Quartalszahlen: Apple schafft Umsatzrekord trotz spätem iPhone 12
Apple hat das Fiskaljahr 2020 mit einem neuen Umsatzrekord im vierten Quartal abgeschlossen. Mit dem Mac und dem immer umfangreicheren Services-Angebot hat Apple ebenfalls bisherige Rekorde gebrochen. Weil aber die verspätete iPhone-12-Familie nicht mehr in das aktuelle Quartal fällt, sind die Zahlen dort rückläufig.
Das vierte Geschäftsquartal 2020 hat Apple am 26. September mit einem Umsatz in Höhe von 64,7 Milliarden US-Dollar (55,4 Milliarden Euro) abgeschlossen. Im Vergleich zum letzten Rekordquartal Ende 2019 ist das eine Steigerung um ein Prozent. Das gesamte Fiskaljahr 2020 schließt Apple mit einem Umsatz in Höhe von 274,52 Milliarden US-Dollar (235 Milliarden Euro) und somit 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr ab.
Aufseiten des Gewinns muss Apple allerdings leicht Federn lassen. 12,67 Milliarden US-Dollar (10,8 Milliarden Euro) im vierten Quartal 2020 stehen für einen Rückgang von 7,4 Prozent. Auf das gesamte Fiskaljahr bezogen konnte Apple den Gewinn jedoch um 3,9 Prozent auf 57,41 Milliarden US-Dollar (49,2 Milliarden Euro) steigern.
Umsatzprognosen für künftige Geschäftsquartale gibt Apple in Zeiten der COVID-19-Pandemie nicht mehr aus. Apples Chief Financial Officer (CFO) Luca Maestri spricht weiterhin von einer sehr unbeständigen und herausfordernden Zeit für Apple.
Der Mac ist so erfolgreich wie nie zuvor
Umsatztreiber waren vor allem der Mac und Apples Services. 9,03 Milliarden US-Dollar des Umsatzes gehen alleine auf das Konto des Mac, der damit so erfolgreich wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte von Apple war. Neuanschaffungen auch für das Home-Office dürften beim Mac eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben.
Apple One startet heute
Apples Services kamen im letzten Quartal auf 14,55 Milliarden US-Dollar Umsatz, das ist mehr als doppelt so viel, als Apple mit dem iPad umsetzt. Mit Apple One, einer Zusammenstellung aus bereits bekannten Diensten zum reduzierten Preis, dürfte das Segment weiter gestärkt werden. Wie CFO Luca Maestri im Anschluss der Bekanntgabe der Geschäftszahlen bestätigte, soll Apple One noch diesen Freitag an den Start gehen.
Apple One ist in verschiedenen Abstufungen erhältlich. Für 14,95 Euro pro Monat erhält der Nutzer die Dienste Apple Music, Apple TV+, Apple Arcade und iCloud mit 50 GB Speicherplatz im „Individual“-Plan. Möchte man das Abonnement in der Familie unter bis zu sechs Personen teilen, kann das Familien-Abo „Family“ von Apple One für 19,95 Euro im Monat abgeschlossen werden. In diesem Abo-Plan beträgt der iCloud-Speicher 200 GB.
Fitness+ für dieses Quartal geplant
Mit Fitness+ hat Apple einen weiteren Service für digitale Sportkurse in Vorbereitung, der laut Maestri noch dieses Quartal zunächst in Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den USA starten soll. Fitness+ lässt sich mit Apple News+ im Apple-One-Abo „Premier“ mit 2 TB iCloud-Speicher für rund 30 US-Dollar pro Monat bündeln.
Spätes iPhone 12 sorgt für Umsatzeinbruch
Der späte Start der iPhone-12-Familie wiegt gleich doppelt schwer für Apple. Normalerweise entfällt bereits ein Teil des Umsatzes der neuen Smartphones auf das vierte Quartal, bevor dann der Großteil in der Holiday Season ab Black Friday und über Weihnachten erwirtschaftet wird. Dieser Anteil fehlt Apple im aktuellen Quartal, das darüber hinaus vor allem vom chinesischen Kaufverhalten beeinflusst wurde. Wie Apple-CEO Tim Cook sagte, sei China der am stärksten betroffene Markt von der Nichtverfügbarkeit neuer iPhones schon im September gewesen. Wie Bloomberg berichtet, war es für das iPhone das schlechteste vierte Quartal in China seit 2014.
Apples Umsatz mit dem iPhone ist im abgelaufenen Quartal um 20,7 Prozent auf 26,44 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Über alle Segmente nur auf China bezogen hat Apple 28,6 Prozent des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr verloren.
iPad und Apple Watch bleiben stark
Besser im Bereich Hardware lief es für das iPad, das mit einem Umsatz in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar ein deutliches Plus von 46 Prozent vorweisen kann. Auch bei den Wearables, also vor allem der Apple Watch und Air-Pods-Kopfhörern, sowie Home und Accessoires lief es mit 7,88 Milliarden US-Dollar Umsatz (+ 20,8 Prozent) deutlich besser als im letzten Jahr.