Anker PowerExpand Elite im Test: Thunderbolt 3 Dock für Notebook und Peripherie
tl;dr: Das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock verbindet 13 Schnittstellen wie USB-C mit PD, LAN, Thunderbolt 3 und HDMI mit einem Kabel mit dem Notebook, liefert bis zu 180 Watt und lässt im Alltag fast keine Wünsche offen. Nur beim Laden von Peripherie gibt es ohne angeschlossenes Notebook Einschränkungen.
Das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock ist aus einer Zusammenarbeit von Anker und Intel entstanden und lädt ein angeschlossenes Notebook über Thunderbolt 3 nicht nur mit bis zu 85 Watt auf, sondern verbindet es auch mit bis zu 13 angeschlossenen Endgeräten und Peripherie. Wie schon das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock (Test) dient auch das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock als Schnittstelle zwischen Notebook und Monitor samt Peripherie, wobei das Notebook nur mit einem Kabel an das Dock angeschlossen wird, um sowohl Bild und Daten als auch Strom zu übertragen.
Beim Preis liegt das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock mit 299,99 Euro und einem Vertrieb über Amazon* auf dem Niveau des Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock, dessen unverbindliche Preisempfehlung ebenfalls 299,99 Euro beträgt.
Technische Details des PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock
Beim externen Netzteil, das zwar dünner, aber bei Breite und Länge das Dock selbst übertrifft, setzt Anker auf ein Modell mit bis zu 180 Watt. Anders als Corsair kann Anker so dem Notebook nicht nur dauerhaft bis zu 85 Watt über den Thunderbolt-3-Anschluss (Upstream) zusichern, sondern lädt angeschlossene Smartphones oder Tablets am vorderen USB-C-Anschluss mit Power Delivery, der durch „PD“ entsprechend gekennzeichnet ist, mit bis zu 18 Watt. Über einen zusätzlichen Thunderbolt-3-Port (nur Downstream) werden Geräte mit bis zu 15 Watt geladen. Auf die genaue Ladeleistung der Anschlüsse wird im Folgenden noch näher eingegangen.
Das PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock misst 41,95 × 125,75 × 89,66 mm (B × H × T) bei einem Gewicht von 474 g. Auch Anker setzt beim Gehäuse auf Aluminium. Das TB3-Dock ist makellos verarbeitet. Statt eines flachen, breiten Designs wie bei Corsair, dessen TBT100 auf Maße von 228 × 25,28 × 82,9 mm (B × H × T) kommt, entschied sich Anker für ein aufgestelltes Dock. Auch Anker kühlt das Dock passiv über das Aluminium-Gehäuse. Bei angeschlossener Peripherie und schnell ladendem Notebook wird die Oberfläche des Docks deshalb sehr heiß. Probleme bereitete die Temperatur im Test jedoch nicht, denn der Betrieb wurde davon nicht beeinflusst. Der Hersteller selbst gibt eine maximale Umgebungstemperatur von 40 Grad vor.
Die Anschlüsse des Docks
Bei den Anschlüssen geht Anker andere Wege als Corsair, denn unter den insgesamt 13 Schnittstellen befindet sich nicht nur ein zusätzlicher Thunderbolt-3-Port mit 40 Gbit/s für Peripherie, über den bis zu fünf Geräte über Daisy Chain angeschlossen und mit 15 Watt geladen werden können, sondern auch ein USB-C-Anschluss mit Power Delivery 3.0 und Quick Charge 4.0 für bis zu 18 Watt. Zudem wird neben einem SD- ein microSD-Kartenslot geboten.
An der Vorderseite hat Anker oben den Ein-/Ausschalter platziert, über den das PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock vollständig ausgeschaltet werden kann. Wie bei Corsair gilt auch bei Anker, dass ohne das externe Netzteil keinerlei Funktionalität gegeben ist. Eine LED darunter zeigt an, ob das Dock eingeschaltet und ein Thunderbolt-3-Endgerät verbunden ist. Ebenfalls an der Vorderseite sind der bereits erwähnte SD- und microSD-Kartenslot platziert. Darüber hinaus sind an der Front der Audio-Anschluss, der als Audio-Ein- oder Ausgang genutzt werden kann, ein USB-A-Port mit 5 Gbit/s und bis zu 7,5 Watt und zwei USB-C-Schnittstellen verbaut. Beide USB-C-Anschlüsse liefern 10 Gbit/s, der untere lädt Endgeräte jedoch mit bis zu 18 Watt, während der obere maximal 4,5 Watt bereitstellt. Externe HDDs lassen sich über den oberen Port somit nicht in jedem Fall betreiben – die Seagate Innov8 startet an diesem Anschluss nicht.
