Jabra Elite 45h im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Warmer Klang mit guten Mitten
Der Jabra Elite 45h bietet ein solides Bassfundament, das trotz seiner On-Ear-Bauweise druckvoll agiert und auch bei leiser Musik tiefe Frequenzen sehr gut wahrnehmen lässt. Der Bass wird dabei differenziert ausgespielt und verschwimmt nicht zu dumpfem Brei. Insgesamt kann der Jabra Elite 45h seine warme Abstimmung aber nicht verkennen, was sich auch in den guten Mitten widerspiegelt, die ebenfalls sehr verständlich wiedergegeben werden.
Die Höhen können bei dieser Differenzierung und Prägnanz aber nicht ganz mithalten und sind der schwächste Bereich des Klangs des Elite 45h. Bei maximaler Lautstärke sind sie zudem etwas hart und zischen leicht. Bei normaler Lautstärke ist diese Härte hingegen nicht vertreten und kein Problem. Die unterrepräsentierten Höhen können über den Equalizer in der App etwas verbessert werden. Klassik ist jedoch weiterhin nicht die Stärke des Elite 45h.
Gute Telefonie
Bei der Telefonie bietet der Jabra Elite 45h eine gute Sprachverständlichkeit, weist aber die typischen Artefakte und ein leichtes Rauschen um das Gesprochene auf, die durch die Filterung der Umgebungsgeräusche entsteht. Denn auch wenn nicht alle unterdrückt werden, wird ein großer Teil herausgefiltert.
Latenz im Vergleich
Die Verzögerung zwischen Bild und Ton liegt beim Jabra Elite 45h bei 160 bis 180 ms und somit im normalen Bereich, den der Codec vorgibt. Der Kopfhörer fügt somit keine unnötige zusätzliche Verzögerung hinzu. Da als Codec nur SBC zur Verfügung steht, wurde sowohl unter Android als auch iOS damit getestet.
Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Jabra Elite 45h | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Sony WH-1000XM4 | 160–180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS/Android, AAC) |
JBL Club 950NC | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WH-CH710N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
iFrogz Airtime Vibe | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WH-1000XM3 | 160–180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Bowers & Wilkins PX5 | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Montblanc MB 01 | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum 3 Wireless | 80 ms (Android, aptX LL) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Marshall Monitor II A.N.C. | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
beyerdynamic amiron wireless copper | 160–180 ms (Android, aptX HD) / 160–180 (iOS, AAC) |
Fazit
Überragende Akkulaufzeit
Der Jabra Elite 45h bietet eine überragende Akkulaufzeit von fast 60 Stunden und kombiniert dies mit einem geringen Gewicht von nur 165 g, so dass er sich ideal für unterwegs eignet. Selbst wenn man das Aufladen mal vergisst, bringt die Schnellladefunktion den Elite 45h problemlos über den Tag. Der Klang ist insgesamt gut, wobei die Höhen etwas hinter den Mitten und dem Bass zurückbleiben. In diesem Punkt kann je nach persönlicher Vorliebe aber einerseits mit dem MySound-Hörtest und andererseits mit dem in der App integrierten Equalizer etwas nachgeholfen werden, so dass ein insgesamt guter, warmer Klang mit druckvollem Bass bleibt, der nur bei maximaler Lautstärke mit etwas zu harten Höhen zu kämpfen hat. Im Alltag und gerade unterwegs überzeugt er jedoch.
Als On-Ear-Kopfhörer ist die passive Isolierung jedoch weitaus geringer als bei Over-Ear-Modellen. Einen zusätzlichen Transparenzmodus bietet der Elite 45h nicht, benötigt ihn aber auch nicht. Eine aktive Geräuschunterdrückung fehlt ebenfalls, dafür ist das Modell aber schon zu einem Preis von rund 100 Euro verfügbar. Bei der Telefonie wird die Umgebung für den Angerufenen gut gefiltert und die Stimme ist verständlich.
Multi-Connect, aber nur SBC
Dank Multi-Connect kann der Jabra Elite 45h gleichzeitig mit zwei Endgeräten verbunden werden, so dass zwischen diesen die Wiedergabe gewechselt werden kann, ohne dass die Verbindung zu einem Gerät immer erst unterbrochen werden muss. Auf AAC oder aptX verzichtet Jabra beim Elite 45h allerdings, so dass neben SBC kein verlustärmerer Audio-Codec geboten wird.
Käufer müssen zudem beachten, dass der Elite 45h keinen zusätzlichen Audio-Eingang besitzt. Musik kann nur über Bluetooth zugespielt werden. Sollte der Akku leer sein, verstummt auch der Kopfhörer.
Geringer Anpressdruck nicht immer unproblematisch
Da der Kopfhörer durch seinen geringen Anpressdruck nicht bei allen Kopfformen fest hält, ist zudem ein Probetragen zu empfehlen. Unter den einfach zu wechselnden Ohrpolstern aus Kunstleder wird es zudem vergleichsweise warm. Lässt man den nur halb so hohen Preis außer Acht, ist der Bowers & Wilkins PX5 (Test) in Summe nicht nur wegen der aktiven Geräuschunterdrückung die bessere Wahl. Spielt jedoch auch der Preis eine Rolle, sind beide Modelle keine Konkurrenten.
ComputerBase wurde der Elite 45h leihweise von Jabra zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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