Samsung Galaxy Tab S7+ im Test: Sinnvolle Schutzmechanismen
6/9Neben der Sicherung des Tablets mittels PIN, Passwort oder Muster stehen auch dieses Mal sowohl eine Gesichtserkennung wie auch der im Display eingelassene Fingerabdrucksensor zur Verfügung.
Die Gesichtserkennung ist auch beim neuen Galaxy Tab schnell eingerichtet: Das Gerät mit der Kamera nach oben vor das gut ausgeleuchtete Gesicht halten, fertig. Brillenträger benötigen einen Schritt mehr. Entgegen der Entsperrung per Fingerabdruck ist eine Speicherung mehrerer Gesichtsdaten zudem nicht möglich. Eine weitere Person kann zwar über den Umweg des alternativen Aussehens eingebracht werden, offiziell dafür vorgesehen ist die Funktion aber nicht. Wird das Tablet also als Familiengerät verwendet, wäre diese Sicherungsmethode eher suboptimal. Etwas erhöht wird die Sicherheit, wenn auf geöffnete Augen bestanden wird.
Verfolgt man die Evolution der Gesichtserkennung über die verschiedenen Samsung-Produkte der letzten Jahre hinweg, wird deutlich, wie sich die Funktion stetig verbessert hat. Dies wird auch an der Geschwindigkeit ersichtlich – das Tablet aus den Standby genommen und in die Kamera geschaut, dauert es nur den gefühlten Bruchteil einer Sekunde und das S7+ ist entsperrt. Vorgängermodelle benötigten hierfür noch spürbar länger, womit die etwas unsichere Methode des schnellen Erkennens nun nicht mehr nötig ist.
Im Test arbeitete die Sicherheitsfunktion zuverlässig. Gesichter konnte sie mit und ohne Brille gut zuordnen, unbekannten Personen wurde der Zugriff zum System zuverlässig verwehrt. Sollte das Licht für eine Erkennung nicht ausreichen, kann das Display als erhellende Leuchtquelle hinzugezogen werden, was bei erforderten geöffneten Augen jedoch ein wenig unangenehm werden kann.
Schneller eingerichtete Fingererkennung
Verbessert hat sich auch die Erkennungsrate des Abdrucksensors. Wurde die Einrichtung beim Galaxy Tab S6 im damaligen Test noch mit einer Geduldsprobe verglichen, geht die Einrichtung nun viel einfacher vonstatten. Der jeweilige Finger muss lediglich auf den ausgewiesenen Bereich gelegt und dessen Position geändert werden, dann ist die Erkennung in wenigen Sekunden abgeschlossen. Insgesamt können dem System drei Abdrücke hinzugefügt werden, womit die Funktion zumindest für die gleiche Anzahl von Personen genutzt werden kann.
Damit im entsperrten Zustand keine unbefugten Änderungen am Sicherheitsmechanismus vorgenommen werden können, werden die Einstellungen zusätzlich wahlweise durch eine PIN, ein Kennwort oder ein Muster geschützt.
Rudimentäre Kindersicherung
Etwas fragwürdiger erscheint dabei die Kindersicherung. Wieso sollte ein Tablet, das eher für den produktiven Einsatz gedacht ist, in Kinderhände gelangen? Bei günstigeren und vor allem kleineren Tablets von Samsung würde die Funktion durchaus Sinn ergeben, aber beim S7+?
Dabei hat die Funktion von sich aus mit einem für Kinder angepassten Startbildschirm nicht wirklich viel zu bieten. Aufgerufen wird der Schutz über das Icon im App-Drawer oder über die Schaltfläche in den Quick-Settings. Bei der ersten Einrichtung muss der Applikation von den Eltern noch eine PIN vergeben werden, mit welcher der gesicherte Bereich wieder verlassen werden kann oder die bei Änderungen abgefragt wird.
Die Software selbst wartet wie bereits bei den vergangenen unterstützten Samsung-Tablets mit einer quietschbunten Oberfläche auf, bei der sich alle Kinder ab fünf Jahren nicht mehr ernst genommen fühlen dürften. Dies ist auch an den wenigen dazugehörigen Programmen erkennbar, die kleine Mal-, Musik- oder Spiel-Software bieten, die nur kleine Kinder vom Hocker reißen können. Zur Ausstattung gehören auch eine Galerie, ein Browser sowie ein Musik- und Videoplayer, deren Inhalte vorher von den Eltern freigegeben werden müssen. Die Kamera-App kann darüber hinaus komplett deaktiviert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, vorher über den Play Store oder andere Bezugsquellen installierte Apps für die geschützte Umgebung freizugeben.
Des Weiteren gibt Samsung Eltern diverse Kontrollen an die Hand, um die Tablet-Zeit der Kinder einzuschränken oder an gewisse Bedingungen zu knüpfen. Darüber hinaus kann auf Wunsch eine Übersicht über die Kindes-Aktivitäten der vergangenen sieben Tage aufgezeigt werden.