Alder Lake-S: Erste 16-Kern-CPU-Muster laut Benchmarks im Umlauf
Von Intel nächster Generation Hybrid-Prozessor, Codename Alder Lake, sind Benchmarks aufgetaucht, die einen Einblick in die Hardware geben. Das Desktop-Modell mit 16 Kernen in Acht-plus-Acht-Kombination wird vermutlich das Flaggschiff, ausgelesene Werte werfen aber auch viele Fragen auf, die heute noch nicht beantwortet werden.
Welcher Kern kann was?
So wird der Prozessor je nach Test oder Analyse mal mit 16 Kernen und 32 Threads, mal aber auch nur mit 24 oder 16 Threads ausgelesen. Die Unbekannte ist, ob die kleinen Atom-Kerne in dieser Generation Hyper-Threading bieten. Da zumindest ein Mal 32 Threads ausgelesen werden, sollte das der Fall sein. In unterschiedlichen Benchmarks werden dann anscheinend aber nicht alle der Threads genutzt, der Speicherbenchmark zum Beispiel nutzt nur 16 Threads, vermutlich die der großen Kerne.
Gleiches gilt für die Auslese-Fertigkeiten der Tools für die Cache-Bestückung. Der L3-Cache mit 30 MByte dürfte zutreffend für das Gesamtkonstrukt sein, der L2-Cache hingegen erscheint mit 10 × 1,25 MB nicht korrekt wiedergegeben zu sein. Tiger Lake bietet 1,25 MByte pro Kern, setzt Alder Lake das bei der großen Kernen fort, wären dafür bereits 8 × 1,25 MByte reserviert – blieben 2 × 1,25 MByte für die Atom-Kerne, sofern Sandra den Cache richtig benennt. Möglich wäre eine Art Cluster, bei kleinen Atom-Kernen paart Intel gern vier in einer Gruppe. Der Vorgänger in dieser Bauweise, die Tremont-Atom-Kerne, bieten in der grundlegenden Konfiguration pro vier Kerne 1,5 MByte L2-Cache. Bei Alder Lake-S könnten es also 1,25 MB je vier Atom-Kerne sein.
Alder Lake soll im Jahr 2021 erscheinen
Alder Lake soll im kommenden Jahr für Desktops und Notebooks in einer großen Anzahl an Konfigurationen erscheinen. Der größere Sockel LGA 1700 soll unter anderem für mehr PCI-Lanes benötigt werden, zuletzt manifestierten sich Gerüchte über PCI Express 5.0 bereits in dieser Prozessorgeneration. Es könnte sich dabei um die initiale Unterstützung handeln, so wie Tiger Lake bereits heute DDR5-Unterstützung bietet.
Zu Beginn genutzt wird die neue Technik aber nicht, es wird bei Tiger Lake-U fast ein Jahr vergehen, bis es entsprechende Lösungen im Handel geben soll. Insofern wäre Alder Lake mit PCIe 5.0 im Jahr 2022 realistisch denkbar – und das wäre dann auch nicht mehr so früh und überraschend, wie es heute im Jahr 2020 auf den ersten Blick noch klingt.
Das jüngst vorgestellte SoC Lakefield setzt bereits auf den big.LITTLE-Ansatz im x86-Umfeld, ist bisher aber auf lediglich einem Modell im Handel verfügbar. Mit Meteor Lake zeigte sich zuletzt bereits der Nachfolger von Alder Lake in Patches für den Linux-Kernel.