An der Rückseite hat Anker den bereits genannten Downstream-Thunderbolt-3-Anschluss mit 40 Gbit/s, über den per Daisy Chain bis zu fünf Geräte angeschlossen werden können und der maximal 15 Watt bereitstellt. Wird an ihm ein USB-C-Notebook angeschlossen, fällt die Datenrate auf USB 2.0 zurück und Daisy Chain wird nicht mehr unterstützt. Dieser Thunderbolt-3-Port kann auch zum Anschluss eines oder mehrerer Displays genutzt werden, die wiederum per Daisy Chain oder über einen HDMI-Splitter verbunden werden können. So lassen sich theoretisch drei zusätzliche Monitore an das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock anschließen, denn eine HDMI-2.0-Schnittstelle bietet es darüber hinaus an der Rückseite auch noch. Am Thunderbolt-3-Port muss dann jedoch ein HDMI-Splitter genutzt werden, da der Thunderbolt-3-Anschluss des verbundenen Notebooks maximal zwei Display-Datenströme bereitstellt.
Während über den HDMI-Anschluss ein einzelner Monitor maximal mit 4K-Auflösung bei 60 Hz angesprochen werden kann, ist über den Thunderbolt-3-Port bis zu 5K bei 60 Hz möglich. Werden zwei Monitore verbunden, ist auf beiden maximal 4K60 möglich. Für das Drei-Monitor-Setup können hingegen via HDMI ein Monitor mit 4K60 und zwei Monitore mit 4K30 über einen USB-C-HDMI-Splitter angesprochen werden. Bei 1440p kann hingegen auch eine Bildwiederholrate von bis zu 144 Hz genutzt werden.
Unter dem Thunderbolt-3-Downstream-Port ist der Thunderbolt-3-Upstream-Port platziert, der ein angeschlossenes Notebook mit bis zu 85 Watt lädt. Zusätzlich bietet die Rückseite drei USB-A-Anschlüsse nach USB 3.2 Gen 1 mit je 5 Gbit/s und 4,5 Watt, eine 1-Gigabit-LAN-Schnittstelle und den Stromanschluss für das externe Netzteil.
Die Systemvoraussetzungen
Wie bereits erwähnt, ist für jegliche Nutzung des Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock der Anschluss des externen Netzteils notwendig. Zudem muss das Kabel zwischen Dock und Notebook im Upstream ein Thunderbolt-3-Ladekabel sein. Ein entsprechendes Kabel liegt dem Dock von Anker bei. Das Notebook muss zudem Power Delivery und DisplayPort Alternate Mode oder USB-C 3.1 (1. oder 2. Generation) unterstützen, um das Dock nutzen zu können. Anders als beim Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock ist man somit nicht ausschließlich auf Thunderbolt-3-Geräte limitiert, allerdings bieten nur diese 40 Gbit/s und alle Funktionalitäten des Anschlusses.
Beim Betriebssystem des angeschlossenen Notebooks kann wahlweise Windows oder macOS eingesetzt werden. Bei einem Mac muss mindestens macOS 10.12 Sierra genutzt werden. Bei Windows werden Version 8 und 10 unterstützt.
Als beispielsweise unterstützte Notebooks listet Anker folgende Geräte, wobei diese Liste nicht vollständig ist: Apple MacBook Air (2020/2019/2018), MacBook Pro (2020/2019/2018/2017/2016); Dell XPS, Inspiron 7000, Latitude 7000/5000; HP EliteBook; Lenovo ThinkPad X1 Yoga/C900/C700/X390/T490/T590, Acer Swift 7/5/3, Spin 7/5/3; Asus ZenBook Pro Duo und Samsung NoteBook 9 Pro, NoteBook 9 Pen und NoteBook 9.
