Belkin Soundform Elite im Test: Klang, Leistungsaufnahme und Fazit

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Frank Hüber
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Sehr differenzierter Klang mit Schwächen

Auch der Belkin Soundform Elite weist einen vergleichsweise differenzierten Klang auf, bei dem der Bass nicht mit ständigem Wummern für Effekte sorgt, sondern gezielt punktuell druckvoll auftritt. Die Push-Push-Konfiguration der beiden Woofer von Devialet erfüllt auch bei aktuellen Probanden ihren Zweck und eliminiert nicht nur Vibrationen, sondern sorgt für einen guten Bass. Der Bass selbst klingt aber etwas heller als etwa beim Sound X.

Großteils ist der Klang des Belkin-Lautsprechers dabei vergleichsweise nüchtern und strahlt mehr Härte aus als etwa Amazons Echo-Lautsprecher. Dennoch überdeckt der kraftvolle Bass, auch wenn er nicht wummert und vergleichsweise hell ist, die Mitten und Höhen zu sehr, wodurch der Klang insgesamt dumpf wird.

Die Trennung der Frequenzen gelingt auch dem Belkin-Lautsprecher gut, kommt jedoch bei höherer Lautstärke und vielen Überlagerungen ins Schwimmen. Denn dann dünnen viele Frequenzen spürbar aus und es sind nur noch Bässe und Höhen zu hören, wobei auch beim Bass tiefe Frequenzen nicht mehr sauber wiedergegeben werden. Die Mitten gehen mitunter fast völlig verloren. In diesem Fall ist dem Soundform Elite die Beschränkung auf zwei Woofer und einen Breitband-Lautsprecher anzumerken. Die Mitten sind es ohnehin, die dem Lautsprecher Probleme bereiten, denn sie treten nicht nur in den Hintergrund, sondern klingen etwas verhangen und dumpf. Dadurch fehlt es dem Klang insgesamt an Klarheit.

One Way Or Another von Blondie klingt schon bei etwas gehobener Lautstärke nicht mehr angenehm, während Take A Look Around von Limp Bizkit gerade in der Eröffnung sehr gut wiedergegeben wird.

Ein hörbares Grundrauschen weist der Belkin Soundform Elite weder bei der Wiedergabe über WLAN noch Bluetooth auf. Auch das gleichzeitige Laden eines Smartphones in der Ladeschale führt zu keinerlei Störgeräuschen oder Interferenzen mit dem Klang.

Gemessen an seiner Größe geht der Lautsprecher durchaus laut zu Werke und kann problemlos einen Wohnraum mit Musik füllen.

Leistungsaufnahme im Vergleich

Mit 65 Watt leistet das Netzteil des Belkin Soundform Elite so viel wie das des Huawei Sound X. Da weniger Audio-Treiber zum Einsatz kommen, sollte die Leistungsaufnahme ohne Wireless Charging aber niedriger ausfallen. Für die Messungen wird Musik über WLAN gestreamt. Als Vergleich dienen die zuletzt getesteten Smart-Speaker in Form des Huawei Sound X (Test), Bose Portable Home Speaker (Test), Marshall Uxbridge Voice (Test) und der beiden Amazon-Lautsprecher Echo Studio (Test) und Echo (3. Gen.).

Leistungsaufnahme des Huawei Sound X im Vergleich
Belkin Soundform Elite Huawei Sound X Bose Portable Home Speaker Marshall Uxbridge Voice Amazon Echo Studio Amazon Echo (3. Gen.)
Standby 2,2 Watt 0,4 Watt 1,7 Watt 1,9 Watt 2,7 Watt 1,0 Watt
Sprachbefehl 3,9 Watt - 3,0 Watt 3,9 Watt 8,4 Watt 3,0 Watt
Musik-Streaming (Lautstärke 5 von 10) 3,6–4,5 Watt 6,6–13,8 Watt (Bluetooth) 1,9 Watt* 3,9 Watt 5,0 Watt 3,3 Watt
Musik-Streaming (basslastig, Lautstärke 5 von 10) 3,6–7,6 Watt 6,6–25,2 Watt (Bluetooth) 2,0 Watt* 4–6 Watt 9–10,5 Watt 5–7 Watt
Musik-Streaming (basslastig, Lautstärke 10 von 10) 7,5–12,2 Watt 10–33,4 Watt (Bluetooth) 2,0 Watt* 5–10 Watt 30 Watt 9–10 Watt
*kennzeichnet nur die Leistungsaufnahme zum Laden des Akkus

Im Standby liegt die Leistungsaufnahme des Belkin Soundform Elite bei 2,2 Watt, was vergleichsweise viel ist und nur vom Echo Studio im Testfeld übertroffen wird.

Bei der Musikwiedergabe schwankt die Leistungsaufnahme wie üblich in Abhängigkeit der Lautstärke und wiedergegebenen Musik. Bei basslastiger Musik und mittlerer Lautstärke überschreitet sie 8 Watt aber dennoch nicht. Maximal wurden im Test bei höchster Lautstärke 12,2 Watt gemessen, wobei dann wie bereits erwähnt die Klangqualität nicht mehr überzeugt. Durch das Aufladen eines Apple iPhone Xs über Wireless Charging steigt die Leistungsaufnahme wie erwartet um rund 5 bis 7 Watt.

Fazit

Der Smart-Speaker Belkin Soundform Elite bietet eine sehr gute Verarbeitung gepaart mit einer sinnvollen Ergänzung um eine Ladeschale nach Qi-Standard an der Oberseite. Die Einrichtung über die Google-Home-App ist ebenso problemlos wie die Nutzung des Google Assistant, da die Spracherkennung zuverlässig funktioniert, auch wenn nur zwei Mikrofone eingesetzt werden. Beispielsweise auf dem Schreibtisch lässt sich der Soundform Elite so wunderbar nutzen, da das Smartphone zusätzlich nicht nur immer im Blick ist, sondern auch zuverlässig geladen wird.

Seinen Dienst hat der Lautsprecher von Belkin im Test ohne jegliche Probleme oder Aussetzer gemeistert. Die Software ist somit ebenso wie die drahtlosen Verbindungen zuverlässig.

Für einen UVP von 299 Euro ist es nur der Klang, der dem Preis nicht gerecht wird und mit den gut umgesetzten anderen Eigenschaften nicht mithalten kann. Denn auch wenn er druckvoll und laut zu Werke tritt und die Push-Push-Konfiguration von Devialet für einen nüchternen Bass ohne Vibrationen sorgt, sind die Mitten zu unterrepräsentiert und dumpf, worunter die gesamte Klangqualität leidet. Gerade bei gehobener Lautstärke und anspruchsvollen Titeln kommt der Soundform Elite an seine Grenzen. Nicht nur der Huawei Sound X (Test) für 330 Euro klingt besser, sondern ebenso der Amazon Echo Studio (Test) für 195 Euro*, auch wenn dieser beim Bass sehr viel wärmer und weniger differenziert zu Werke geht.

ComputerBase wurde der Soundform Elite leihweise von Belkin zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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