A Total War Saga lassen: Das Spiel ist technisch bei weitem nicht perfekt, die Kernskalierung ist aber unfassbar gut. Selbst 16 Kerne bringen noch einmal einen kleinen Leistungsschub, das hat es bisher noch bei keinem Spiel in der Redaktion gegeben. Wer mit maximalen Grafikdetails spielen möchte, braucht dann zwar nicht gleich 16 Kerne, 4 Kerne sind aber selbst inklusive SMT zu wenig. Für volle Details sollten es mindestens 6 Kerne mit SMT sein, alles andere ruckelt zu sehr. Ob die CPU von Intel oder AMD ist, spielt dabei keine Rolle.

Dass oberhalb von 6 Kernen noch viel Potential brachliegt, lässt sich wunderbar an AMDs Ryzen-3000-Serie erkennen, die sich in erster Linie durch die Anzahl der Kerne und nicht die Taktraten differenziert. So ist der Ryzen 5 3600 satte 47 Prozent schneller bei den Durchschnitts-FPS als der Ryzen 3 3300X, bei den 0,2 % Perzentil-FPS sind es gar 58 Prozent. Dort werden die 12 anstatt 8 Threads in 100 Prozent mehr Leistung umgesetzt. Doch auch auf 8 Kernen geht die Skalierung munter weiter. Der Ryzen 7 3700X ist 29 respektive 31 Prozent schneller als das kleinere Modell.

CPU-Tests auf einer Asus RTX 2080 Ti Strix OC – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Ryzen 9 3950X (16K/32T)
      85,5
    • AMD Ryzen 9 3900XT (12K/24T)
      85,0
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T)
      64,2
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T)
      62,5
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      49,6
    • Intel Core i5-10400F (6K/12T)
      44,2
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      40,9
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      37,7
    • AMD Ryzen 3 3300X (4K/8T)
      33,8
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      31,5
    • Intel Core i5-8400 (6K/6T)
      24,9
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • AMD Ryzen 9 3950X (16K/32T)
      74,1
    • AMD Ryzen 9 3900XT (12K/24T)
      70,5
    • AMD Ryzen 7 3700X (8K/16T)
      52,4
    • Intel Core i9-9900K (8K/16T)
      50,9
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      39,9
    • Intel Core i5-10400F (6K/12T)
      34,7
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      32,8
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      29,4
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      25,5
    • AMD Ryzen 3 3300X (4K/8T)
      25,3
    • Intel Core i5-8400 (6K/6T)
      19,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Auch mit 16 Kernen geht es noch etwas nach vorne

Und ja, das geht in der Tat so weiter. Der Ryzen 9 3900XT arbeitet mit seinen 12 anstatt 8 CPU-Kernen um 32 respektive 35 Prozent schneller. Hier beginnt die Skalierung entsprechend abzunehmen, bleibt aber immer noch sehr stark. Und selbst 16 Kerne bringen nochmal einen Schub. Der Ryzen 9 3950X liefert zwar nur 1 Prozent mehr FPS als der Ryzen 9 3900XT, aber immerhin um 5 Prozent bessere Perzentil-FPS. Und da der Ryzen 9 3900XT quasi ein für Spiele getunter Prozessor ist, wäre der Abstand zum regulären Ryzen 9 3900X sicherlich noch etwas größer. Das Ende der Fahnenstange ist mit dem Ryzen 9 3950X übrigens nicht erreicht. Der von ComputerBase für die Grafikkarten-Benchmarks genutzte Ryzen 9 3900XT mit optimiertem DDR4-3600-Speicher arbeitet weitere 9 und 8 Prozent schneller, als wenn der Speicher ohne Optimierung und mit DDR4-3200 betrieben wird – RAM-OC bringt also noch einmal mehr Leistung.

Intel CPUs leiden an Kern-Armut

Intels Core-Serie arbeitet in Troy: A Total War Saga mit Extrem-Preset bei gleicher Kernzahl ziemlich genau gleich schnell wie AMDs Ryzen-3000-Generation. Weil es an der Spitze aber weniger Kerne gibt, sind die Intel-Ableger in dem Strategiespiel klar im Nachteil. Der Redaktion steht derzeit leider kein Core i9-10900K mit 10 Kernen zur Verfügung. Doch wenn der Core i9-9900K mit 8 Kernen je 3 Prozent hinter dem Ryzen 7 3700X mit gleich vielen Kernen liegt, ist davon auszugehen, dass Intels Consumer-Flaggschiff nicht mit dem Ryzen 9 3900X(T) mithalten kann.

Der Core i5-10400F ist 29 und 32 Prozent langsamer als der große Bruder. Um an den Ryzen 5 3600 heranzukommen, reicht es mit den verhältnismäßig moderaten CPU- und Speicher-Taktraten nicht, dieser ist 12 und 15 Prozent schneller. Ryzen 5 1600X und Ryzen 5 2600X hat Intels CPU aber locker im Griff, da AMDs vorherige zwei Ryzen-Generationen deutlich langsamer in Troy arbeiten als die aktuellen Ableger. Der Core i7-7700K mit 4 Kernen und SMT liegt dann 29 respektive 27 Prozent hinter der 6-Kern-CPU zurück. Der Core i5-8400 mit 6 Kernen, aber ohne SMT ist weitere 21 und 24 Prozent langsamer – ob richtige Kerne oder nur Threads, ist dem Spiel gleich.

Eine Grafik-Option beendet den ganzen CPU-Hunger

Wer einfach keine so schnelle CPU hat oder eine höhere Framerate haben möchte, muss aber nicht gleich verzweifeln. Eine einzige Grafik-Option ist für den massiven CPU-Hunger in Troy: A Total War Saga verantwortlich: die Grasdetails. Wer sie von „Extrem“ auf „Ultra“ reduziert, erhöht nicht nur die Framerate um etwa 50 Prozent, zugleich fällt die CPU-Belastung massiv geringer aus. Dann reichen bereits 4 Kerne mitsamt SMT für eine deutlich höhere Framerate aus, ab 6 Kernen mit SMT gibt es die volle Performance.

