Nvidia GeForce RTX 3070 FE im Test: Preis, Preis-Leistung und Fazit
4/4Preise im Vergleich
Nvidia hat für die GeForce RTX 3070 FE einen UVP von 499 Euro angesetzt. Das liegt 140 Euro unter dem Preis, der ursprünglich für die GeForce RTX 2070 Super aufgerufen wurde, und immer noch 30 Euro unter dem UVP der GeForce RTX 2070 von Ende 2018. Die GeForce GTX 1070 war vor etwas über vier Jahren genauso teuer. Auch ausgewählte Custom-Designs soll es zu dem Preis geben – die meisten Partnerkarten werden aber teurer.
Modell | UVP zum Marktstart | Marktstart |
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Titan RTX | 2.699 Euro | Dezember 2018 |
GeForce RTX 3090 FE | 1.499 Euro | 24. September 2020 |
GeForce RTX 2080 Ti | 1.249 Euro | 19. September 2018 |
GeForce RTX 2080 FE | 849 Euro | 19. September 2018 |
GeForce GTX 1080 FE | 819 Euro | 9. März 2017 |
GeForce GTX 1080 FE | 789 Euro | 17. Mai 2016 |
GeForce GTX 980 Ti FE | 739 Euro | 1. Juni 2015 |
GeForce RTX 2080 Super FE | 739 Euro | 23. Juli 2019 |
GeForce RTX 3080 FE | 699 Euro | 17. September 2020 |
GeForce RTX 2070 FE | 629 Euro | 16. Oktober 2018 |
GeForce RTX 3070 FE | 499 Euro | 29. Oktober 2020 |
GeForce RTX 2070 Super FE | 529 Euro | 2. Juli 2019 |
GeForce GTX 1070 FE | 499 Euro | 9. Juni 2016 |
Ab dem 29. Oktober, 14:00 Uhr wird die Grafikkarte verfügbar sein, wobei noch unklar ist, was das genau bedeutet. Die Gerüchte sprechen zwar davon, dass es deutlich mehr Exemplare der GeForce RTX 3070 als von der GeForce RTX 3080 und der GeForce RTX 3090 geben wird, doch ob dies ausreicht, um die Nachfrage zum Start und vor allem für die Tage und Wochen danach zu befriedigen, bleibt unklar.
Preis-Performance-Verhältnis
Mit dem angesetzten UVP und der deutlich gesteigerten Leistung fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis der GeForce RTX 3070 deutlich besser als das aller anderen Grafikkarten aus. Doch ob der Preis am Markt überhaupt gehalten werden kann, bleibt nach den Erfahrungen mit den größeren Ampere-Modellen vorerst abzuwarten.
Fazit
499 Euro will Nvidia für die GeForce RTX 3070 haben und in der Preisklasse stellt der neue Einstieg in die Ampere-Welt eine deutliche Leistungssteigerung dar. Wie von Nvidia beworben, ist die GeForce RTX 3070 im Schnitt so schnell wie die GeForce RTX 2080 Ti, für die es die letzten zwei Jahre weit über 1.000 Euro zu zahlen galt. Die 200 Euro teurere GeForce RTX 3080 bietet noch einmal ein großes Leistungsplus von über 30 Prozent und 2 GB mehr Speicher, während die GeForce RTX 2070 Super mit 8 GB als Quasi-Vorgänger am Markt derzeit etwa 50 Euro günstiger, aber auch 27 Prozent langsamer ist.
Damit ist die GeForce RTX 3070 eine sehr gute Grafikkarte für WQHD, die in jedem Spiel hohe Frameraten bei maximalen Grafikdetails liefert. Auch für den Einstieg in die Ultra-HD-Welt ist die Leistung hoch genug, für 60 FPS gilt es allerdings schon heute des Öfteren, die Detailstufe herunterzudrehen. Auch bei der Nutzung von Raytracing ohne DLSS muss die GeForce RTX 3070 gegenüber dem größeren Modell etwas Federn lassen: Für durchweg flüssiges Spielen in 2.560 × 1.440 reicht die Leistung nicht. Hier müssen die Details reduziert oder alternativ Nvidias DLSS, wenn in Version 2.0 verfügbar, genutzt werden. Dann ist die Leistung auch für Raytracing in WQHD ausreichend, Ultra HD bleibt der GeForce RTX 3080 vorbehalten.
