Beats Powerbeats Pro im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Basslastiger Klang ist besser als sein Ruf
Beats-Kopfhörern eilt ein Ruf des schlechten, dumpfen Klangs voraus, der bei den Powerbeats Pro so nicht bestätigt werden kann. Zweifellos ist die Abstimmung warm und basslastig, angesichts der Ausrichtung als Sport-Kopfhörer aber auch nachvollziehbar. Matschigen Einheitsbrei bekommt der Hörer dabei allerdings nicht geboten.
Das Klangbild ist insgesamt – mit Fokus auf Bass – gut abgestimmt und der durchaus druckvolle Bass wird auch bei leiser Lautstärke noch ausgespielt, obwohl etwas Klarheit verloren geht. An die Klarheit eines Sennheiser Momentum True Wireless 2 kommen die Powerbeats Pro aber ohnehin nicht heran – wenn sehr viele Frequenzen gleichzeitig um die Gunst des Treibers buhlen, müssen Abstriche gemacht werden. Insgesamt fehlt dem Klang sowohl beim Bass als auch bei den Höhen das letzte bisschen Dynamikumfang. Bei maximaler Lautstärke werden die Höhen zudem zu hart und fangen an zu zischen.
Dennoch ist der Klang insgesamt als durchaus gut zu bewerten und für den primären Einsatzzweck beim Sport, bei dem man ohnehin nicht jede Nuance genau wahrnimmt, gut geeignet – aber nicht nur dort.
Für gelegentliche Telefonate geeignet
Für die Telefonie setzen die Powerbeats Pro zwei Mikrofone und Beschleunigungsmesser mit Spracherkennung ein. In diesem Bereich kommt somit auch die Technik der AirPods zum Einsatz, wodurch die Stimme des Anrufers fokussiert und Hintergrundgeräusche ausgeblendet werden sollen.
Das Klangbild der Stimme bei der Telefonie ist fast identisch zu den AirPods. Der Anrufer klingt etwas dumpf und leise, ist insgesamt aber gut zu verstehen, was auch daran liegt, dass Hintergrundgeräusche gut gefiltert werden. Diese Filterung ist aber zu hören und führt bei ungünstiger Konstellation von Hintergrundgeräusch und Stimme zu leichten Verzerrungen.
Normale Latenz
Bei den Latenzen erreichen die Beats Powerbeats Pro die für AAC üblichen 160 bis 180 ms, so dass Videos unproblematisch wiedergegeben werden können, ohne eine störende Verzögerung zwischen Bild und Ton wahrzunehmen. Unterschiede zwischen Android und iOS sind dabei nicht festzustellen.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Bei den Powerbeats Pro von Beats ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Ihrem Einsatzzweck werden sie vollends gerecht, sie halten zu jeder Zeit sicher im Ohr und verrutschen nicht mal im Ansatz. Beim Sport ist auch der Klang, dem die letzten Nuancen, der absolute Dynamikumfang und die letzte Klarheit fehlen, wenn es hoch hergeht, kein primärer Kritikpunkt, sondern erfüllt mit seinem warmen Klangbild seinen Zweck. An Verarbeitung, Bedienung, Einzelnutzung und Akkulaufzeit gibt es nichts auszusetzen. Funktionen wie „Hey Siri“ unter iOS und das automatische Pausieren runden den Funktionsumfang ab, der durch den automatischen Gerätewechsel mit aktueller Firmware weiter verbessert wurde. Die Powerbeats Pro profitieren in dieser Hinsicht von der Technik der AirPods (Pro).
Was gerade beim Sport wie etwa beim Laufen aber fehlt, ist ein Transparenzmodus. Und das Ladecase fällt nicht nur zu groß, sondern mit 109 g auch zu schwer aus. Für den gebotenen Klang, der insgesamt gut ist, aber zweifellos nicht mit den besten kabellosen In-Ear-Kopfhörern mithalten kann, ist die unverbindliche Preisempfehlung von 250 Euro zu hoch angesetzt. Im Handel sind Powerbeats Pro derzeit in der getesteten Farbe Lava Red für 190 Euro erhältlich – immer noch kein Schnäppchen.
Die Integration in iOS ist gewohnt sehr gut, mit dem schnellen Wechsel und der Audiofreigabe werden aktuelle Funktionen unterstützt. Positiv hervorzuheben ist im Vergleich zu den AirPods deshalb eher die Unterstützung für Android, die sogar in der Kurzanleitung explizit genannt und mit einer nur für Android verfügbaren App bekräftigt wird. Beats darf, was Apple nicht will. Die Anpassungsmöglichkeiten sind dabei sowohl unter iOS als auch unter Android sehr begrenzt, denn im Grunde kann man nur einstellen, ob die Wiedergabe beim Herausnehmen eines Ohrhörers pausieren und automatisch beim Einsetzen fortsetzen soll.
Im direkten Vergleich mit den Anker Soundcore Spirit X2 (Test) bieten die Anker-In-Ears den besseren Klang und sind nach IP68 wasser- und staubdicht. Die Beats Powerbeats Pro verfügen dafür aber über die bessere Funktionalität, einen festeren Halt, der aber mehr Druck erzeugt, und eine bessere Integration in iOS.
- Guter Klang
- Sehr fester Halt auch beim Sport
- Sehr gute Akkulaufzeit
- Auto-Play und Auto-Pause
- Angenehmes Tragegefühl
- Vollständige Einzelnutzung
- Schnellladen
- Sehr gute Integration in iOS
- Optionale App für Android
- Kein Transparenzmodus
- Schweres und großes Ladecase
- Harte Höhen bei hoher Lautstärke
ComputerBase hat die Beats Powerbeats Pro leihweise von Beats zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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