30-Mrd.-Übernahme: AMD soll an Kauf von Xilinx interessiert sein
AMD steht laut Medienberichten in Übernahmegesprächen mit Xilinx, dem Erfinder des sogenannten Field-Programmable Gate Arrays (FPGA). Der Deal könnte einen Wert von bis zu 30 Milliarden US-Dollar haben. Nachdem AMD in den letzten Jahren überhaupt keine Möglichkeiten hatte, Zukäufe zu tätigen, scheint nun die Zeit wieder reif.
Gemessen am Börsenwert, bei dem AMD mit 100 Milliarden US-Dollar und Xilinx mit 26 Milliarden US-Dollar steht, ist die Sache klar. Durch den typischen Premium-Aufschlag bei Zukäufen würde ein Übernahmewert um die 30 Milliarden US-Dollar für Xilinx realistisch werden.
Doch die Befürchtungen, AMD könnte sich übernehmen, schwimmen in der Medienlandschaft bereits mit. An der Übernahme von ATi hätte sich AMD damals fast verhoben, die schwierigen Jahre darauf brachten den Konzern an den Rand des Ruins. Heute steht er wieder deutlich besser da, der Großteil der Schulden ist getilgt, der Umsatz steigt durch zuletzt sehr gute Produkte stetig, auch der Gewinn legt zu. Dennoch wäre eine 30-Milliarden-Übernahme kein einfaches Unterfangen für AMD.
Dass es jedoch geht, bewies zuletzt Nvidia, die fast 40 Milliarden US-Dollar für ARM zahlen werden. Die Mischung aus Aktientausch, Barreserven durch neue Kredite und Optionen macht es möglich – so könnte es auch bei AMD laufen. Denn insbesondere die hoch bewertete Aktie ist derzeit wahrscheinlich das größte Kapital des Unternehmens.
Warum Xilinx?
AMD ist außerhalb seiner Kernkompetenzen mit x86-CPUs sowie GPUs und den davon abgeleiteten SoCs etwa für Spielkonsolen von Microsoft und Sony nicht (mehr) präsent. Das war das Gesundschrumpfen, das der Konzern in den vergangenen Jahren brauchte, um zu überleben. So wurden mögliche Ausflüge ins mobile Segment (abseits von Notebooks) oder auch mit ARM eingestellt, viele weitere Theorien erst mal in Schubladen gesteckt. Doch am 5G-Markt und ganz allgemein der Telekommunikation kommt AMD in Zukunft nicht vorbei.
Xilinx ist in diesem Segment einer der letzten Branchenriesen, der unabhängig ist, und hat laut eigenen Angaben über 60.000 Kunden in den Industriekreisen und ein Patentportfolio von fast 4.500 Schutzschriften. Wirtschaftlich stabil gibt es jedes Quartal Gewinne, der Umsatz bewegt sich pro Quartal langsam auf die Milliarden-Marke zu.