Über die Taste an der Vorderseite eingeschaltet, wird das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock sowohl unter Windows als auch macOS erkannt. Einer zusätzlichen Software bedarf es nicht.
Wie bei Thunderbolt-3-Zubehör üblich, muss nach dem Anschluss an einen Windows-Rechner die Verbindung im Betriebssystem freigegeben werden. Im automatisch erscheinenden Menü wird hierfür die Option „Immer verbinden“ ausgewählt, damit man diesen Schritt nicht stets neu durchführen muss. Alternativ lässt sich die Verbindung jedes Mal aufs Neue freigeben. Unter macOS ist hingegen keine Freigabe notwendig. Das Anker-Dock wird sofort nach dem Anschließen erkannt und unterstützt und kann ohne weiteres Eingreifen genutzt werden. Wie auch beim Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock bleibt dabei die Unabhängigkeit jedes angeschlossenen Speichermediums gewahrt und dieses wird einzeln im Finder angezeigt und kann einzeln ausgeworfen werden. Das Dock fungiert hier nicht als Aggregator.
Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme zeigt das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock, dass diese ohne angeschlossenes Gerät auch in eingeschaltetem Zustand bei 0 Watt liegen kann. Das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock hat hingegen im eingeschalteten Zustand eine dauerhafte Leistungsaufnahme von 1,3 Watt. Im Betrieb mit aufgeladenem Notebook, bei dem nur die aktuelle Last versorgt werden muss, ist die Leistungsaufnahme erwartungsgemäß vergleichbar zum Corsair-Dock.
Wird das verbundene Notebook aufgeladen, beträgt die Leistungsaufnahme des Anker-Docks 70 Watt. Das Corsair-Dock liegt in diesem Fall genau die 1,3 Watt darüber, die es selbst veranschlagt.
Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock | Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock | |
---|---|---|
Standby an | 0,0 Watt | 1,3 Watt |
Aus | 0,0 Watt | |
Mit MacBook Pro 13 (100 % geladen) und USB-HDD | 17–44 Watt | 15–45 Watt |
Mit MacBook Pro 13 (50 % geladen) | bis zu 70 Watt | bis zu 71,3 Watt |
Nicht alle USB-Anschlüsse laden ohne Notebook
Probleme mit dem Laden des Notebooks traten im Test nicht auf, eine Besonderheit weist das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock jedoch beim Laden angeschlossener Peripherie auf. Denn nur der vordere USB-A-Anschluss lädt beispielsweise ein Smartphone, wenn kein Notebook mit dem Dock über Thunderbolt 3 verbunden ist. An den hinteren USB-A-Schnittstellen wird ein Smartphone nur aufgeladen, wenn ein Notebook verbunden ist. Der Thunderbolt-3-Port an der Rückseite lädt über USB-C auch Smartphones, ohne dass ein Notebook angeschlossen ist. Für die vorderen beiden USB-C-Anschlüsse gilt dies lediglich für das untere Exemplar mit Power Delivery. Das obere lädt ein Smartphone nur dann, wenn ein Notebook am Dock angeschlossen ist. Anker begründet diesen Schritt mit der Wärmeentwicklung, die entstehen würde, wenn man alle Anschlüsse zum Aufladen freigeben würde.
Transferraten in der Praxis
Bei den Transferraten kommen erneut unterschiedliche Tests der Schnittstellen zum Zuge, darunter eine externe USB-C-SSD, das WD Black P50 Game Drive (Test), die 10 Gbit/s unterstützt, eine an einem SATA-USB-A-Adapter betriebene Samsung 840 Pro, die so per Schnittstelle auf 5 Gbit/s limitiert ist, und die Seagate Innov8, eine externe USB-3.1-HDD, deren Schnittstelle maximal 5 Gbit/s liefert.
Beim Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock kommt zudem ein Thunderbolt-3-SSD-Gehäuse mit eingebauter Corsair MP510 (1 TB) im Test zum Einsatz, um den Thunderbolt-3-Anschluss (Downstream) zu testen, den das Corsair TBT100 nicht bietet.
