Western Digital: Manche HDDs der „5400 rpm class“ rotieren mit 7.200 U/min
Einige Festplatten von Western Digital arbeiten mit einer Drehzahl von 7.200 U/min, obwohl die Angaben des Herstellers 5.400 U/min andeuten. Das haben Messungen von Anwendern ergeben. Eine höhere Drehzahl bedeutet zwar in der Regel mehr Leistung, aber auch eine höhere Lautstärke und Leistungsaufnahme.
Messungen bestätigen ältere Hinweise
Mit Messungen der akustischen Frequenz wurde bei bestimmten WD-Festplatten festgestellt, dass deren Magnetscheiben anders als erwartet mit 7.200 U/min (120 Hz) statt 5.400 U/min (90 Hz) rotieren. Entsprechende Hinweise gehen bereits auf das vergangene Jahr zurück. Auf Reddit werden Details zum Messverfahren und den betroffenen Modellen zusammengefasst. Laut einer Liste sind überwiegend 8-TB-Modelle der Serien WD Elements und WD MyBook sowie WD Red Plus betroffen. Diese werden vom Hersteller als Festplatten der „5.400 U/min Klasse“ vermarktet, was demnach weit von der Realität entfernt ist.
Drehzahlangabe als schlechter Anhaltspunkt
Anwender, die auf der Suche nach möglichst leisen Festplatten sind, halten in der Regel nach Laufwerken mit 5.400 U/min Ausschau, da diese potenziell leiser aber auch langsamer als Modelle mit 7.200 U/min sind. Dies zeigt einmal mehr, dass die ohnehin schwammige Angabe der Rotationsgeschwindigkeit nicht allein für die Produktauswahl beachtet werden sollte. Ein Blick in die öffentlichen Datenblätter liefert Angaben vom Hersteller zu Lautstärke und Leistungsaufnahme, die ganz unabhängig von der real anliegenden Rotationsgeschwindigkeit erfüllt werden müssen. Zusätzlich helfen unabhängige Tests bei der Suche. Systemtools wie CrystalDiskInfo helfen wiederum in diesem Punkt nicht, denn dort wird statt der tatsächlichen Rotationsgeschwindigkeit die Herstellerangabe angezeigt.
Western Digital verweist auf Kostengründe
Indirekt hat Western Digital gegenüber Medien bestätigt, dass Modelle mit 7.200 U/min in Serien der „5400 rpm class“ eingesetzt werden. Laut der Stellungnahme hat dies wirtschaftliche Gründe: „Auf diese Weise können wir unsere Skaleneffekte nutzen und diese Einsparungen an unsere Kunden weitergeben“, heißt es. Solange die im Datenblatt hinterlegten Leistungsparameter stimmen, sieht der Hersteller offensichtlich keinen Anlass, die Angaben zur Drehzahl zu ändern.
For select products, Western Digital has published RPM speed within a “class” or “performance class” for numerous years rather than publishing specific spindle speeds. We also fine-tune select hard drive platforms and the related HDD characteristics to create several different variations of such platforms to meet different market or application needs. By doing so, we are able to leverage our economies of scale and pass along those savings to our customers. As with every Western Digital product, our product details, which include power, acoustics and performance (data transfer rate), are tested to meet the specifications provided on the product’s data sheet and marketing collateral.
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