Xbox Series S: Bei alten Spielen gibt es nur alte Verbesserungen
Die Xbox Series S wird die alten Spiele ohne Verbesserungen abspielen, die Microsoft mit dem „Xbox One X Enhanced“-Siegel kennzeichnet. Zwei Gründe kommen dafür in Frage: Die schwächere Hardware, aber auch die Generierung eines künstlichen Mehrwerts für die Premium-Konsolen der X-Reihe.
Im direkten Vergleich mit den technischen Spezifikationen anderer Xbox-Konsolen kann die Xbox Series S die One X mit einem stärkeren Prozessor und einer deutlich schnelleren Festplatte schlagen, besitzt allerdings etwas weniger und langsameren Arbeitsspeicher. Der deutlichste Unterschied liegt in der Rohleistung: Statt 6 TFLOPs erreicht die GPU nur 4 TFOPs und damit etwa ein Drittel weniger, wenngleich der Unterschied bei Bildwiederholraten durch die modernere RDNA2-Architektur nicht die gleiche Größe erreichen muss. Obwohl die Series S die Xbox One laut Microsoft „ungefähr“ um das Dreifache schlägt, fehlt ihr noch ein Stück zum teureren alten Modell.
Microsoft bleibt vage
Gegenüber Gamespew bestätigte ein Sprecher des Unternehmens, dass die Series S alte Spiele so wie die Xbox One wiedergeben wird. Das bedeutet, dass die Bildraten aufgrund der höheren Leistung stabil(er) werden und nicht mehr auf die dynamische Anpassung der Auflösung zurückgegriffen werden muss, Ladezeiten beschleunigt werden und die Darstellung von besseren Texturfiltern profitiert. Mehr passiert allerdings nicht, Auflösung und Co bleiben gegenüber der Xbox-One-Version unverändert.
In der Stellungnahme nannte Microsoft keinen Grund für diese Einschränkung und verwies lediglich darauf, dass die Konsole Next-Gen-Spiele in 1440p bei 60 FPS wiedergeben solle. Abwärtskompatible Titel würden in Übereinstimmung mit den ursprünglichen Absichten der Entwickler wiedergegeben, also mit der Xbox-One-Variante des betreffenden Titels. Möglich ist auch, dass die geringere Menge RAM das Laden der Xbox-One-X-Version verhindert. Ob spezifisch die Leistungsfähigkeit der Grund für diese Entscheidung ist, bleibt offen. Sie schafft ganz nebenbei aber ein nützliches Unterscheidungskriterium zum teureren Modell, das zudem konsistent in jedem Bereich, bei alten wie bei neuen Spielen, bessere Grafik bietet.
Für neue Spiele egal
Für neuere Titel spielt dieser Umstand aber eine untergeordnete Rolle. Gängige Angebote erhalten ein Update, mit dem Anpassungen für die Series-Konsolen vorgenommen werden. Betroffen ist daher zuvorderst der Bereich „Retro-Gaming“.