Bei den durchgeführten CPU-Benchmarks geht es nicht darum zu zeigen, welcher Prozessor theoretisch eine bessere Performance in Troy: A Total War Saga zeigt. Das Ziel der Tests ist es herauszufinden, ob der Prozessor in realitätsnahen Einstellungen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Deshalb gibt es keine Benchmarks in sehr niedrigen Auflösungen, die die Grafikkarte so wenig wie möglich belasten. Stattdessen ist Full HD bei vollen Grafikdetails das häufigste Szenario für die CPUs, das im Spielalltag genutzt wird.

Grafikkarten-Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

Für die Ultra-Grafikdetails ohne das Gras-Extrem-Handicap benötigt Troy: A Total War Saga dann immer noch eine schnelle Grafikkarte. Dabei ist allerdings von Vorteil, dass das Spiel aufgrund seiner Art keine hohen Frameraten benötigt. Da die Benchmark-Szene anspruchsvoll ist, sollten in dieser etwa 35 FPS anvisiert werden. Das Spielgefühl ist dann nicht optimal (dafür sind 60 FPS ratsam), aber der Strategietitel lässt sich so durchaus ordentlich bedienen.

Die Radeon RX 580 erreicht in 1.920 × 1.080 diese Marke mit Ach und Krach, die anderen getesteten Grafikkarten haben etwas mehr Spielraum. Radeon RX 5500 XT, GeForce GTX 1060 und GeForce GTX 1650 Super tun sich etwas leichter mit der Aufgabe. Deutlich schneller muss es dann für 2.560 × 1.440 werden. Die Radeon RX Vega 64 scheitert knapp an der Marke, während Radeon RX 5600 XT, GeForce GTX 1070 und GeForce RTX 2060 klar darüber bleiben. Für 3.840 × 2.160 muss es dagegen mindestens eine GeForce RTX 2080 Ti sein. Bei allen anderen Grafikkarten muss die Detailstufe weiter reduziert werden.

Troy: A Total War Saga
Troy: A Total War Saga – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      108,9
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      83,7
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      71,5
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      71,4
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      63,7
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      60,5
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      58,9
    • AMD Radeon RX Vega 64
      50,0
    • AMD Radeon RX Vega 56
      45,4
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      43,9
    • Nvidia GeForce GTX 1650 Super
      43,2
    • AMD Radeon RX 5500 XT
      40,5
    • AMD Radeon RX 590
      39,3
    • AMD Radeon RX 580
      36,2
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE
      102,1
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      79,9
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      67,5
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      66,8
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      56,4
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      54,3
    • Nvidia GeForce GTX 1070 FE
      53,0
    • AMD Radeon RX Vega 64
      42,8
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      41,0
    • Nvidia GeForce GTX 1650 Super
      39,9
    • AMD Radeon RX Vega 56
      38,3
    • AMD Radeon RX 5500 XT
      35,4
    • AMD Radeon RX 590
      35,3
    • AMD Radeon RX 580
      32,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

GeForce ist klar schneller als Radeon

In Troy: A Total War Saga liegen GeForce-Grafikkarten klar vor der Radeon-Riege – ob alte oder neue Generation, macht kaum einen Unterschied. So ist die GeForce GTX 1080 in 2.560 × 1.440 mal eben 42 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, während es in AAA-Spielen gewöhnlich einen Gleichstand gibt. Die GeForce RTX 2070 Super ist derweil 17 respektive 20 Prozent schneller als die Radeon RX 5700 XT, gewöhnlich beträgt der Abstand 11 Prozent. RDNA schlägt sich in dem Strategiespiel deutlich besser als GCN, richtig rund läuft AMDs aktuelle Architektur gegenüber Nvidias Turing aber nicht.

Im internen Vergleich zeigt sich der Grund: Die Radeon RX 5700 XT ist 42 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, im Spieleschnitt sind es eigentlich nur 22 Prozent. Die GeForce RTX 2070 Super ist der GeForce GTX 1080 in Troy: A Total War Saga um 21 Prozent voraus, was etwas weniger als gewöhnlich ist (36 Prozent). Turing ist damit zwar klar die beste GPU-Architektur für den Titel, der Vorgänger Pascal aber der heimliche Gewinner. Vega liegt dagegen wieder einmal weit abgeschlagen zurück, der Nachfolger RDNA ist deutlich stärker. Gegen Turing reicht es jedoch trotzdem nicht ganz.

Gute Frametimes mit ein paar Ausreißern

Auf einer Nvidia-Grafikkarte hat Troy: A Total War Saga sehr gute Frametimes, was sowohl für eine GeForce GTX 1080 als auch für eine GeForce RTX 2070 Super gilt. Zwar könnten die einzelnen Abstände noch etwas kleiner sein, davon abgesehen sind die Messwerte aber einwandfrei. Es gibt keinen auch nur ansatzweise größeren Ausreißer.

Troy: A Total War Saga – Frametimes, 2.560 × 1.440
010203040Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Auf einer AMD-Grafikkarte sieht dies etwas anders aus. Zwar sind die Frametimes an sich auch auf einer Radeon gut, doch zeigen sowohl eine Radeon RX Vega 64 als auch eine Radeon RX 5700 XT reproduzierbar immer mal wieder einige mittelgroße Ausreißer. Aufgrund der ruhigen Natur des Spiels ist das zwar kein Problem, sollte aber vom Entwickler oder von AMD per Update behoben werden.