Corsair Force MP400: M.2-SSDs mit 1 bis 8 TB QLC und üppigem SLC-Modus

Bei der neuen SSD-Serie MP400 setzt Corsair auf 3D-QLC-NAND für Speicherkapazitäten von bis zu 8 TB im M.2-Formfaktor. Über PCIe 3.0 x4 sollen die Spitzenmodelle Transferraten von 3.400 MB/s lesend und 3.000 MB/s schreibend erreichen, solange die Daten im SLC-Modus geschrieben werden. Beim 4-TB-Modell ist das lange möglich.

QLC-SSD mit üppigem SLC-Modus

Namentlich reiht sich der Neuling oberhalb der kaum noch verfügbaren MP300 als Einstiegsserie mit PCIe 3.0 x2 und der auf den ersten Blick ähnlich schnellen MP510 (Test) mit PCIe 3.0 x4 ein. Das Flaggschiff MP600 nutzt wiederum PCIe 4.0 x4 und erreicht rund 5.000 MB/s in der Spitze.

Gegenüber der MP510 ändert sich vor allem der Speicher: QLC-3D-NAND mit vier Bit pro Speicherzelle sorgt für mehr Speicherplatz und niedrigere Kosten, ist aber in puncto Leistung und Haltbarkeit schlechter als TLC-3D-NAND mit drei Bit pro Zelle aufgestellt. Unterschiede gibt es auch beim Controller, denn statt des Phison PS5012-E12 kommt die abgespeckte Variante PS5012-E12S zum Einsatz, die auf weniger DRAM-Cache zurückgreift.

	Force MP400	Force MP510
Formfaktor	M.2-2280
Schnittstelle	PCIe 3.0 x4
Controller	Phison PS5012-E12S	Phison PS5012-E12
NAND-Flash	QLC 3D	TLC 3D
Speicherplatz	1 TB, 2 TB, 4 TB, 8 TB	240 GB, 480 GB, 960 GB, 1,92 TB, 4 TB
Seq. Lesen/Schreiben (maximal)	3.480/3.000
4K Random Lesen/Schreiben (maximal)	610K/710K	610K/680K
TBW (pro TB)	200 TB (bei 1.000 GB)	1.700 TB (bei 960 GB)
Garantie	5 Jahre

Anhand der Eckdaten vom Hersteller ist der Nachteil durch den günstigeren QLC-NAND zunächst nicht auszumachen. Corsair nennt als maximale Datentransferraten 3.480 MB/s lesend und 3.000 MB/s schreibend (im SLC-Cache) und damit exakt die gleichen Maximalwerte für sequenzielle Übertragungen wie bei der MP510. Die IOPS-Werte bei wahlfreien 4K-Zugriffen liegen mit bis zu 610.000 lesend und 710.000 schreibend sogar noch etwas höher.

Circa 1 TB im „SLC-Modus“ beim 4-TB-Modell

Wie umfassend der SLC-Modus je Modell ausfällt, gibt auch Corsair einmal mehr nicht bekannt. Beim 4-TB-Muster in der Redaktion sind es aber offensichtlich die maximal möglichen 1 TB: Die ersten knapp 1 TB schreibt das Laufwerk mit deutlich über 1 GB/s, danach fällt die Leistung auf minimal 80 bis maximal 200 MB/s ab, bis die Daten dann wirklich mit 4 Bit pro Zelle geschriebenwerden.

Hinter einem SLC-Modus steckt kein separat verlöteter SLC-NAND, stattdessen werden die QLC-Speicherzellen nur mit ein statt vier Bit beschrieben, was deutlich schneller vonstatten geht. Bei einer 4-TB-QLC-SSD sind demnach maximal 1 TB im SLC-Modus möglich, bevor die SSD vollgeschrieben ist, weil jede Zelle mit einem Bit belegt wurde. Bevor weitere Daten geschrieben werden können, muss die SSD dann die Daten wirklich mit je vier Bit pro Zelle ablegen. Die Leistung sinkt deutlich.

Die MP400 kommt ab Werk ohne Kühler, sollte aber definitiv mit einem betrieben werden. Erste Tests zeigen, dass das Laufwerk unter Dauerlast warm wird und ohne Kühler zum Drosseln neigt. Mit Kühlblech im untersten Steckplatz des Gigabyte Aorus X570 Master gab es bisher hingegen keine Probleme.

Der potenziell geringeren Haltbarkeit des QLC-NAND trägt Corsair aber bei den Total Bytes Written (TBW) Rechnung und zwar mehr als deutlich. Nur 200 Terabyte geschriebene Daten sind bei der MP400 pro Terabyte Speicherplatz erlaubt, bevor die Garantie erlischt. Bei der MP510 mit 960 GB sind es hingegen 1.700 TB und damit mehr als die achtfache Datenmenge. Bleiben die TBW im Rahmen, dann beträgt der Garantiezeitraum alternativ fünf Jahre wie bei der MP510 und vielen anderen NVMe-SSDs dieser Art.

Die zweite M.2-SSD mit 8 TB für Endkunden

Die Corsair Force MP400 mit 8 TB ist die zweite M.2-SSDs mit dieser Speicherkapazität mit der Zielgruppe Endkunde am Markt. Bisher gibt es lediglich die Sabrent Rocket Q* in dieser Größe, alternativ sind klassische SATA-SSDs im 2,5-Zoll-Format mit 8 TB verfügbar.

Mit Preisempfehlungen von rund 145 Euro (1 TB), 290 Euro (2 TB), 650 Euro (4 TB) und 1.500 Euro (8 TB) liegen die kleinen Modelle nahe an den Straßenpreisen der MP510. Bei 4 TB gibt es nur wenige Alternativen mit M.2 und NVMe, von denen die Adata XPG Spectrix S40G mit 439 Euro erheblich günstiger, aber laut Eckdaten auch langsamer ist. Bei M.2 und NVMe mit 8 TB gibt es nur die besagte Sabrent Rocket Q, an deren Preis sich Corsair offenbar orientiert.

Ein Test folgt in Kürze

ComputerBase wird einen Test des 4-TB-Modells in Kürze veröffentlichen. 36 Stunden Zeit zwischen Eingang des Musters und Fall des Embargos waren trotz kontinuierlichem Einsatz im Parcours bisher nicht genug Zeit. Auf die vorgezogene Veröffentlichung einzelner Ergebnisse wird bewusst verzichtet. CrystalDiskMark-Ergebnisse haben eine Aussage, aber in Bezug auf QLC-Laufwerke mit SLC-Caches ist sie stark eingeschränkt. Das gilt auch für andere synthetische Benchmarks mit kurzen Lastanforderungen.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Corsair unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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