Mad Catz R.A.T. Pro X3 Supreme im Test: Fazit
3/3Die gesamte Erscheinung der R.A.T. Pro X3 Supreme wird maßgeblich durch ein Konzept definiert, das sich im Test auch als größte Stärke bewies: Das Streben nach möglichst hoher Anpassbarkeit. Mad Catz gelingt das durch ein modulares Chassis mit überwiegend sinnvoll konstruierten und teils weiterhin verstellbaren Bestandteilen, einem adjustierbaren Mausrad und einem äußerst potenten internen Speicher. Die zur Konfiguration dienende Software ist zwar nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, erfüllt ihren Zweck aber letztendlich zufriedenstellend.
Ärgerlich sind jedoch die unstimmige Wahl an Materialien, die nicht Haftung und Grip, sondern Design in den Fokus rückt, sowie ein zu steifes Kabel, das die Gleiteigenschaften der Maus potentiell nachteilig beeinflusst. Insbesondere angesichts der extrem hohen unverbindlichen Preisempfehlung von 230 Euro als unverständlich und unangebracht zu bezeichnen sind derweil die Tasten, die von bekannter Standardkost über schwammig und inkonsistent bis hin zu praktisch unbenutzbar reichen: Die Idee, dem Mausrad eine zusätzliche Funktionalität durch eine mögliche Joystick-Position zu geben, ist zwar interessant, die Umsetzung in der Praxis aber halbgar und selten sinnvoll einsetzbar. Ein klassisches Vier-Wege-Mausrad wäre hier die deutlich bessere Wahl gewesen.
Unverständlich, unnötig und letztendlich auch unnütz ist derweil die Implementierung einer zusammengeflickten USB-Abfragerate von 2.000 oder gar 3.000 Hertz, die hinsichtlich Umsetzung und Ergebnis an Corsairs Dark Core RGB Pro SE (Test) erinnert. Die Trickserei wird den im Marketing suggerierten Latenzen keineswegs gerecht und verbleibt gegenüber den nativen 1.000 Hertz als deutlich schlechtere Wahl.
So stellt sich letztlich die Frage, welchen Platz im Mausmarkt ein zwar interessantes, aber viel zu teures Eingabegerät finden kann. Die häufig vollmundig beworbenen Zusatzfunktionen münden zu oft in einer zu halbgaren Umsetzung, als dass ihnen ein echter, in der Praxis taugender Mehrwert zugesprochen werden könnte. Einzig die hohe Individualisierbarkeit bleibt als wirkliches Argument bestehen, kann die maximale Anomalie eines UVPs aber keinesfalls alleine tragen.
- Gute Sensorik bei 1.000 Hertz
- Modulares Chassis
- Adjustierbarer Mausrad-Widerstand
- Anpassbare Handballenauflagen
- Potenter interner Speicher
- Enttäuschende Sensorik bei 3.000 Hertz
- Inkonsistenter Tasten-Widerstand
- Mausrad-Funktionalität undurchdacht
- Steifes Kabel mindert Gleiteigenschaften
- Wahl der Oberflächenmaterialien fragwürdig
Zum gegebenen Preis empfohlen werden kann die R.A.T. Pro X3 Supreme also auch einer speziellen Nische nicht. Selbst die eigentlich unverhältnismäßig teuren Flaggschiffmäuse anderer Hersteller, beispielsweise die Viper Ultimate (Test), die Basilisk Ultimate (Test) oder die G502 Lightspeed (Test), kosten nicht selten 100 Euro weniger, stellen aber in jedem Fall eine deutlich rundere – und in dieser Relation sogar preislich attraktivere – Alternative dar.
ComputerBase wurde die R.A.T. Pro X3 Supreme leihweise von Mad Catz zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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