Luna: Amazon nutzt Rechenzentren jetzt auch für Cloud-Gaming
Amazon macht Google und Nvidia mit ihren Cloud-Gaming-Diensten Stadia (Pro) und GeForce Now Konkurrenz und hat mit Luna ebenfalls ein entsprechendes Angebot auf Basis der AWS-Rechenzentren angekündigt. Amazon Luna soll Spieler sowohl auf den hauseigenen Fire-TV-Geräten als auch auf Android, iOS, Windows und Mac abholen.
AWS-Rechenzentren werden zur Cloud-Gaming-Plattform
Nach dem Start von Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia im Dezember 2019 kamen auch erstmals Gerüchte zu einem Spiele-Streaming-Dienst von Amazon auf, auch wenn Amazon selbst, das mit dem Streaming-Dienst Twitch bereits stark im Geschäft ist, diese Gerüchte nicht kommentierte, berief sich die Website CNet auf zwei Quellen, die einen Start des Cloud-Gaming-Angebotes für 2020 voraussagten. Sie sollten Recht behalten.
Auf Basis der Amazon Web Services (AWS), auf die auch populäre Dienste wie Dropbox, Netflix, Foursquare oder Reddit zurückgreifen, soll Amazon Luna auf den speziell dafür vorgesehenen dedizierten „AWS Game Servern“ laufen und dank einer Partnerschaft mit Ubisoft auch kommende Blockbuster wie Assassin's Creed Valhalla, Far Cry 6 und Immortals Fenyx Rising aus der Cloud direkt auf den PC oder Mac sowie Smartphones und die Fire-TV-Hardware wie beispielsweise den neuen Fire TV Stick Lite streamen. Zudem wurden auch Control (Test), Resident Evil 7 und GRID für den neuen Clound-Streaming-Dienst von Amazon angekündigt.
Amazons Streaming-Dienst Twitch wird als fester Bestandteil direkt in Amazon Luna integriert sein und soll das Streamen der in der Cloud berechneten Spiele noch einfacher machen, da beide Dienste eine Symbiose bilden sollen. Spiele können direkt aus Luna heraus auf die Twitch-Streams zugreifen sowie ohne Umwege über Twitch ihre Spiele starten. Beides funktioniert laut Amazon „nahtlos“ in beide Richtungen.
Full HD und 60 FPS für 5,99 US-Dollar im Monat
Zum globalen Start äußerte sich Amazon im Rahmen seiner Pressemitteilung noch nicht, in den USA können sich interessierte Spieler aber bereits über die offizielle Website des Dienstes für den Early Access eintragen. Zu Beginn werden die Plattformen PC, Mac, Fire TV und – über eine Web-App – das iPhone und iPad unterstützt.
Wenn es los geht, sollen Spieler zum einem Preis von 5,99 US-Dollar pro Monat Zugriff auf „zahlreiche“ Spiele von Ubisoft, Capcom, 505 Games und Team 17 haben, weitere Spiele und Entwicklerstudios sollen, wie der Support für Android, später folgen.
Außerdem plant Amazon gemeinsam mit den Entwicklerstudios spezielle Game Channels, bei denen der Ubisoft Channel den Anfang macht und Zugriff auf erweiterte Inhalte, unbegrenzte Spielzeit und DLCs ermöglichen soll. Beides wird im Standard-Abo nur limitiert zur Verfügung stehen.
Während des Early Access ist eine UHD-Auflösung von 4K sowie eine hohe Bildwiederholungsraten von 60 Bildern pro Sekunde inkludiert, später wird hierfür Luna+ fällig. Das Abo erlaubt dann auch das Spielen auf zwei Geräten zur selben Zeit. Amazon verweist zwar darauf, dass in der Testphase Luna+ inklusive ist, der Dienst aber vorerst mit 1080p (Full HD) bei 60 FPS startet und später auf 4K umgestellt wird. Zu den Preisen für Luna+ im Regelbetrieb äußerte sich Amazon bislang nicht.
Gespielt wird mit dem Amazon Luna Controller der für 50 US-Dollar erworben werden kann und der ähnlich wie der Google Stadia Controller nicht per Bluetooth mit dem PC oder Smartphone verbunden wird, sondern per Wi-Fi direkt mit der Cloud, um eine bessere Latenz zu gewährleisten.
Außerdem verfügt das Eingabegerät mit Amazon Alexa über eine KI, die beispielsweise Spiele und Streams starten und beenden sowie den Cloud-Gaming-Dienst herunterfahren kann.
Weitere Informationen und eine umfangreiche FAQ bieten die offizielle Website des Cloud-Gaming-Dienstes sowie die offizielle Pressemitteilung zu Amazon Luna.