Mini-PCs mit AMD Ryzen Pro: Gigabyte bietet beim Brix Pro alternativ auch AMD-CPU
Die Mini-PC-Serie Brix Pro wird Gigabyte neben Intels neuer Prozessorgeneration Tiger Lake alternativ mit AMDs Ryzen-CPUs der Embedded-Familie bestücken. Abseits von vielen Videoausgängen und Platz für doppelten Massenspeicher, bieten die zwei Modelle nicht die Ausstattung der Intel-Pendants, werden vermutlich jedoch günstiger.
Mini-PC optional mit AMD Ryzen Embedded v1000
Nachdem die von Gigabyte auf Tiger Lake aktualisierte Mini-PC-Serie Brix Pro fürs Unternehmensumfeld vor wenigen Wochen von Gigabyte ins Rampenlicht gerückt wurde, folgen zwei weitere Ableger, die beim Ausstattungsniveau schlechter gestellt sind. Allen voran die fehlende Unterstützung von Thunderbolt in der vierten Generation sowie der mit Tiger Lake ebenfalls von Intel direkt integrierte Übertragungsstandard Wi-Fi 6 sind im Gigabyte Brix (GB-BSRE-1505) und dessen stärkeren Bruder Gigabyte Brix GTX Pro (GB-BSRE-1605) nicht zugegen.
Dies resultiert grundlegend aus dem Unterschied bei der Plattform, denn im mit Abmessungen von 196,2 × 140 × 44,4 mm (B × T × H) äußerlich ansonsten identischen schlanken PC-System, das ein geringes Volumen von 1,16 Liter bietet, steckt eine SBC-Hauptplatine (146 × 102 mm) mit verlöteter AMD-Ryzen-CPU. Im Mini-PC-Modell GB-BSRE-1505 arbeitet ein AMD Ryzen Embedded R1505G mit zwei Kernen, im GB-BSRE-1605 hingegen der AMD Ryzen Embedded V1605B mit vier Kernen.
Zwei- oder Vier-Kern-CPU mit Vega-GPU wählbar
Beide AMD-Embedded-CPUs stammen aus der mittlerweile fast zwei Jahre alten Familie Raven Ridge, können mit einer verdoppelten Anzahl an Threads aufwarten und bringen als interne Grafiklösung Vega 3 beziehungsweise Vega 8 mit. Die Nachfolger stehen als AMD Ryzen Embedded der V2000-Serie mit stärkerer GPU zwar bereits in den Startlöchern, offiziell hat AMD diese jedoch noch nicht enthüllt, weshalb auch entsprechende Produkte aktuell noch nicht in Sichtweite sind.
Zweimal M.2, jedoch ohne PCIe 4.0
Die größte Schwachstelle der betagten CPU-Familie kann auch der Brix Pro mit AMD-CPU nicht verbergen, denn mit maximal 32 GByte wird nur halb so viel Arbeitsspeicher als SO-DIMM in zwei Slots unterstützt, der zudem mit maximal DDR4-2400 langsamer als im Intel-Pendant arbeiten kann. Des Weiteren fehlt Aufgrund der Plattform PCIe 4.0 als schnellerer Standard für die M.2-Slots. Davon sind im AMD-Brix-Pro zwei vorhanden, lediglich einer kann mit PCIe-3.0-Laufwerken umgehen, die zweite Aufnahme ist nach SATA-Standard spezifiziert. Als Fallback-Lösung gibt es noch einen klassischen SATA-Anschluss.
Via HDMI 2.0 bis zu vier Displays parallel nutzbar
Die in AMDs Ryzen Embedded-CPUs der ersten Generation integrierte Vega-3- oder Vega-8-Grafikeinheit mit 192 respektive 512 Shadern wird über maximal vier HDMI-2.0-Ports ausgegeben. Sechs klassische USB-A-Anschlüsse, vier davon an der Front, sowie duale LAN-Anschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeit zählen zur weiteren Ausstattung. Ein schnellerer LAN-Port mit 2,5 GbE und das neuere WLAN-ax (Wi-Fi 6) samt Bluetooth 5.0 sind hingegen allein der Intel-Plattform vorbehalten. Für den kabellosen Datenaustausch im Netzwerk wird beim AMD-Brix-Pro ein Funkmodul mit Wi-Fi 5 (WLAN 802.11ac) samt Bluetooth 4.2 geboten.
Zum Lieferumfang des Gigabyte Brix und Brix GTX Pro aus der neuen AMD-Generation gehören ein 135-Watt-Netzteil und eine VESA-Halterung, um den Mini-PC hinter dem Bildschirm zu platzieren. Über die Preisgestaltung und Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt.