US-Sanktionen: Samsung, LG und SK Hynix beenden Huawei-Geschäfte
Übereinstimmenden Medienberichten aus Südkorea zufolge wird ab dem kommenden Dienstag das Geschäft seitens Samsung, LGs Displaysparte und SK Hynix mit Huawei eingestellt, um den bestehenden US-Sanktionen nachzukommen. Der Schritt wurde seitens Huawei erwartet, die seit Wochen Hamsterkäufe tätigen.
Die 120-Tage-Frist läuft aus
Zuletzt war an der Speicherbörse in Asien der tagesaktuelle Preis für DRAM-Chips und Speichermodule zwischenzeitlich um bis zu 15 Prozent in die Höhe geschnellt, da Huawei vor dem Inkrafttreten eines möglichen Verkaufsstopps seine Lager füllen wollte. Besagter Stopp könnte nun in knapp einer Woche, am 15. September 2020, eintreten. Dann endet die 120-Tage-Frist, die Mitte Mai auferlegt wurde.
Die US-Sanktionen gegen Huawei wurden im Frühjahr verschärft und räumten dazu eine Frist von 120 Tagen Übergangszeit ein. Drittfirmen, die den Sanktionen nicht Folge leisten, müssen ihrerseits Repressalien fürchten. TSMC als weltgrößte Foundry hatte bereits erklärt, keine Halbleiterprodukte mehr an Huawei zu liefern. Mit Samsung steht nun die nächste große Foundry vor dem Schritt. Da Samsung aber nicht nur SoCs sondern auch Flash, DRAM und Displays fertigt und an chinesische Firmen liefert, sind die Auswirkungen dort nach Einschätzungen von Analysten deutlich größer.
Betroffen sind weitere koreanische Firmen, allen voran LG und mit SK Hynix ein weiterer großer Speicherhersteller. LG erwartet laut Aussagen gegenüber India Times nur einen geringen Einfluss auf den Umsatz, da nur wenige Panels von LG von Huawei genutzt werden. SK Hynix wird es laut Analysten härter treffen, 40 Prozent des Umsatzes mit produzierten Chips basiert auf Geschäften mit China.
Ausweich-Foundry SMIC ebenfalls unter Beschuss
Für Huawei wird die Lage immer ernster. Eines der aktuellen Ausweich-Standbeine, die Fertigung in China bei SMIC in 14 nm, ist ebenfalls unter Beschuss. Reuters berichtete vor wenigen Tagen, dass sich die US-Regierung auch diese Firma genau ansehe und vermutlich auf die schwarze Liste setzen werde. Spätestens dann würde es für Huawei beinahe unmöglich werden, passende moderne Chips für ihre Produkte in größerem Umfang zu erhalten.