GeForce RTX 3080 FE im Test: Preis, Preis-Leistung und Fazit
7/7Preise im Vergleich
Neben der von Nvidia versprochenen Leistung war der für die GeForce RTX 3080 ausgerufene Preis die große Überraschung zur Präsentation. Und das kommt nicht von Ungefähr.
Mit 699 Euro UVP ist die neue 80er günstiger als der Vorgänger und dessen im Preis gesenkte Super-Neuauflage und trotzdem deutlich schneller. Bei Turing gab es gegenüber Pascal hingegen nur mehr Leistung gegen Aufpreis. Den mit Turing Ende 2018 noch einmal forcierten Preisanstieg setzt Nvidia mit Ampere zumindest unterhalb des Topmodells nicht fort.
Modell | UVP zum Marktstart | Marktstart |
---|---|---|
GeForce RTX 2080 Ti | 1.249 Euro | 19. September 2018 |
GeForce RTX 2080 FE | 849 Euro | 19. September 2018 |
GeForce GTX 1080 FE | 819 Euro | 9. März 2017 |
GeForce GTX 1080 FE | 789 Euro | 17. Mai 2016 |
GeForce GTX 980 Ti FE | 739 Euro | 1. Juni 2015 |
GeForce RTX 2080 Super FE | 739 Euro | 23. Juli 2019 |
GeForce RTX 3080 FE | 699 Euro | 17. September 2020 |
GeForce RTX 2070 FE | 629 Euro | 16. Oktober 2018 |
GeForce RTX 2070 Super FE | 529 Euro | 2. Juli 2019 |
GeForce GTX 1070 FE | 499 Euro | 9. Juni 2016 |
Gegenüber Pascal hinkt der Vergleich allerdings etwas, denn die GeForce GTX 1080 war bis zur GeForce GTX 1080 Ti die schnellste Grafikkarte am Markt – die GeForce RTX 3080 hat diese Position nicht inne. Im Vergleich mit der damals 2. Reihe, der GeForce GTX 1070 FE, kostet eine GeForce RTX 3080 vier Jahre später weiterhin mehr.
Die Founders Edition der GeForce RTX 3080 gibt es für 699 Euro exklusiv im Nvidia-eigenen Shop zu kaufen. Custom Designs starten zeitgleich, wenn auch in der Regel mit Aufpreis.
Preis-Performance-Verhältnis
Weil die neue Ampere-Karte 350 Euro weniger als die GeForce RTX 2080 Ti kostet und dennoch schneller ist, steht sie im Preis-Leistungs-Diagramm deutlich besser da. Sie schafft am Ende sogar das Kunststück, mehr FPS pro Euro zu liefern als die GeForce RTX 2070 Super und liegt in dieser Disziplin gleich auf mit der Radeon RX 5700 XT.
Fazit
Ampere, die Einheit für die physikalische Größe elektrische Stromstärke, ist bei der GeForce RTX 3080 (FE) mehr als nur der Name der GPU-Architektur. Der Name ist Programm. Die GeForce RTX 3080 präsentiert sich in den Benchmarks wie vom Hersteller versprochen stark, braucht dafür aber auch mehr Strom. In Kombination mit dem Preis, Fortschritten bei Raytracing und dem Kühler der Founders Edition wird aus dem ersten Gaming-Ampere-Modell eine richtig gute Grafikkarte, die Erinnerungen an den Sprung von Maxwell zu Pascal wachwerden lässt.
Modell | UVP zur Vorstellung | Leistungsgewinn* gegenüber Vorgänger |
---|---|---|
Die None-Ti im Zeitverlauf | ||
GeForce GTX 780 | 641 Euro | n.a. |
GeForce GTX 980 | 540 Euro (-16 % ) | +26 % |
GeForce GTX 1080 | 789 Euro (+46 %) | +64 % |
GeForce RTX 2080 | 849 Euro (+8 %) | +40 % |
GeForce RTX 3080 | 699 Euro (-18 %) | +65 %* |
Die Ti im Zeitverlauf | ||
GeForce GTX 780 Ti | 650 Euro | n.a. |
GeForce GTX 980 Ti | 739 Euro (+15 % ) | +50 % |
GeForce GTX 1080 Ti | 819 Euro (+11 %) | +75 % |
GeForce RTX 2080 Ti | 1.259 Euro (+54 %) | +35 % |
GeForce RTX 3090 | 1.499 Euro (+19 %) | ? |
Alle Angaben auf Basis ComputerBase-Rating in 2160p. * 60 Prozent zur RTX 2080 FE Super, die 5 Prozent vor der RTX 2080 FE liegt. |
Viel mehr Leistung, auch mit Raytracing
Wer eine Grafikkarte für Ultra HD oder für hohe Frameraten sucht, ist bei der GeForce RTX 3080 genau richtig aufgehoben. Die neue Grafikkarte ist in klassischen Rasterizer-Titeln 60 Prozent schneller als die GeForce RTX 2080 Super und liegt damit sogar 31 Prozent vor der GeForce RTX 2080 Ti. Im Testparcours gibt es kein Spiel, das nicht in Ultra HD bei maximalen Grafikdetails flüssig läuft. Und oft sind auch mehr als 60 FPS möglich. Das schafft derzeit keine andere Grafikkarte.
