RebornOS: Rolling Release auf Basis von Arch Linux mit zehn Desktops
RebornOS ist ein flexibles und stark anpassbares Rolling Release auf Basis der dem KISS-Prinzip folgenden und in erster Linie an fortgeschrittene Anwender adressierten Linux-Distribution Arch Linux, das sich anschickt, in die Fußstapfen von Antergos zu treten. Mit einer Armada an Desktops und maximaler Freiheit soll es gelingen.
Die nächste Distribution beansprucht ihr Erbe
Die im Mai 2019 eingestellte Linux-Distribution Antergos aus Galicien hat als besonders einsteigerfreundliches, da vollständig vorkonfiguriertes Arch-Derivat, eine große Lücke innerhalb der Linux-Gemeinschaft hinterlassen, um die sich in der Zwischenzeit zahlreiche potenzielle Erben des vormals beliebten Rolling Releases streiten.
Passend dazu bedeutet das galicische Wort „Antergos“ übersetzt „Ahne“, dessen Erbe gemeinhin die niederländische Distribution EndeavourOS angetreten hat. Doch auch andere Projekte wie das aus der Feder des belgischen Entwicklers Erik Dubois stammende ArcoLinux und das noch junge Garuda Linux sind im Rennen.
Unter dem Motto „Made with You – Made for You“ möchte auch das ebenfalls noch sehr junge Betriebssystem RebornOS ein Stück vom Antergos-Kuchen abhaben und die Vorteile von Arch Linux mit einem einfach zu bedienenden Konzept und eigenen Innovationen kombinieren. Die Idee klingt durchaus vielversprechend.
Linux 5.8 mit aktuellen Softwarepaketen
Typisch für ein Arch-Derivat, basiert auch RebornOS auf dem neuesten aller Betriebssystem-Kernel vom Typ Linux 5.8 und begrüßt den Anwender nach der Installation mit topaktuellen Softwarepaketen in seinen Repositorien, die sich auf Wunsch mit Hilfe einer grafischen Paketverwaltung, dem RebornOS Installer auf Basis von „Cnchi“ installieren lassen. Zu nennen wären hier beispielsweise die Browser Firefox 80, Chromium 85 und Opera 71 sowie die freie Office-Suite LibreOffice 7.0, aber auch zahlreiche Beta- und Entwicklerversionen werden über das in der Basis bereits aus Antergos bekannte Paketmanagement der Linux-Distribution angeboten.
Die Auswahl an aktueller Software wird zudem über das Linux-Paket-Management Flatpak erweitert, das Anwendungen mittels einer Sandbox vom Rest des Systems installiert und in der Version 1.8 eine verbesserte P2P-Unterstützung für die Installation des OSTree Peer-to-Peer erhalten hat. Zudem steht auch der Software Manager Pamac zur Verfügung, der Anwendungen und Tools übersichtlich aufbereitet für den Anwender auflistet und eine schnelle Installation, Deinstallation sowie Updates ermöglicht.
Auch für Spieler ist gesorgt, denn die Windows-kompatible Laufzeitumgebung Wine ist in der Version 5.14 ebenfalls mit an Bord und lädt gemeinsam mit dem FOSS-Spiele-Manager Lutris zum Spielen unter Linux ein.
Wahlfreiheit zwischen zehn Arbeitsumgebungen
RebornOS bietet Einsteigern zudem die Möglichkeit, zwischen insgesamt zehn Arbeitsumgebungen in Form von ausgewachsenen Desktop-Umgebungen sowie ressourcensparenden Fenstermanagern zu wählen und diese ohne große Vorkenntnisse kennenzulernen. Zur Auswahl stehen neben den bekannten Größen wie KDE Plasma 5.19.5, Gnome 3.36.5, das zeitnah von Gnome 3.38 abgelöst werden wird und Xfce, auch das von Deepin 20 bekannte Deepin Desktop Environment (DDE), MATE, Cinnamon und die leichten OpenBox, i3, LQXt und Enlightenment.
Das rund 2 GB große Systemabbild von RebornOS (ISO) lässt sich mit einem entsprechenden Tool wie Ventoy oder Rufus auf ein USB-Speichermedium schreiben und im Anschluss risikolos als Live-Betriebssystem testen.
Weitere Informationen haben die Entwickler auf der offiziellen Website der Linux-Distribution zusammengefasst, zudem steht eine aktive Discord-Community Anwendern mit Rat und Tat zur Seite.
Die Redaktion dankt Community-Mitglied „CB-Andi“ für den Hinweis zu dieser Meldung.