Auftragsfertiger: TSMC arbeitet mit Apple an 2-nm-Prozess
Auf seinem Technical Forum hat TSMC die Zusammenarbeit mit einem Großkunden am künftigen 2-nm-Prozess bekannt gegeben. Dabei soll es sich laut übereinstimmenden Berichten um Apple handeln, die sich damit unterm Strich für mindestens fünf Jahre weiterhin an TSMC als Auftragsfertiger binden.
In der Provinz Hsinchu in Taiwan hat TSMC bereits Vorbereitungen für den Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums getroffen, das im kommenden Jahr fertiggestellt werden soll. Dieses liegt in der Nähe zu bestehenden TSMC-Einrichtungen und soll von den kurzen Wegen profitieren. Der Fokus liegt dann auf der 2-nm-Fertigung, welches von TSMC vermutlich Anstrengungen größerer Art erfordert.
Bei N2 braucht TSMC neue Technologien
Beim Fertigungsprozess N3 setzt TSMC noch auf klassische FinFETs, während Mitbewerber Samsung mit 3 nm die Flucht nach vorn wagt und bereits gate-all-around (GAA), oder wie der Hersteller es nennt MBCFET (Multi Bridge Channel FET), nutzen und 2021 in Serie anbieten will. TSMC erklärte dazu, dass sie einen Weg gefunden haben, dass die Nutzung der klassischen Methoden für 3 nm noch völlig ausreichen werde. Doch der nächste Schritt ist damit nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.
Gate-All-Around ist in der Basis dem heute gängigen FinFET sehr ähnlich, aber anstatt „nur“ von drei Seiten, soll – wie der Name schon vermuten lässt – das Gate-All-Around die Nanowires komplett umschließen und so den quasi „perfekten Transistor“ ermöglichen. Gepaart mit neuen Materialien oder Optimierungen, wie sie zuletzt Intel gezeigt hatte und große Verbesserungen verspricht, wird von TSMC ein entsprechender Schritt für N2 erwartet.
Neue Fabrik und Forschungszentrum
Neben dem F&E-Zentrum soll auch ein weiterer Fabrikkomplex in vier Phasen entstehen, der direkt auf Chips in der neuen 2-nm-Fertigung ausgerichtet wird. Bereits für die 5-nm-Fertigung hatte TSMC eine neue Fabrik gebaut, für 3 nm plant das Unternehmen dasselbe, ältere Fabriken werden dann später um- und aufgerüstet. Insgesamt soll das Investitionsvolumen 600 Milliarden New Taiwan Dollar umfassen, umgerechnet rund 17,3 Milliarden Euro. Rund 10.000 Arbeitsplätze sollen in dem Zusammenhang geschaffen werden, heißt es in asiatischen Medienberichten weiter.