Devolo Magic 2 WiFi next im Test: Access-Point-Steering und Fazit
3/3Access-Point-Steering
Die Funktionalität des Access-Point-Steerings der neuen WiFi-next-Adapter lässt sich im Alltag nur testen, indem mit einem Endgerät häufig die Räume gewechselt werden und dabei die Netzwerkverbindung im Auge behalten wird. ComputerBase hat deshalb das Magic-2-WiFi-next-Set, das Magic-2-WiFi-Set und eine Kombination aus Fritz!Box 7590 und zwei Fritz!Repeater 3000 jeweils einzeln an identischen Punkten aufgebaut und mit wechselndem Standort des Notebooks den Wechsel der Access-Points beobachtet.
Schneller Wechsel zwischen den Adaptern
Da alle Systeme im 2,4-GHz-Netz vergleichsweise lange eine Verbindung aufrechterhalten, wurden die Tests beim anfälligeren 5-GHz-Netz durchgeführt, um einen schnelleren Wechsel zu forcieren. Im Test wechselt das Notebook bei den Devolo Magic 2 WiFi next am häufigsten den Adapter, wobei sich aber wie bei allen Systemen zeigt, dass nicht immer der nächstgelegene Adapter gewählt wird. Wenn die Verbindung zu einem weiter entfernten Adapter noch mit 500 Mbit/s im WLAN besteht, bleibt das Notebook mit diesem verbunden und wechselt zunächst nicht auf den näheren WiFi-Adapter, der mit 867 Mbit/s angesprochen werden könnte. Der WLAN-Wechsel selbst erfolgt dabei quasi nahtlos und sorgt nicht für Aussetzer. Wann die WiFi-next-Adapter und wann das Notebook den Wechsel des Zugriffspunktes initiiert hat, lässt sich im Test allerdings nicht nachvollziehen.
Hier hilft der Vergleich mit der ersten Generation und der Fritz!Box. Beim Blick auf das Fritz!Box-Set zeigt sich, dass die WLAN-Verbindung zur Fritz!Box mit Abstand am längsten gehalten und nur im Notfall aufgegeben wird. Selbst wenn die Verbindung nur noch mit knapp 30 Mbit/s besteht, wechselt das Notebook nicht auf einen Fritz!Repeater 3000, sondern bleibt mit der Fritz!Box 7590 verbunden. Ein manuelles Deaktivieren und Aktivieren des WLANs am Notebook führen dann bei der Neuverbindung zum Wechsel auf den Fritz!Repeater 3000.
AP-Steering auch bei Mischbetrieb
Das Access-Point-Steering der devolo Magic 2 WiFi next funktioniert dabei auch im Mischbetrieb mit der ersten Generation an diesen Adaptern weiterhin, nicht aber an denen der ersten Generation, die es aufgrund anderer WLAN-Chips schlicht nicht beherrscht. Sämtliche Vorteile der neuen Generation muss ein Nutzer bei der Erweiterung seines bestehenden Netzwerks somit nicht außen vor lassen.
Fazit
Reibungsloser Betrieb im Alltag
An der einfachen Inbetriebnahme und dem reibungslosen Betrieb des Systems ändert sich auch mit der zweiten Generation der G.hn-Adapter von Devolo nichts. Magic 2 WiFi next ist kurz nach dem Anschließen aller Komponenten einsatzbereit, das WLAN ist voreingestellt und wer sich mit der Konfiguration nicht weiter auseinandersetzen möchte, muss dies auch nicht tun. Lohnenswert kann es aber trotzdem sein, da der Standort für die Powerline-Verbindung mitunter eine wichtige Rolle spielt.
Erneut wünschenswert wäre ein Set, in dem alle Komponenten weitere LAN-Anschlüsse und eine WLAN-Funktion bieten. Im Multiroom-Set ist die LAN-Komponente nur eine Schnittstelle zwischen Powerline-Netzwerk und Modem beziehungsweise Router.
Sinnvolle Erweiterung des WLANs
MU-MIMO und Access-Point-Steering sind zweifellose sinnvolle Ergänzungen, mit denen Devolo die WLAN-Funktionalität des Sets aufwertet. Der WLAN-Wechsel zwischen den Adaptern funktioniert reibungslos und schnell – und schneller als bei der ersten Generation und insbesondere auch im Vergleich zum Fritz!Box-Mesh. Teurere Tri-Band-Mesh-WLAN-Systeme haben im Alltag trotzdem bei der reinen Geschwindigkeit meist die Nase vorn, da die WLAN-Verbindung zwischen den Komponenten mitunter schneller ist als Powerline. Powerline ist deshalb insbesondere dann eine sinnvolle Alternative, wenn WLAN keine zuverlässige Funkverbindung zwischen den Komponenten mehr garantiert oder nur Dual-Band zum Einsatz kommt, denn Dual-Band-Systeme werden häufig geschlagen und den WLAN-Endgeräten stehen beim Devolo-System weiterhin beide Frequenzbänder für die Verbindung zur Verfügung, da die Adapter über Powerline kommunizieren.
Die Messungen zu den Übertragungsraten im Netzwerk, die je nach baulichen Gegebenheiten und schon zwischen den Komponenten sehr unterschiedlich ausfallen, können immer nur ein Orientierungspunkt sein. So sind vor allem die Systeme untereinander im Test zu vergleichen, nicht aber die absoluten Zahlen als Messlatte für zuhause.
Bei der Software bleibt Potenzial
Verbesserungspotenzial weist die Software von Devolo auf – sowohl für Windows und macOS als auch für Smartphones. Einerseits, da immer wieder einzelne Adapter aus der Übersicht verschwinden, um kurz darauf wieder angezeigt zu werden. Andererseits, da die Funktionalität sehr begrenzt ist und für so gut wie alle Funktionen auf die Konfigurations-Website des jeweiligen Adapters gesprungen werden muss. Diese enthalten dann aber alle wichtigen Funktionen in übersichtlichen Menüs. Die Software ist so nur ein Sprungbrett, aber kein sinnvolles Werkzeug.
Wer bereits die erste Generation nutzt oder eine Neuanschaffung plant, sollte direkt auf die next-Adapter setzen und nicht mehr die erste Generation kaufen. MU-MIMO und Access-Point-Steering sind den Aufpreis im Alltag wert.
ComputerBase hat das Magic-2-WiFi-next-Set leihweise von Devolo zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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