Effizienter GA104, überzeugende Founders Edition
Die Energieeffizienz der Grafikkarte mit kleinerer GA104-GPU und GDDR6 erreicht einen neuen Rekordwert. Nvidia taktet zwar auch die GeForce RTX 3070 ans Limit, OC-Freunde werden daher wenig Spaß haben, doch benötigt die kleinere GA104-GPU dafür offenbar deutlich weniger Energie als der größere GA102. GDDR6 statt GDDR6X wird einen weiteren Beitrag dazu leisten.
Auch Nvidias kompakte Founders Edition der GeForce RTX 3070 macht einen sehr guten Eindruck. Haptik und Optik (ohne Anschluss des Adapters) sind weiter über jeden Zweifel erhaben und auch das Kühlsystem überzeugt. Auf dem Windows-Desktop ist die Grafikkarte dank stillstehender Lüfter unhörbar leise und bleibt beim Spielen ebenfalls ruhig: Die GeForce RTX 2070 Super FE ist minimal, die GeForce RTX 3080 FE deutlich lauter. Ausgewählte Custom-Designs werden in diesem Fall noch leiser sein – wie leise, klärt ComputerBase mit drei ersten Modellen am kommenden Donnerstag.
Interessant wird dort auch zu ermitteln sein, wie sie die (nochmals höhere) Leistungsaufnahme zuführen: Die Founders Edition nimmt mit knapp über 150 Watt mehr über den am 12-Pin-Stecker angeschlossenen 8-Pin-PCIe-Stecker auf, als es die Spezifikationen vorsehen. Die Überschreitung ist als unkritisch zu bewerten, aber verletzt wird die Spezifikation dennoch.
Die 70er-Serie bleibt bei 8 GB
Wirklich kritisch zu betrachten ist bei der GeForce RTX 3070 am Ende also nur ein Thema: der Speicherausbau. Mit 8 GB liegt er auf dem Niveau der GeForce GTX 1070, die vor vier Jahren im Juni 2016 erschienen ist. Stand heute sind 8 GB für WQHD und damit die primäre Auflösung der GeForce RTX 3070 zwar in der Regel weiterhin genug, nur Ghost Recon Breakpoint will im Parcours in dieser Auflösung mehr. Doch nach vier Jahren auf diesem Niveau und Next-Gen-Konsolen vor der Tür ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Speicher in Zukunft für höchste und hohe Details auch in WQHD von Nutzen sein wird, Ende 2020 deutlich gestiegen. Für UHD gilt das erst recht.
Abgesehen vom Speicher macht die GeForce RTX 3070 aber alles richtig: Das Gesamtpaket aus Performance, Features, Energieeffizienz und Lautstärke ist wie auch schon bei der GeForce RTX 3080 absolut gelungen. Für 500 Euro – falls es die Grafikkarte denn wirklich zu dem Preis kurzfristig in größeren Mengen geben wird – ist die GeForce RTX 3070 konkurrenzlos. Doch wie lange?
Was macht AMD wann zu welchem Preis?
Schon am Mittwoch, 17:00 Uhr stellt AMD die Radeon-RX-6000-Serie vor. Egal wie gut die GeForce RTX 3070 damit derzeit erscheint und wie ausgelutscht der Ratschlag „Lieber noch warten!“ in der IT-Welt ist: Diesen einen Tag und eventuell auch erste Tests der Konkurrenz sollten Interessenten noch abwarten. Eckdaten zu den Modellen von AMD sind zwar weiterhin reine Spekulation, aber die Datenlage legt zumindest nahe, dass sich ein ernsthafter Konkurrent für GeForce RTX 3000 auftun könnte.
(angenommener) Termin | offiziell bestätigt | |
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Tests GeForce RTX 3080 FE | 16. September 2020 | |
Tests GeForce RTX 3080 (Custom-Designs) (CD) | 17. September 2020 | |
Verkauf GeForce RTX 3080 FE & CD | 17. September 2020 | |
Tests GeForce RTX 3090 FE & CD | 24. September 2020 | |
Verkauf GeForce RTX 3090 FE & CD | 24. September 2020 | |
Tests GeForce RTX 3070 FE | heute | |
Vorstellung AMD Radeon RX 6000 | 28.10. | ja |
Tests GeForce RTX 3070 CD | 29.10., 15:00 Uhr | nein |
Verkauf GeForce RTX 3070 FE & CD | 29.10., 15:00 Uhr | ja |
ComputerBase hat die GeForce RTX 3070 FE von Nvidia zum Testen erhalten. Die Grafikkarten wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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