Apple iPad (2020) im Test: Leistung auf Topniveau dank A12 Bionic
2/2Auch ohne das schnellere ProMotion-Display ist das Basismodell des iPad für 99 Prozent der Aufgaben des Alltags schnell genug und für zukünftige iPadOS-Updates gewappnet. Selbst das normale iPad trumpft mit sehr kurzen Ladezeiten bei Apps und einer allgemein exzellenten Bedienung auf. Das gilt umso mehr, da nun mit dem A12 Bionic ein deutlich schnellerer Prozessor aus 7-nm-Fertigung verbaut wird. In puncto Rohleistung spielt Apple damit ganz oben mit und muss sich nicht vor den stärksten, deutlich teureren Android-Tablets verstecken. Ganz im Gegenteil: Im Android-Umfeld gibt es kein Tablet für 360 Euro, das eine vergleichbare Leistung aufweist. Apples eigene CPU-Kerne sind sehr schnell, aber vor allem die eigene GPU schlägt selbst eine Adreno 650 im Snapdragon 865. Bei allen produktiven und multimedialen Aufgaben mangelt es dem iPad zu keiner Zeit an Leistung. Die noch höhere Leistung eines iPad Pro wird wirklich nur dann benötigt, wenn es um den professionellen Einsatz eines Tablets etwa in der Video- oder Musikproduktion geht.
Erstes iPad mit Neural Engine
Mit dem A12 Bionic zieht in das iPad zudem erstmals Apple Silicon mit Neural Engine ein. Der nach dem A11 Bionic zweite Chip mit diesem Feature unterstützt respektive entlastet die CPU und GPU bei Aufgaben des maschinellen Lernens und führt Berechnungen zur Bereitstellung künstlicher Intelligenz aus. In der Praxis sind das zum Beispiel die Sprachverarbeitung für Siri, die Klassifizierung von Aufnahmen in der Fotogalerie oder eine bessere Unterscheidung von Objekten in AR-Anwendungen. Durch die Neural Engine wird die dafür benötigte Rechenleistung direkt auf dem Gerät zur Verfügung gestellt, anstatt Daten per Umweg in der Cloud analysieren zu müssen.
Akkulaufzeiten von rund 10 Stunden
Einfluss auf die Akkulaufzeiten hatte der neuere Chip im Test hingegen nicht. Apple verbaut wie im letzten Jahr einen Energiespeicher mit 32,4 Wh, der laut Datenblatt für das Surfen im Web oder die Videowiedergabe mit WLAN eine Nutzungsdauer von bis zu 10 Stunden ermöglichen soll. Mit 10:20 Stunden bei der Nutzung von YouTube in 720p-Auflösung bei 200 cd/m² Helligkeit erreichte das Tablet ziemlich exakt den von Apple angegebenen Wert. Wer das iPad also etwa auf einem Langstreckenflug für Filme verwendet, muss sich bei der Laufzeit keine Sorgen machen. Positiv fiel erneut der geringe Energiebedarf im Standby-Betrieb auf, da der Akku selbst bei mehreren Tagen der Nichtnutzung kaum an Ladung verliert. Apropos Laden: Diesen Vorgang wickelt Apple mit einem stärkeren 20-Watt-Netzteil mit modernem USB-Typ-C-Anschluss ab.
Fazit
Das iPad ist auch in der neuen Generation das beste Gerät in der mittleren Preisklasse, da es gute Hardware mit dem besten Betriebssystem und Software-Ökosystem für Tablets vereint. Die Veränderungen für das 2020er-Modell halten sich zwar in Grenzen, doch der neue A12 Bionic bringt einen ordentlichen Leistungsschub mit und dürfte für die kommenden Jahre ein solides Fundament für neue iPadOS-Versionen darstellen, die Apple bekanntlich für lange Zeit auch für ältere Geräte zur Verfügung stellt.
iPad-Besitzer können mit dem neuen Modell zudem Apples Zubehör nutzen, zumindest, sofern dieses den etwas älteren Smart Connector nutzt oder es sich um einen Apple Pencil der 1. Generation handelt. Das neueste Zubehör bleibt den teureren Apple-Tablets vorbehalten. Selbiges gilt für die besseren Displays, die erst ab dem iPad Air wirklich gut sind und mit ProMotion beim iPad Pro zum Besten am Markt zählen. Das normale iPad ist hingegen mit einem durchschnittlichen Bildschirm ausgestattet, der weder viel Lob noch Tadel kassiert, im Alltag aber zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Größter Pluspunkt sind nicht die Messwerte, sondern das 4:3-Format.
Das Display oder auch das Design zeigen, dass das Basismodell des iPad selbst mit dem letztjährigen Refresh auf 10,2 Zoll etwas in die Jahre gekommen ist, da iPad Air und iPad Pro im Direktvergleich so viel moderner wirken. Dennoch ist das iPad weiterhin ein gutes Tablet, das für 99 Prozent der Alltagsaufgaben mehr als ausreichend ist. Insofern erhält zwar nicht das getestete Topmodell mit 128 GB und LTE eine uneingeschränkte Empfehlung, das iPad an sich demonstriert aber nach wie vor Apples Stärken im Tablet-Segment und nimmt es spielend mit der Android-Konkurrenz auf.
- Sehr schneller A12 Bionic
- Hervorragende Verarbeitung
- iPadOS mit vielen Tablet-Apps
- Bildschirm im 4:3-Format
- Langer Support-Zeitraum
- Schneller Touch ID Sensor
- 3,5-mm-Klinkenbuchse
- Smart Connector für Zubehör
- Display ohne Laminierung
- Design etwas in die Jahre gekommen
ComputerBase wurde das iPad der 8. Generation leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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