Bei allen wird die Übertragungsgeschwindigkeit zum Notebook wahlweise über USB-A, USB-C oder Thunderbolt 3 ermittelt, je nach schnellstem, unterstütztem Anschluss des externen Speichermediums.
Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock | Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock | Direkt am MacBook Pro 13 | |
---|---|---|---|
USB-A-SSD | 241 MB/s | 233 MB/s | 238 MB/s |
Seagate Innov8 USB-C-HDD | 182 MB/s | 186 MB/s | 186 MB/s |
WD Black P50 Game Drive USB-C-SSD (max. 20 Gbits/s) | 486 MB/s | 486 MB/s | 488 MB/s |
Thunderbolt-3-SSD | 497 MB/s | – | 495 MB/s |
Negative Auswirkungen auf die Transfergeschwindigkeit, wenn man die Peripherie an das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock statt an das Notebook direkt anschließt, hat man somit nicht zu befürchten, wie die Tabelle zeigt.
Der auf 1 Gigabit limitierte Netzwerkanschluss am PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock stellt im Test problemlos die maximale Datentransferrate von rund 112 MB/s bereit. Verbindungsabbrüche oder ähnliche Probleme sind zudem nicht zu beklagen.
Fazit
Das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock bietet viele Anschluss- und Verbindungsmöglichkeiten für Peripherie, Speichermedien und Displays. Mit einem HDMI-2.0- und einem zusätzlichen Thunderbolt-3-Port ist es dabei sogar flexibler als das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock (Test) mit zwei HDMI-Schnittstellen und ermöglicht zudem das Verbinden von Thunderbolt-3-Hardware.
Mit einem USB-C-Anschluss mit bis zu 18 Watt bietet es für das Aufladen verbundener Endgeräte mehr Leistung als das Corsair, weist allerdings anders als das TBT100 die Einschränkung auf, dass nicht alle USB-Ports verbundene Geräte aufladen, wenn kein Notebook angeschlossen ist. Hier gilt es für Nutzer darauf zu achten, an welchen Port beispielsweise das Smartphone oder Tablet angeschlossen wird, damit es auch in Abwesenheit geladen wird.
Dies ist zugleich aber auch die größte Einschränkung des Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock, denn Probleme beim Betrieb oder mit den zahlreichen Anschlüssen gab es im Test nicht. Das Dock verrichtet zuverlässig seinen Dienst, ohne dass man hiervon im Alltag überhaupt etwas bemerkt. Verbundene Endgeräte und Speichermedien werden ebenso wie mehrere am Dock angeschlossene Monitore zuverlässig mit einem angeschlossenen Notebook verbunden und dieses zügig aufgeladen. Mit bis zu 180 Watt, die über das Dock verteilt werden können, unterliegt dieses dabei keiner Einschränkung der bis zu 85 Watt über Thunderbolt 3 fürs Notebook. Corsair muss hier je nach verbundener Hardware auf bis zu 45 Watt herunterfahren, da dem gesamten Dock maximal 100 Watt zur Verfügung stehen.
Ein hochfrequentes Fiepen, wie es das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock mitunter aufweist, zeigte sich beim Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock im Test nicht. Das Anker-Dock wird im Betrieb dafür heißer, schafft es aber, die Wärme über das Aluminiumgehäuse abzugeben, bevor es zu Problemen kommt. 40 °C nennt Anker als Maximum für die Umgebungstemperatur. Zugedeckt oder in die pralle Sonne sollte das Dock somit nicht gestellt werden.
Für die Vorzüge, die ein Thunderbolt-3-Dock durch eine standardisierte, schnelle Verbindung bietet, muss auch bei Anker mit rund 300 Euro aber ein hoher Preis gezahlt werden. Dafür muss man sich um Inkompatibilitäten oder Treiberprobleme aber keine Sorgen machen und kann das Dock theoretisch auch mit verschiedenen Notebooks oder nach Neuanschaffungen weiter einsetzen, sofern diese über einen passenden Anschluss verfügen.
ComputerBase wurde das PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock leihweise von Anker zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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