Live View: Google Maps erhält verbesserte AR-Navigation
Die im Frühjahr 2019 für Google Maps vorgestellte Augmented-Reality-Navigation erhält demnächst ein größeres Update, das die Navigation weiter vereinfachen, Sehenswürdigkeiten im Sucher markieren und das Navigationsziel besser in der echten Welt platzieren soll. Eine bisher Pixel-exklusive Funktion kommt zudem für alle Nutzer.
Google hatte die „Live View“ getaufte Augmented-Reality-Navigation für Google Maps erstmals letztes Frühjahr zur Google I/O gezeigt und im weiteren Verlauf des Jahres zunächst für Local Guides freigeschaltet. Seit August des letzten Jahres können alle Anwender von Google Maps für Android und iOS auf die Funktion zugreifen.
Sehenswürdigkeiten in zunächst 25 Städten
Etwas mehr als ein Jahr nach der Erstveröffentlichung für alle Nutzer steht für die kommenden Wochen ein größeres Update für Live View an, wie Google über das offizielle Firmenblog bekannt gegeben hat. Ist die Live-View-Navigation mit AR-Overlays über der echten Welt aktiv, sollen künftig bekannte Sehenswürdigkeiten den Zielfindungsprozess unterstützen. Google erklärt das Feature anhand des Empire State Buildings in New York oder des Pantheons in Rom. Bekannte Sehenswürdigkeiten, Parks und weitere Touristenattraktionen sollen Anwendern ein besseres Verständnis der Umgebung vermitteln und so die Navigation in die richtige Richtung unterstützen.
Die erweiterte Navigation mit der Darstellung von Sehenswürdigkeiten soll zunächst in 25 internationalen Städten unter Android und iOS angeboten werden. Dazu zählen im ersten Schritt Amsterdam, Bangkok, Barcelona, Berlin, Budapest, Dubai, Florenz, Istanbul, Kuala Lumpur, Kyoto, London, Los Angeles, Madrid, Mailand, München, New York, Osaka, Paris, Prag, Rom, San Francisco, Sydney, Tokio und Wien. Weitere Städte sollen laut Google im späteren Verlauf der Entwicklung nachgereicht werden.
Schneller Wechsel zur Live-View-Ansicht
Googles AR-Navigation steht künftig direkt in der multimodalen Navigation zur Auswahl. Damit sind Routen gemeint, die unterschiedliche Arten der Beförderung nutzen, also etwa Laufen, Auto, Fahrrad und ÖPNV. Besteht ein Abschnitt der Navigation aus Laufen, lässt sich fortan direkt über den entsprechenden Navigationsschritt die Live-View-Ansicht starten, sodass Navigationspfeile, Straßennahmen und weitere Hinweise über die Live-Ansicht der Kamera über die echte Welt gelegt werden. Im unteren Bereich der Live-View-Ansicht wird wie bisher ein kleiner Ausschnitt der Karte dargestellt.
Google platziert Stecknadeln präziser
Bei der Navigation helfen sollen nach dem Update auch besser in der echten Welt platzierte Stecknadeln mit dem Navigationsziel. Wie Google erklärt, seien die „Pins“ bisher nicht immer in der korrekten Entfernung oder Höhe in Live View platziert worden, sodass für den Anwender unter Umständen nicht sofort ersichtlich gewesen sei, wo exakt das Ziel liegt. Mit Machine Learning und einem besseren Verständnis über die Topografie der Erde können die Stecknadeln nun präziser angepinnt werden.
Live-View-Standortfreigabe kommt für alle Nutzer
Die Live-View-Ansicht lässt sich seit der Veröffentlichung von Android 11 und dem parallel veröffentlichten ersten Feature-Drop für Pixel-Smartphones auch für die Suche von Freunden nutzen. Verabreden sich zwei Personen und haben die Standortfreigabe aktiviert, können diese die Augmented-Reality-Ansicht in Google Maps nutzen, um sich gegenseitig zu finden. Diese bislang Pixel-exklusive Funktion will Google künftig allen Android- und iOS-Nutzern anbieten, sofern das Smartphone respektive Betriebssystem die jeweiligen AR-Bibliotheken ARCore (Android) oder ARKit (iOS) unterstützt.