Wer den Leistungsverlust bei aktiviertem Raytracing von Ampere und Turing miteinander vergleicht, stellt fest, dass die GeForce RTX 3080 etwas weniger FPS als die GeForce RTX 2080 Ti verliert. Dabei gilt die Devise: Je mehr Raytracing genutzt wird, desto mehr setzt sich Ampere ab. Der Unterschied ist zwar geringer, als die isoliert versprochenen Vorteile bei den RT-Kernen erhoffen lassen haben, doch in Kombination mit der deutlich höheren Rohleistung läuft Raytracing spürbar besser als zuvor.
Die GeForce RTX 3080 ist schnell genug für volle Raytracing-Details in WQHD, wer das in Version 2.0 sichtbar gereifte DLSS hinzu schaltet, kann Raytracing auch flüssig in Ultra HD nutzen. Das ist mit der Turing-Generation so nicht möglich. DLSS ist dagegen ohne Anpassung im Programmcode nicht flotter auf Ampere geworden. Es gibt neuerdings zwar einen DLSS-Modus für die 8K-Auflösung, getestet hat ihn ComputerBase aber noch nicht.
Ampere ist auf maximale Leistung getrimmt
Eine Überraschung liefert die GeForce RTX 3080 in Bezug auf die Effizienz. Ja, sie arbeitet – gemessen in FPS pro Watt – effizienter als die GeForce RTX 2080 Super und die GeForce RTX 2080 Ti, mit 10 Prozent Vorteil gegenüber der Ti ist der Fortschritt aber erstaunlich gering. Der Vergleich der GeForce RTX 3080 mit der GeForce RTX 2080 Ti bei 270 Watt zeigt allerdings, dass mit etwas weniger Takt ein viel besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Nvidia hat einen erstaunlich großen Teil der Effizienzverbesserungen von Fertigung und Architektur dafür genutzt, mehr Performance zu gewinnen. Auch die Tatsache, dass die GPU auf der Grafikkarte nahe am Maximum taktet, deutet darauf hin.
Warum Nvidia weitere 50 Watt TDP für die im Testparcours ermittelten vier Prozent Leistungsgewinn geopfert hat, wenn der Sprung in der Leistung doch auch ohne diese Maßnahme beachtlich ausgefallen wäre, bleibt vorerst offen.
Die Founders Edition kann 320 Watt
Die gute Nachricht wiederum ist: Der neue, innovative Kühler der Founders Edition ist deutlich besser als der der letzten Generation und kommt mit den 320 Watt gut zurecht. Trotz deutlich höherer Leistungsaufnahme und weiterhin vergleichsweise kleinem Fußabdruck arbeitet die Founders Edition ruhiger als das Pendant der GeForce RTX 2080 Ti. Leise ist die Grafikkarte beim Spielen zwar nicht und die GeForce RTX 2080 Super FE ist leiser. Insgesamt ist der Geräuschpegel aber akzeptabel und stört zu keiner Zeit. Custom Designs bleibt dennoch Spielraum für Verbesserungen (zum Aufpreis). Ob sie es nutzen, wird die Redaktion zum Markstart am 17. September um 15:00 Uhr prüfen.
Klar aufgeholt hat der neue FE-Kühler im Leerlauf: Hier schalten die Lüfter erstmals ab, wenn es die Temperatur erlaubt. Ungeschlagen bleibt die FE bei Optik, Anmutung und Haptik.
Der Speicher legt nur minimal zu
Eine kleine Schwachstelle ist der Speicherausbau. Ja, die GeForce RTX 3080 hat mit 10 GB mehr Speicher als die GeForce RTX 2080 (Super) mit 8 GB, aber mehr als die kleinstmögliche Verbesserung ist dies eben nicht. Die hat dabei durchaus bereits heute einen entscheidenden Effekt: 10 GB reichen, um alle Spiele im Testparcours mit und ohne Raytracing problemlos wiederzugeben, 8 GB ermöglichen das nicht. Bedenkenlos in die Zukunft geht man mit 10 GB aber nicht, vor allem in Anbetracht der Next-Gen-Konsolen ist noch völlig unklar, was mit den VRAM-Ansprüchen bei zukünftigen Spielen passieren wird. Glaubhafte Gerüchte um Versionen mit mehr Speicher, die eine GeForce RTX 3090 mit gleich 24 GB durchaus unterstreicht, gibt es schon.
Das Gesamtpaket ist für 699 Euro stimmig
Stromverbrauch und Speicherausbau können ob der abgelieferten Leistung am Ende trotzdem nichts daran ändern, dass die GeForce RTX 3080 eine sehr gute, weil wie erwartet extrem schnelle und dafür vergleichsweise günstige Grafikkarte ist. Ergänzt um Fortschritte bei Raytracing, die vielen weiteren kleinen Verbesserungen und das Ökosystem gibt es für viele potentielle Kunden wenig zu meckern. Wer nach einer schnellen Grafikkarte schielt, für den ist die GeForce RTX 3080 zweifelsohne eine handfeste Option.
Das gilt im Endeffekt selbst für Besitzer einer GeForce RTX 2080 Ti, wenngleich die Testergebnisse für den ein oder anderen in diesem Punkt einen kleinen Dämpfer beinhalten: Der Leistungsschub ist gerade im Vergleich zu einer OC-Variante mit 15 Prozent nicht mehr groß. Weil der Wechsel zudem den Verzicht auf 1 GB Grafikspeicher bedeuten würde, ist das Bild für Ti-Inhaber selbst mit abschließender Kenntnis über die Leistungsfähigkeit der GeForce RTX 3080 nicht klar. Nvidia ist sich dessen bewusst, nicht umsonst gibt es über der GeForce RTX 3080 die GeForce RTX 3090, die mit nochmals mehr Leistung und 24 GB keine Zweifel mehr offen lässt, dass sie für Ti-Inhaber ein Upgrade bedeutet – wäre da nicht der Preis. Ob es zwischen 3080 und 3090 noch eine GeForce RTX 3080 Ti geben wird? Aktuell ist das nichts als Spekulation.
Kein Zweifel besteht hingegen daran, dass die bisherigen Spitzenmodelle GeForce RTX 2080 Super und GeForce RTX 2080 Ti mit Markteinführung der GeForce RTX 3080 auf Anhieb obsolet geworden sind. Wer vorhatte, auf diese Grafikkarten zu wechseln, erhält mit dem Ampere-Modell ein deutlich überlegenes Nachfolgeprodukt zum niedrigeren Preis.
AMD hat aktuell nicht einmal im Ansatz einen Gegenspieler zur GeForce RTX 3080. Das ändert sich möglicherweise Ende Oktober mit der Vorstellung der Radeon-RX-6000-Serie. Dass die neuen Radeons aber an die GeForce RTX 3080 heran reichen werden, auch dazu liegen noch keine gesicherten Informationen vor. Einen Hinweis darauf liefert ausgerechnet Nvidia mit Leistung und Preis der GeForce RTX 3080.
Wie geht es weiter?
Heute ist das Embargo für Tests der GeForce RTX 3080 Founders Edition gefallen, am 17. September um 15:00 Uhr startet der Verkauf. Das gilt auch für Custom Designs, zu denen es dann Tests geben wird. Alle weiteren wesentlichen Termine der kommenden Woche sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
(angenommener) Termin | offiziell bestätigt | |
---|---|---|
Tests GeForce RTX 3080 FE | heute | |
Tests GeForce RTX 3080 CD | Asus TUF Gaming OC & MSI Gaming Trio X im Test | |
Verkauf GeForce RTX 3080 FE & CD | 17.9. 15:00 Uhr | ja |
Tests GeForce RTX 3090 FE & CD | 24.9. 15:00 Uhr | nein |
Verkauf GeForce RTX 3090 FE & CD | 24.9. 15:00 Uhr | ja |
Tests GeForce RTX 3070 FE & CD | bis zum 15.10. 15:00 Uhr | nein |
Verkauf GeForce RTX 3070 FE & CD | 15.10. 15:00 Uhr | ja |
Vorstellung Radeon RX 6000 | 28.10. | ja |
ComputerBase hat die GeForce RTX 3080 FE von Nvidia zum Testen erhalten. Die Grafikkarten wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.