Nvidia GeForce RTX 3000: Der innovative Kühler der Founders Edition
Keine Evolution, sondern eine Revolution liefert Nvidia bei der GeForce RTX 3090 und RTX 3080 in der sogenannten Founders Edition. Das Nvidia-Design reicht von einer ungewöhnlich geformten Platine über neu platzierte Lüfter bis zum neuen 12-Pin-Stromstecker. Nach aktuellem Kenntnisstand gehen Custom Designs da nicht mit.
Neuartiger Kühler mit Mini-PCB und Lüfter auf der Rückseite
Für Innovation sorgt Nvidia nicht nur bei den Grafikchips mit neuer Ampere-Architektur, sondern auch beim Design der eigenen Grafikkarten. Ungewöhnlich wird es schon bei der Platine alias Printed Circuit Board (PCB), das nicht nur sehr kurz ausfällt, sondern am hinteren Teil eine dreieckige Aussparung besitzt. Diese schafft Platz für eine weitere Neuheit: Erstmals sitzt ein Lüfter auf der eigentlichen Rückseite der Grafikkarte. Der darunter liegende Radiator nutzt die Lücke im PCB, das laut Nvidia 50 Prozent kleiner als beim Turing-Vorgänger ausfällt.
Dem gegenüber sitzt ein weiterer Lüfter an eher gewohnter Position auf der Vorderseite, allerdings sehr dicht an der Slotblende. Beide Lüfter saugen kühle Luft von unten an, geben die erwärmte Luft aber getrennt voneinander über die Slotblende (vorne) beziehungsweise in Richtung des üblichen Platzes eines Gehäuselüfters (hinten) ab – das Titelbild zeigt den Luftstrom. Der neue Kühler sei „dreimal so leise“, kühle 20 °C stärker und schaffe 90 Watt mehr Verlustleistung als das Pendant bei Turing, warb Nvidia-CEO Huang, ohne jedoch zu sagen, welches Modell hier mit welchem Vorgänger verglichen wird. Auf einer Grafik ist zudem von 30 Prozent mehr Effizienz und 55 Prozent größerem Luftdurchsatz die Rede.
Das neue Kühlkonzept kommt aber nur bei RTX 3090 (ab 1.499 Euro) und RTX 3080 (ab 699 Euro) in der Founders Edition zum Einsatz. Bei der RTX 3070 FE (ab 499 Euro) sitzen die beiden Lüfter wie bei den Turing-Modellen auf der Oberseite. Der Kühler der RTX 3090 erscheint bei gleichem Prinzip größer als bei der RTX 3080. Bisher bekanntgewordene Custom Designs scheinen sich vorerst nicht an Nvidias neuem Ansatz zu orientieren.
HDMI 2.1 hält Einzug
Auch abseits des Kühlers, der GPU und des Speichers gibt es der GeForce RTX 3000 technische Neuigkeiten. An der Slotblende gibt es neben drei Mal DisplayPort 1.4a auch eine HDMI-Buchse nach dem neuen Standard HDMI 2.1, der etwa 4K UHD mit 120 Hz und HDR ermöglicht. Erste Monitore mit HDMI 2.1 lassen zwar noch auf sich warten, aber gibt es bereits einige spieletaugliche Fernseher wie den LG OLED 48CX (Test) und die Sony Bravia A9 Master Series.
Neuer 12-Pin-Stecker
Einen auch physisch neuen Anschluss gibt es bei der Stromversorgung: Erstmals kommt ein PCIe-Stromanschluss mit 12 Polen zum Einsatz, dessen Größe durch das kleinere Molex-Micro-Fit-System einem herkömmlichen 8-Pol-Anschluss nahe kommt. Noch ist der Standard aber nicht etabliert, weshalb es zunächst Adapterlösungen bedarf. Entsprechende Netzteilkabel mit 12-Pin-Stecker hat im Vorfeld etwa Sea Sonic gezeigt. Bei den Partnerkarten kommt der neue Stromstecker aber nicht zum Einsatz, sodass diese wie gewohnt auf 8- und 6-Pin-Stecker setzen – die Aushängeschilder mit GeForce RTX 3090 verfügen in der Regel über drei 8-Pin-Anschlüsse.
Bei der heutigen Vorstellung der RTX 3090, RTX 3080 und RTX 3070 ist Nvidia zwar nicht auf den neuen Anschluss eingegangen, doch ist er auf Bildern erkennbar.